Seit vergangener Woche ist klar, dass der Däne Patrick Russell ab sofort Teil der Haie-Familie ist. Der 33-Jährige spielte in den vergangenen Jahren in Schweden und blickt auf einen besonderen Monat Mai zurück, in welchem er mit seinem Heimatland bei der WM in Dänemark fast schon Historisches erreichte. Wir haben uns unsere neue Nummer 63 vor seinem Abflug nach Winnipeg (Kanada) geschnappt, wo er die kommenden Wochen mit seiner Familie verbringen wird und im Gespräch u.a. herausgefunden, warum er sich so sehr auf die Zeit bei uns freut.
Patrick, kannst du uns zu Beginn erstmal das Sprichwort „Der er ingen ko på isen“ übersetzen?
„‚Keine Kuh auf dem Eis‘ wäre wahrscheinlich die direkte Übersetzung. Es bedeutet, dass es so gut wie keine Sorgen gibt.“
Auf Deutsch würden wir sagen: Alles in Butter. Würdest du sagen, dass du nach der Vertragsunterschrift das Gefühl hattest, dass alles in Butter ist?
„Ja, ich war sehr glücklich und stolz, als ich den Vertrag unterschrieben habe. Die Haie sind eine der grö
ten Mannschaften in Europa und haben im vergangenen Jahr bewiesen, dass sie zur Spitze gehören. Ich freue mich also sehr auf dieses neue Kapitel und kann es kaum erwarten, die Saison zu beginnen.“Warum hast du dich für den KEC entschieden?
„Für mich war es das Gesamtpaket, ich kann mir keinen besseren Ort für mich und meine Familie vorstellen. Der KEC ist eine hochprofessionelle Organisation, die sehr ambitioniert arbeitet. Zudem ist Köln eine tolle Stadt – die Fans und die Arena sprechen für sich. Ich kann es kaum erwarten, ein Spiel in der LANXESS arena zu spielen.“
Du hast in deiner Karriere bisher noch nie in Deutschland gespielt – was erwartest du dir von deiner Zeit hier?
„Ich erwarte, dass ich in einer sehr guten Liga spielen werde, die Jahr für Jahr besser und besser wird. Die Fankultur in Deutschland ist fantastisch, weswegen ich mich umso mehr darauf freue, das aus erster Hand zu erleben.“

Wie wichtig waren Gespräche mit deinem Freund Frederik Storm, den du aus der dänischen Nationalmannschaft kennst?
„Freddy ist ein sehr guter Freund von mir, deshalb habe ich die Gespräche mit ihm sehr geschätzt. Er hat mir nur Gutes über den gesamten Club erzählt und mir das Projekt schmackhaft gemacht, was mir die Entscheidung für den KEC umso leichter gemacht hat.“
Wie würdest du deine Spielweise beschreiben?
„Ich bin ein hart arbeitender Zwei-Wege-Spieler, lege also Wert auf gute Arbeit in beiden Zonen. Ich bin stark am Puck, vielseitig und ein Akteur, der gerne den Puck schie
t.“Du kommst mit Familie, was das ganze Projekt Haie wahrscheinlich auch nochmal sehr spannend macht, oder?
„Auf jeden Fall. Meine Frau, meine Tochter und mein Hund Bentley werden mit mir umziehen. Wir freuen uns sehr darauf, in Köln anzukommen. Wir haben gehört, dass es ein toller Ort für Familien ist.“
Vor kurzem seid ihr mit der dänischen Nationalmannschaft bei der WM im Heimatland bis ins Halbfinale eingezogen und habt auf dem Weg dorthin niemand Geringeres als Kanada ausgeschaltet. Wie waren die Tage in der Heimat für dich?
„Es war eine unglaubliche Erfahrung! Wir haben Deutschland geschlagen und sind ins Viertelfinale eingezogen. Das Spiel gegen Kanada war unglaublich, wahrscheinlich das beste Spiel, das wir je als Mannschaft gespielt haben, und es war toll, Teil der Geschichte der dänischen Nationalmannschaft zu sein.“
Heimat war für dich auch lange Zeit Edmonton, wo du drei Jahre Seite an Seite mit Leon Draisaitl gespielt hast. Wie war die Zeit mit vielen NHL-Spielen für dich?
„Das war eine wirklich coole Erfahrung für mich. Ich wurde nicht gedraftet und wusste, dass ich hart arbeiten und Geduld haben musste, um meine Chance in der NHL zu bekommen. Als ich dann dort war, habe ich versucht, alles in mich aufzunehmen und mich als Mensch und Spieler so gut wie möglich zu entwickeln. Ich hatte dort einige tolle Jahre.“
Nun stehen die Oilers wieder im Stanley Cup-Finale, sind die Daumen u.a. auch deswegen gedrückt, weil deine Frau Kanadierin ist?
„Wir werden die Oilers natürlich anfeuern. Ich kenne immer noch ein paar Jungs dort und wünsche mir nichts sehnlicher, als dass sie den Stanley Cup holen.“
Und abschlie
end: welche Botschaft auf Dänisch hast du an die Haie-Fans, die deine Verpflichtung sehr gefeiert haben?„Tak for den fine velkomst. Jeg glæder mig meget til at blive en del af det hele og håber vi kan skaber en masse fine minder sammen. Ses efter sommeren!„
(„Vielen Dank für den netten Empfang. Ich freue mich wirklich darauf, Teil des Ganzen zu sein, und hoffe, dass wir gemeinsam viele tolle Erinnerungen schaffen können. Wir sehen uns nach dem Sommer!“)
