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"Wir existieren nur aus diesem Grund“

FREITAG, 20. AUGUST 2021
Johnny Brungs

Seit dieser Woche wissen wir, dass unser Saisonstart vor 9.300 Zuschauern stattfinden wird. Haie-Geschäftsführer Philipp Walter spricht im Interview u.a. über die Vorfreude auf Eishockey vor Fans, den „Spielregeln“ für unsere Heimspiele und mehr.

Seit dieser Woche wissen wir, dass der Saisonstart am 10. September vor 9.300 Zuschauern stattfinden wird. Wie sehr freust du dich auf die Fans?

Philipp Walter: „Wir alle beim KEC freuen uns riesig auf unsere Fans. Eishockey-Spiele des KEC ohne Zuschauer ergeben keinen Sinn, denn dieser Sport und dieser Verein existieren aus diesem Grund: Wir wollen Menschen begeistern, wir wollen Gemeinschaft erleben, wir wollen Lebensfreude spüren.“

Hattest du damit gerechnet?

„Das war überfällig. Wir sind einerseits erleichtert, dass die Verordnung – unter der Einhaltung entsprechender Regeln – ein Eishockey-Erlebnis ermöglicht. Andererseits war der Weg dorthin nicht nur für uns, auch für andere Sportvereine sowie die Veranstaltungsbranche, sehr zermürbend. Es ist ein erster Schritt in die richtige Richtung und in diese Richtung muss es jetzt weitergehen. Alles andere bedroht die Existenz unseres Sports. Wir werden in den nächsten Tagen der Frage nachgehen, warum der Sport, der für Gesundheit und gesellschaftlichen Zusammenhalt steht, immer noch schlechter gestellt wird als andere Veranstaltungen.“

Die Kölner Haie haben sich dazu entschieden gewisse Spielregeln zu benennen, wie zum Beispiel die 3G-Regel oder die Zuschauerplatzierung nach Schachbrettmuster. Welche Gedanken habt ihr euch dazu gemacht?

„Zunächst einmal bin ich davon überzeugt, dass Eishockey-Fans sehr rücksichtsvoll miteinander umgehen. Es geht uns darum, die Balance zu finden zwischen einer sehr verantwortungsvollen Veranstaltung und einem Sporterlebnis, das alle mit einem guten Gefühl erleben können. Wir wollen uns gemeinsam mit unseren Fans herantasten. Die Idee für unser Sitzplatzmuster ist vor vielen Monaten entstanden. Wir haben uns bewusst dazu entschieden, es zunächst beizubehalten, um eine sanfte Rückkehr in eine hoffentlich sehr bald, sehr gut gefüllte Arena zu gewährleisten. Wir sind uns bewusst, dass sich unser aller Blick und Gefühl auf so ein Stadionerlebnis in den nächsten Tagen, Wochen und Monaten wieder verändern wird. Wir wollen flexibel bleiben. Das haben wir in den letzten Monaten gelernt.

Zur 3G-Regel: Wir haben intern darüber diskutiert und sind überzeugt davon, mit der 3G-Regel einen verantwortungsvollen Rahmen zu schaffen.“

Die Dauerkarten-Fans wurden größtenteils umplatziert, es gibt auch keine Stehplätze… Wie kam es zu dieser Entscheidung?

„Unser Ziel ist es, für uns und unsere Fans eine möglichst gute Planungssicherheit herzustellen. Verordnungen und Regeln ändern sich in dieser Zeit sehr schnell. Durch die gezielte Umplatzierung wollten wir sicherstellen, dass Fans, die gerne zusammensitzen wollen, dies auch tun können und nicht jedes Spiel den Platz wechseln müssen, weil zum Beispiel wieder eine Abstandsregel greift. Deshalb bleiben die Dauerkarten-Fans, auch wenn kein Sitzplatzmuster mehr gilt, bis mindestens Februar 2022 umplatziert. Wir empfinden das als unsere verlässlichste Variante für unsere treusten Fans – auch wenn uns bewusst ist, dass ein Dauerkarten-Stammplatz etwas sehr persönliches und bedeutsames ist.

Die Umplatzierung in das Sitzplatzmuster hat uns die letzten Monate intensiv beschäftigt. Es gibt Fans, die sich wundern, weil sie ihren eigentlichen Dauerkartenplatz im freien Vorverkauf sehen.
Man kann das mit Domino spielen vergleichen. Wird ein Stein berührt, hat dies Auswirkungen für viele andere Steine. So kann man sich das auch bei unseren verfügbaren Sitzplätzen vorstellen. Die Umplatzierung ist das Ergebnis eines sehr dynamischen Prozesses mit unzähligen Anpassungen und Optimierungen.

Auch den Stehplatz-Dauerkarten-Fans musste ein fester Sitzplatz zugeordnet werden, um so den Gegebenheiten gerecht zu werden. Uns fällt das einerseits sehr schwer, weil unsere Stehplatzkurven die Eishockey-Kultur in unserer Arena prägen. Andererseits ist die Identität eines „echten“ Stehplatzes aktuell nicht mit den Bestimmungen zur Nachverfolgbarkeit in Einklang zu bringen. Wir fiebern dem 10. September entgegen, freuen uns auf alle Fans und sind sicher, dass Eishockey in der LANXESS arena nach so langer Zeit ein pures Gänsehauterlebnis wird!“

Worauf freust du dich am meisten?

„Auf die Energie und Atmosphäre, auf strahlende Augen und das Zusammensein. Ich freue mich auf unsere Mannschaft und dass es endlich wieder losgeht. Sie arbeiten sehr hart im Training und ich würde mich sehr freuen, wenn sie sich und unsere Fans gleich im ersten Spiel dafür belohnen.“

 

Tickets für den Saisonstart und die weiteren Testspiele erhaltet Ihr hier.

 

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