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Geschichte

Als im August 1972 durch die Verselbstständigung der Eishockey-Abteilung des Kölner EK der KEC und später die Kölner Haie entstanden, hätten wahrscheinlich nur die wenigsten vorhergesehen, was alles folgen sollte. Aus dem KEC wurde nicht nur ein Top-Club Deutschlands, sondern ein weit über die Grenzen hinaus bekannter Eishockey-Standort. Acht Deutsche Meisterschaften, historische Verpflichtungen von großartigen Eishockeyspielern, echten Typen und Persönlichkeiten, legendäre Playoff-Serien, elektrisierende Derbys, internationale Erfolge und europaweite Zuschauerrekorde machen den KEC zu dem prestigeträchtigen Verein, der er heute ist.

Ob als Wegbegleiter der „ersten Stunde”, als Teil der Haie-Organisation, als Stammgast im Haie-Wohnzimmer – damals der Lentstraße oder heute der LANXESS arena – oder als ganz frischer Fan: Wir alle leben und lieben diesen Verein, haben Höhen und Tiefen miterlebt. Die Haie stiften Identität, begeistern Menschen und sind aus Köln nicht mehr wegzudenken. Unzählige Tränen der Freude, aber auch Tränen der Enttäuschung haben wir gemeinsam vergossen. Für uns alle steht der KEC für Emotionen, Familie und Freundschaften, Leidenschaft und Liebe. So sind die Heimspiel-Besuche mehr als nur ein Ausflug oder Hobby: Sie sind unser Lebenselixier.

So waren wir nach der besonderen Jubiläumssaison 2022/2023 sehr stolz darauf, gemeinsam mit unseren Fans den deutschlandweiten Zuschauerrekord im Eishockey aufzustellen. Durchschnittlich besuchten über 14.000 Menschen ein Heimspiel des KEC, was in Europa nur vom Schweizer Verein SC Bern getoppt wurde.

Erfolge

Deutscher Meister: 1977, 1979, 1984, 1986, 1987, 1988, 1995, 2002
Deutscher Vize-Meister: 1991, 1993, 1996, 2000, 2003, 2008, 2013, 2014
Pokalsieger: 2004
Silbermedaille/Europapokal: 1985, 1996
Bronzemedaille/Europapokal: 1989
Spengler Cup-Gewinner: 1999
Tatra-Cup-Gewinner: 2011

2012/13:

Final-Einzug im Jubiläumsjahr

Die Jubiläumssaison des KEC sollte zur Jubelsaison werden! Im 40. Jahr ihres Bestehens feierten die Haie die beste Spielzeit seit zehn Jahren, wurden mit 99 Zählern – punktgleich mit dem Tabellenersten Mannheim – Hauptrundenzweiter, zogen in den Playoffs bis ins Finale ein und mussten sich erst dort dem Serien-Champion Berlin geschlagen geben. Dekoriert mit einem emotionalen Jubiläumsspiel im November 2012 erlebten die KEC-Fans nach wechselvollen Jahren einen starken KEC. So fiel das Fazit trotz der verlorenen Endspiel-Serie gegen die Eisbären bei den Fans einhellig aus: „Das war eine tolle Saison!“

Schweden-Trio und Co. schlagen ein!

„Wir haben hier eine langfristige Mission, den KEC wieder nach oben zu führen“, gab Cheftrainer Uwe Krupp vor der Saison 2012/2013 die Richtung vor, „in der vergangenen Spielzeit haben wir einen guten Grundstein gelegt, um jetzt den nächsten Schritt zu gehen. Der Club war bereit und in der Lage, eine andere Kategorie an Spielern zu holen als in den letzten Jahren. Die stabilen Finanzen erlauben das. So hat sich für uns ein Segment des Spielermarktes geöffnet, der zuletzt verschlossen war. Wir haben in der letzten Saison vielen Spielern das Vertrauen gegeben, die es auch gerecht fertigt haben. Aber uns war auch klar, dass wir uns punktuell auf den Ausländer-Positionen verstärken müssen, wenn wir da oben mitmischen wollen. Wir haben jetzt mehr spielerische Klasse, sind etwas laufstärker und haben mehr Tiefe im Kader. Das alles sollte es uns erlauben, mehr Druck auf den Gegner auszuüben.“ Uwe Krupp sollte Recht behalten. Mit dem hoch-dekorierten schwedischen Trio Daniel Tjärnqvist, Andreas Holmqvist und Andreas Falk sowie den Kanadiern Chris Minard und Nathan Robinson sowie den Slowenen Rok Ticar und Ales Kranjc glückten den Haien um Geschäftsführer Thomas Eichin sechs Neuzugänge, die allesamt erstklassig einschlugen.

„Wir haben das Potential, um oben mitzuspielen. Wir haben einen guten Mix in der Mannschaft und sind besser aufgestellt als in der letzten Saison. Jeder, der die Top-6 erreicht, kann dann auch bei der Meisterschaft mitsprechen. Aber das Ziel, oben dabei zu sein, haben nicht nur wir“, gab sich Krupp vor dem Start in die Jubiläumssaison vorsichtig optimistisch, „es ist ein ganz langer und beschwerlicher Weg bis zum Gipfel.“

Haie mit Traumstart

Die Vorfreude auf die Saison war groß. 15.116 Fans (der beste Heimspiel-Premierenbesuch der Haie seit 2007) wollten das erste Heimspiel am 14. September 2012 live in der LANXESS arena erleben. Die Partie begann mit der größten Fan-Choreographie, die es beim KEC je gegeben hatte. Ein gigantisches Banner wurde vor Spielbeginn unters Dach der Arena gezogen. Prägende Köpfe aus 40 Jahren KEC wie Mirko Lüdemann, Jörg Mayr, Gerhard Kießling oder Dieter Horky wurden gezeigt und von großen Spruchbändern und unzähligen Fahnen umrahmt.

Uwe Krupp war beeindruckt: „Was die Fans da gemacht haben, war etwas Besonderes. Den Spielern ging das sehr nahe. Es zeigt, welche Bedeutung Eishockey in Köln hat und wie stark hier die Fankultur ist.“

Gekrönt wurde die Heimpremiere mit einem Sieg über den rheinischen Rivalen aus Krefeld. Neuzugang Chris Minard sicherte im Penaltyschießen mit einem denkwürdigen Schlagschuss-Tor den 3:2-Sieg zum Auftakt.

Die Haie kamen richtig gut aus den Startlöchern. In den ersten Wochen der Spielzeit wurde eine wichtige Basis an Punkten und Selbstbewusstsein gelegt. Am 23. September 2012 – nach dem 3:1-Erfolg in Iserlohn und dem vierten Sieg in Folge – erklomm der KEC die Tabellenspitze. Uwe Krupp zögerte jedoch keinen Augenblick, um auf die Euphorie-Bremse zu drücken: „Es sind noch über 50 Spiele zu spielen. So eine Saison hat Höhen und Tiefen. Wir arbeiten uns von Spiel zu Spiel durch. Momentan genießen wir die Situation.“

Der Genuss hielt an und der KEC sich an der Tabellenspitze. Sieben Siege zu Beginn der Spielzeit und starke 36 Zähler (von 45 möglichen) aus den ersten 15 Spielen sorgten für tolle Stimmung rund um den KEC. Besonders die Derby-Siege gegen die DEG und der 6:5-Auswärtserfolg gegen die mit NHL-Stars gespickte Berliner Mannschaft versüßten diese Bilanz.

Arena wird zur Festung – Zuschauer strömen

War die schwache Heimbilanz in der Spielzeit 11/12 noch der „Knackpunkt“ im Kampf um eine bessere Hauptrunden-Platzierung, wurde die LANXESS arena 12/13 zur Festung. Uwe Krupp und Niklas Sundblad wussten das Haie-Team perfekt auf die Spiele einzustellen. Die Fans erlebten mitreißendes Eishockey – und viele Siege! Von 26 Heimspielen in der Hauptrunde gewann der KEC 19!

Das machte sich auch deutlich bei den Zuschauerzahlen bemerkbar.

Die insgesamt 33 Heimspiele des KEC (26 Hauptrunde und sieben Playoffs) besuchten 417.187 Fans. In 15 Jahren Arena gab es nur in drei Spielzeiten mehr Zuschauer (1999/2000, 2002/2003 und 2007/2008). Alleine in den Playoffs 2013 pilgerten über 100.000 Fans in die LANXESS arena, das entsprach einem Playoff-Schnitt von 14.286 Zuschauern, dem besten Wert aller DEL-Clubs in der Endrunde.

Der Gesamt-Zuschauer-Schnitt des KEC in der Saison 2012/2013 belief sich auf 12.642. Das war der beste Wert seit fünf Jahren und eine Steigerung zur Vor-Saison um fast 22% (2011/2012: 10.394)! So schrieb die Partnerschaft zwischen LANXESS arena und KEC ein weiteres Kapitel seiner Erfolgsgeschichte. Seit dem Bezug der Arena 1998 verfolgten 5.577.690 Zuschauer die 464 DEL-Spiele der Haie (Schnitt von 12.021).

KEC zeigt große Konstanz

Einzig Ende Oktober/Anfang November verloren die Haie vier Spiele am Stück. Es sollte die einzige echte Schwächephase der Saison bleiben. Der KEC bestach durch Konstanz und Beharrlichkeit. Der dritte Platz sollte – abgesehen vom 1. Spieltag – die schlechteste Platzierung der Haie in der Hauptrunde 2012/2013 bleiben.

In fast allen Statistiken lag der KEC auf einem der vorderen Plätze. Das Powerplay – angeführt vom Überzahl-Strategen Andreas Holmqvist – verwerte fast 20% seiner Chancen, in Unterzahl war nur Mannheim besser und Torwart Danny aus den Birken hatte die beste Fangquote aller DEL-Goalies (92,9%).

Jubiläumsspiel ein emotionales Highlight

Den 8. November 2012 werden Haie-Fans noch lange in Erinnerung behalten. Als Höhepunkt der Feierlichkeiten zum 40. Geburtstag des KEC (das „XL-Logo“ in Anlehnung an die römische Zahl 40 trug den KEC samt Playoffs und der „Mission XL“ durch die gesamte Spielzeit) luden die Haie zum großen Jubiläumsspiel in die LANXESS arena. Es wurde ein unvergesslicher Abend voller Emotionen. 10.000 Zuschauer feierten die „Helden von damals und heute“ und schwelgten in Erinnerungen. Dem KEC war es gelungen, nicht nur zahlreiche „Haie-Legenden“ aufs Eis und auf die Tribüne zu laden, sondern ein Event der Extra-Klasse in die Halle zu zaubern. Alleine der zelebrierte Einlauf der Spieler sorgte für Gänsehaut ohne Ende und viele feuchte Augen.

Die Aufstellungen des launigen Duells auf dem Eis las sich wie das „Who is Who“ des Kölner Eishockeys: Das Team von Trainer Hardy Nilsson setzte sich zusammen aus: Peppi Heiss, Christian Helber, Olaf Grundmann, Tom Thornbury, Werner Kühn, Karsten Mende, Toni Forster, Uwe Krupp, Andreas Pokorny, Thomas Brandl, Drew Callander, Uli Liebsch, Ron Pasco, Doug Berry, Tobias Abstreiter, Tomas Forslund, Helmut Steiger, Udo Schmid.

Hans Zachs Mannschaft sah so aus: Chris Rogles, Peter Zankl, Werner Heyn, Steve Wilson, Justyn Denisiuk, Jörg Mayr, Robert Sterflinger, Uli Hiemer, Andi Renz, Matthias Maurer, Christoph Wietfeldt (Paepke), Uli Rudel, Wim Hospelt, Thomas Gröger, Alex Hicks, Guido Lenzen, Thorsten Sendt, Markus Jocher, Ralf Stärk (Dobrzynski), Dave McLlwain. Nicht auf Schlittschuhen, aber als Ehrengäste in der Arena waren: Udo Kießling, Detlef Langemann, Dieter Langemann, Christoph Augsten, Erich Kühnhackl, Franz Hofherr, Peter Lutter, Christoph Sandner, Tino Boos, Siggi Hardt, Marc Otten, Rainer Philipp, Martin Ondrejka, Leo Stefan, Carl-Gustaf Richter, Jörg Lautwein, Holger Meitinger, Dieter Reinartz und Ernst Köpf. Alleine die Anzahl der Haie-Einsätze der anwesenden ehemaligen Spieler überschritt die 13.000 deutlich.

Einer der Höhepunkte des Abends war die Banner-Hissung für Udo Kießling. Das Ehrenbanner mit der Nummer 4 wurde unter dem tosenden Applaus der Fans unter das Dach der Halle gezogen.

Udo Kießlings Verdienste für den KEC sind unbestritten und beeindruckend zugleich. Er trug in insgesamt 13 Spielzeiten für Köln 534 Mal das Trikot der Haie, schoss dabei 178 Tore, gab 305 Vorlagen und sammelte somit 483 Scorerpunkte. Von 1977 bis 1979 und von 1983 bis 1992 gewann er sechs Mal die Deutsche Meisterschaft mit Köln!

Kießling, der 15 Mal in Folge im Bundesliga-All-Star-Team stand, fünf Mal „Spieler des Jahres“ war, 1976 mit der Nationalmannschaft die olympische Bronzemedaille gewann, noch heute mit 320 Länderspielen Rekord-Nationalspieler ist und sowohl in die deutsche als auch die internationale „Hall of Fame“ aufgenommen wurde, war nach Peppi Heiss (1), Jörg Mayr (6), Ralph Philipp (8), Miro Sikora (11), Detlef Langemann (14) und Robert Müller (80) der siebte Spieler, dem diese besondere Ehre der Bannerhissung beim KEC zuteil wurde.

Eichin zu Werder Bremen

Während die Haie weiter fleißig mehr Siege feierten als Niederlagen zu beklagen hatten und sich alle auf ein paar ruhige nach-weihnachtliche Tage freuten, sorgte ein Personalentscheidung für Aufsehen: Der KEC gab den Wechsel von Geschäftsführer Thomas Eichin zum Fußball-Bundesligisten Werder Bremen bekannt. Eichin, der über 13 Jahre die Geschicke des achtmaligen Eishockey-Meisters leitete, bat die KEC-Gesellschafter um Freigabe.

„Diesem Wunsch haben wir sehr schweren Herzens entsprochen“, so Peter Schönberger, der Sprecher der Gesellschafter, „die Gespräche zwischen den Kölner Haien und Werder Bremen waren von hohem gegenseitigem Respekt und Fairness geprägt. Wir haben Verständnis dafür, dass Thomas Eichin dieses überraschende und herausstechende Angebot von Werder Bremen annehmen möchte. Bei diesem beruflichen Schritt wollten wir ihm keine Steine in den Weg legen. Thomas Eichin hat in den vergangenen Jahren herausragende Arbeit für die Kölner Haie geleistet. Er hat in guten, aber auch in sehr schweren Zeiten, viel Weitblick, Entscheidungskraft, Engagement aber auch Zähigkeit bewiesen. Gerade in den letzten Jahren hat es der KEC unter seiner Leitung geschafft, sich sowohl sportlich als auch finanziell zu stabilisieren. Heute ist der KEC wieder Spitze in der DEL – und das in vielen Bereichen.“

Da der KEC bereits ab Februar 2013 mit Lance Nethery einen Nachfolger präsentieren konnte, wurde der Wechsel Eichins schon vor Saisonende vollzogen. Während Eichin bei Werder in einen Abstiegsstrudel gezogen wurde, ließ Nethery wissen: „Ich reite das Pferd hier nur weiter. Köln ist eine Nummer-eins-Adresse im deutschen Eishockey mit einem sehr positiven Umfeld. Ich bin stolz, wieder hier arbeiten zu dürfen.“

Marco Sturm verstärkt die Haie

Lance Nethery war erst wenige Tage offiziell im Amt, da unterzeichnete er einen Vertrag, der für viel Euphorie sorgte. Der KEC verpflichtete Marco Sturm!

„Seit Beginn des Lock-Out stand ich in Kontakt mit Marco Sturm“, so Uwe Krupp, „zuletzt hat er signalisiert, dass Europa eine Option für ihn ist. Im Hinblick auf den Schlussspurt der Hauptrunde und die Playoffs haben wird mit Marco mehr Qualität und Tiefe im Kader. Er kann jede Stürmerposition spielen und bringt die Erfahrung von über 1.000 NHL-Spielen mit.“

Bis heute ist er der deutsche Spieler mit den meisten Einsätzen in der NHL (1.006 Spiele, 251 Tore, 258 Vorlagen, 509 Punkte). Sturm benötigte ein paar Wochen Eingewöhnungszeit, war dann aber die erhoffte Verstärkung. Seine Leistung (mit sechs Treffern bester Haie-Torjäger in den Playoffs) und sein Auftreten neben der Eisfläche hinterließen einen sehr positiven Eindruck.

Mirko Lüdemann wird 1.000

Es war kurz vor 14.30 Uhr am 24. Februar 2013, als sich die Zuschauer in der LANXESS arena erhoben und mit stehenden Ovationen einem ganz besonderen Spieler die Ehre erwiesen. Mirko Lüdemann wurde verdientermaßen und ausgiebig von den Fans gefeiert. Vor dem Spiel gegen die Straubing Tigers wurde er als erster Spieler überhaupt für seinen 1.000. Einsatz in der DEL ausgezeichnet. Von DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke erhielt Kölns Nummer 12 einen Ehrenring, von Haie-Verteidiger-Legende Udo Kießling das Trikot mit der Nummer 1.000. „Das war ein schönes Gefühl, so viel Applaus zu bekommen – einmalig“, so der Jubilar nach dem Spiel, welches der KEC als Krönung seines Jubiläums mit 5:3 gewinnen konnte.

„1.000 DEL-Spiele sind ein atemberaubender Meilenstein“, würdigte DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke den Jubilar, „Mirko Lüdemann ist nicht nur das Gesicht der Kölner Haie, sondern das einer ganzen Sportart. Er hat wie nur wenige andere die DEL und das gesamte deutsche Eishockey geprägt – und tut dies immer noch. Ganz Eishockey-Deutschland verneigt sich vor diesem außergewöhnlichen Sportler. Einem, auf den die DEL sehr stolz sein kann.“

Haie räumen bei Eishockey-Gala ab

Doch damit nicht genug der Ehre. Die starken Leistungen des KEC fanden sich auch bei der Gala des Deutschen Eishockeys Mitte März 2013 wieder. Die Kölner Haie erhielten bei den DEL-Ehrungen zahlreiche Auszeichnungen. Andreas Holmqvist wurde sowohl zum „Verteidiger des Jahres“ als auch zum „Spieler des Jahres“ gewählt, Uwe Krupp wurde als „Trainer des Jahres“ ausgezeichnet!

„Das ist eine sehr große Ehre für mich. Ich danke der DEL für diese besondere Auszeichnung. Mein Dank geht auch an alle, mit denen ich bei den Haien zusammen arbeite, insbesondere meinen Mannschaftskollegen beim KEC, den Coaches, der Teamleitung, aber auch an meine Familie und meine Frau“, so Holmqvist, mit Schweden 2006 Weltmeister und in seinem ersten DEL-Jahr mit 50 Punkten Top-Scorer der Haie sowie punktbester Verteidiger der Liga in der Hauptrunde. Er vereinte die meisten Stimmen bei einer gemeinsamen repräsentativen Umfrage der DEL und der Fachzeitschrift Eishockey News unter den Trainern und Managern der 14 DEL-Clubs. Letztmals wurde 1996 mit Sergej Berezin ein Spieler der Kölner Haie mit dieser besonderen Auszeichnung geehrt.

Auch bei der Wahl zum „Trainer des Jahres“ hatten die Haie die Nase vorn. Uwe Krupp – der erste Kölner Trainer seit 1988 (Hardy Nilsson), der als „Coach des Jahres“ ausgezeichnet wurde – gewann, wollte die Ehre jedoch nicht alleine beanspruchen: „Diese Auszeichnung, für die ich mich herzlich bedanken möchte, nehme ich stellvertretend für die gesamte Organisation der Kölner Haie entgegen. In meiner Arbeit reflektiert sich das sehr gute Umfeld, auf dem jegliche erfolgreiche Arbeit basiert.“

Einer der Höhepunkte eines stimmungsvollen Abends unter der Schirmherrschaft des Bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer war die Ehrung des Kölner Angreifers John Tripp zum „Best Cable Guy“. Tripp wurde u.a. für seine akustische Untermalung einer Spiel-Szene geehrt, bei der er seinem Teamkameraden Philip Riefers mitten in einer Aktion den eigenen Schläger überlassen hatte, mit dem Riefers unmittelbar darauf – frenetisch und live im TV von Tripp bejubelt – einen Treffer erzielte. Die Ehrung erhielt John Tripp aus den Händen von Martin Blank, Geschäftsführer von ServusTV. Der Sender hatte zum Start in die Saison – gemeinsam mit LAOLA1.tv – die Live-Rechte an DEL-Spielen erworben und begeisterte die Fans mit tollen Übertragungen im Free-TV. Es war ein wichtiger Meilenstein für die Liga!

Sharky feiert Siegeszug

Seit 1998 schlich das Haie-Maskottchen zwar immer beliebt aber eher unscheinbar durch die Arena. 2012 begann sein Siegeszug, denn er entdeckte sein Tanz-Talent. In den neu eingeführten Spielunterbrechungen in jedem Drittel (powerbreak) zeigte Sharky seinen „Sharky-Dance“, der die Fans von den Sitzen riss.

Das KEC-Maskottchen startete einen nicht für möglich gehaltenen Siegeszug. Medien-Hype, eigener facebook-Account, Fan-Demo, „Man oft he Match“-Award von ServusTV bis hin zum eigenen Musikvideo waren die Folge. Sharky wurde in der Saison 2012/2013 zum Star!

Packende Playoffs enden mit Vize-Meisterschaft

Retteten sich die Haie in den letzten Spielzeiten meist an einem der letzten Spieltage in die Endrunde, war die Playoff-Teilnahme diesmal nie wirklich gefährdet. Mit einem Punkte-Vorsprung von 27 Zählern auf Rang elf, zog der KEC souverän in die Ausscheidungsspiele ein. Dass Mannheim am Ende der Hauptrunde hauchdünn vor den Haien lag, störte nicht wirklich, zumal die Adler im Viertelfinale gegen Wolfsburg überraschend unter die Räder gerieten.

Die Haie-Truppe setzte ihren Siegeszug im Viertelfinale fort. Die Straubing Tigers „klauten“ den Haien zwar ein Spiel, waren unter´m Strich gegen die selbstbewussten und formstarken Haie aber chancenlos.

Im Halbfinale kam es zum Duell mit den Grizzly Adams Wolfsburg, die – wie erwähnt – für einen Paukenschlag im Viertelfinale gesorgt hatten. Doch der KEC ließ sich nicht von seinem Weg abbringen und verbannte die Niedersachsen in den Sommerurlaub.

Im Finale kam es dann zum Duell mit dem „Dauer-Meister“ Berlin. Die Eisbären zeigten sich abgebrühter und effektiver als der KEC. Gerade in der heimischen LANXESS arena fanden die Haie kein Mittel, um die Berliner zu schlagen. So holten sich die Hauptstädter ihren siebten Titel in neun Jahren. Den Haien blieb die Vize-Meisterschaft. Ein Erfolg, der sich direkt nach der Niederlage natürlich noch nicht so anfühlte, mit etwas Abstand betrachtet jedoch als solcher zu kategorisieren war. Die Botschaft der Saison 2012/2013 war klar: Der KEC ist wieder da! Da passte es ins Bild, dass die Jugendmannschaft der Haie unter der Leitung von Rodion Pauels und Thomas Brandl den Wiederaufstieg in die DNL schaffte.

Trauer beim KEC

Leider hatte die Haie-Familie auch in der Saison 2012/2013 Trauerfälle zu beklagen. Der ehemalige Haie-Trainer Wladimir Wassiljew starb am 8. August 2012 im Alter von 71 Jahren in Moskau. Wassiljew war von 1992 bis 1995 Trainer in Köln. Vor und nach seiner Zeit beim KEC war er vor allem in seinem Heimatland Russland tätig. Insgesamt stand er bei 143 Haie-Spielen hinter der Bande. Nur vier Trainer in der Geschichte des KEC trugen bei mehr Spielen die Verantwortung. In der Saison 1992/1993 führte er die Haie damals sensationell ins Playoff-Finale. Auch 20 Jahre nach dieser beeindruckenden Saison war die Erinnerung bei den Spielern, die damals dabei waren, frisch. Sie sprachen – wie Torwart Peppi Heiss – mit größtem Respekt von Wassiljew: „Er war als Trainer knochenhart und hat für damalige Verhältnisse wahnsinnig hart trainieren lassen. Aber davon habe ich noch Jahre danach profitiert. Die Saison 92/93 war eine der schönsten, die ich in meiner gesamten Laufbahn je erleben durfte.“ Der damalige Verteidiger Jörg Mayr sprach ebenfalls voller Hochachtung über seinen ehemaligen Trainer: „Ich spreche sicher im Namen aller Spieler der Vize-Meistermannschaft 1993 und des Meister-Teams 1995, wenn ich sage: Wir haben ihm alle unheimlich viel zu verdanken. Die Nachricht seines Todes hat uns alle sehr berührt.“ Auch Heiss blickte voller Anerkennung zurück: „Wladimir Wassiljew war wie ein „Väterchen“ und hatte immer Verständnis für familiäre Dinge. Er war ein herzensguter und ganz lieber Mensch.“

Der trauerte zudem um sein e.V.-Ehrenmitglied Rolf Koessler. Der 1926 in Köln-Lindenthal geborene Koessler trat am 1. Januar 1948 dem Kölner EK bei und spielte sofort in der Oberliga. Nach dem Abstieg 1951 wechselte zum damaligen Deutschen Meister Preußen Krefeld, für den er bis 1955 aktiv war. Dann kehrte er zum KEK zurück und spielte für seinen Heimatverein weitere sechs Jahre in der Oberliga. Dem Eishockey blieb er als Mitgründer und Spieler der AH-Mannschaft “Die Puckfresser“ treu. Koesslers Markenzeichen waren die überlangen, über die Knie reichenden Eishockeyhosen. „Ich war es irgendwann leid, immer blaue Flecken auf den Oberschenkeln und den Knien zu haben und habe mit eingenähten Eternitplatten die Hosen um einige Zentimeter verlängert.“ Damit war der Spitzname „De Botz“ geboren. Auf der Jubiläumsfeier „75 Jahre in Köln“ war Rolf Koessler anwesend und einer der Interviewgäste. Als Ehrenmitglied des KEC „Die Haie“ e.V. nahm er regen Anteil am Vereinsgeschehen und besuchte noch im April die Mitgliederversammlung.