Wir müssen in einem Eishockeyspiel auf hohem Niveau in eine 2:5-Niederlage einwilligen. Bis zum Ende ist das Spitzenspiel in Mannheim eine Partie auf Augenhöhe, doch zwei späte „empty net“-Tore entscheiden die Partie zugunsten des Tabellenführers aus Mannheim. Wir haben den Spielbericht.
Das Spitzenspiel in der „Quadratestadt“ hielt von Anfang an, was es im Vorfeld versprach. Beide Teams kamen gut ins Spiel und zeigten den 13.600 Zuschauern in der ausverkauften SAP eine intensive und gut anzuschauende Partie – die ersten Shifts gehörten dabei den Gastgebern, doch mit etwas Glück und einer stabilen Defensive hielten wir dem Anfangsdruck Stand.
Mit jedem Shift kamen wir besser in die Partie und konnten der Partie unseren Stempel aufdrücken. Beinahe hätte Patrick Russell eine starke Phase in der neunten Minute mit dem Führungstor belohnt, doch nach tollem Set-Up durch Brady Austin und Tanner Kero verzog der Däne vor Maximilian Franzreb im Adler-Tor denkbar knapp. Kurz darauf hatte Kero selbst den nächsten Hochkaräter für uns, doch auch der US-Amerikaner schaffte es nicht, eine richtig tolle Phase in etwas Zählbares umzumünzen (9.).
Kurz darauf mussten wir gegen das stärkste Powerplay-Team der Liga in Unterzahl dann das 0:1 schlucken. Nach einem gewonnenen Bully ging es über Reichel und Adler-Kapitän Reichel, dem besten Assistgeber der Saison, schnell – Justin Schütz, Ex-Hai, legte sich die Scheibe vor Ancicka von der Rück- auf die Vorhand und traf zur Mannheimer Führung. Ancicka war dabei ohne Chance.
Wir lieen uns von dem Rückstand nicht aus der Ruhe bringen und boten dem Tabellenführer weiterhin ordentlich Paroli, doch gute Möglichkeiten von Parker Tuomie (15.), Nate Schnarr (16.) sowie Austin und Oliwer Kaski (jeweils 18.) blieben ungenutzt, sodass es mit dem knappen 0:1 in die erste Drittelpause ging.
Auch das zweite Drittel startete intensiv mit guten Chancen für beide Teams. Für Mannheim verpasste Kälble von der blauen Linie knapp (22.), während wir anschlieend Oberwasser bekamen und gleich zu mehreren vielversprechenden Abschlüssen kamen. Leider fanden die Versuche von MacLeod (24.), Kaski (25.) und Schnarr (28.) ihren Weg nicht ins Netz. Das sollte uns aber nicht aus dem Konzept bringen – im Gegenteil: Veli-Matti Vittasmäki erzielte kurz darauf den hochverdienten Ausgleich (28.). Dominik Bokk bekam die Scheibe trotz Gegnerdruck im Slot zum etwas weiter hinten postierten Finnen, der freie Bahn hatte und den Puck humorlos in den Winkel schweite, 1:1!
Wir blieben am Drücker, schafften es mit Hochkarätern von Kero (30.) und Storm (32.) aber leider nicht, das Spiel zu drehen. Dies sollten die zum Schluss des Mittelabschnitts stärker aufkommenden Gastgeber dann bestrafen. Zunächst Schütz (37.) und dann Ehl (39.) erzielten per Doppelschlag zwei schnelle Adler-Treffer, auf die wir bis zum Drittelende keine Antwort mehr fanden, sodass es mit dem 1:3-Rückstand in die zweite Drittelpause ging.
Das dritte Drittel ist recht schnell erzählt. Wir liefen an, probierten es und kamen immer wieder zu guten Abschlüssen, doch Franzreb im Mannheimer Tor erwischte einen guten Abend und lie uns immer wieder verzweifeln. Zwei späte Tore von Mannheims Bennett (57. & 58.) ins verwaiste Tor (Ancicka wurde für einen sechsten Feldspieler zur Bank geordert) entschieden die enge Partie. Da half auch der späte Powerplaytreffer Nate Schnarrs nach schönem Zuspiel Parker Tuomies leider nicht mehr, das 2:5 sechs Sekunden vor Ablauf der Zeit war nur noch Ergebniskosmetik.
Lange Zeit, sich über die Niederlage zu ärgern, bleibt nicht. Und es gibt auch nicht viel Grund dazu, zu gut war der Auftritt, zu hoch das Ergebnis. Weiter geht’s für unsere Mannschaft bereits am Sonntag mit einem Heimspiel gegen die Löwen Frankurt (26. Oktober, 16:30 Uhr).
TORE
1:0 Justin Schütz (Powerplay/Michaelis, Reichel) 13. Minute; 1:1 Veli-Matti Vittasmäki (Bokk, Schnarr) 29. Minute; 2:1 Justin Schütz (Heim, Greco) 37. Minute; 3:1 Alexander Ehl (Heim, Plachta) 39. Minute; 4:1 Kris Bennett 57. Minute; 5:1 Kris Bennett (Unterzahl/Mattinen, Franzreb) 58. Minute; 5:2 Nate Schnarr (Tuomie, Vittasmäki) 60. Minute
FAKTEN
- Veli-Matti Vittasmäki schoss ein Tor und lieferte einen Assist
- Mannheim erzielte zwei Tore per „empty net“
- Nate Schnarr erzielte sechs Sekunden vor Ablauf der Zeit unseren zweiten Treffer
- Mannheims Goalie Maximilian Franzreb erwischte einen guten Abend und parierte 93,33% unserer Schüsse
- Die Adler entschieden die Duelle am Bullykreis mit 31 zu 22 für sich
STIMMEN
Wir haben bei fünf gegen fünf sehr gut gespielt. Uns hat heute ein wenig das Glück gefehlt, um das Spiel zu gewinnen. Daher geht das Ergebnis so in Ordnung.
KARI JALONEN
Mannheim hat eine sehr gute Mannschaft mit einer schnellen Offensive. Diese hat heute besser funktioniert. Wir waren hier und da etwas passiv, also denke ich, dass Mannheim verdient gewonnen hat. Der Goalie von Mannheim hat sehr gut gehalten, wir konnten die Breakaways nicht nutzen, eigentlich war es ein enges und kein 2:5-Spiel.
LOUIS-MARC AUBRY