Felix Brückmann kommt zur Saison 2025/2026 neu nach Köln und wird zusammen mit Tobias Ancicka unser Torhüter-Duo bilden. Wir haben uns nach der Verkündung des Wechsels mit dem 34-Jährigen über seine Anfänge im Eishockey, das Torhüterspiel und seine Vorfreude auf die kommende Saison gesprochen.
Felix, danke, dass du dir Zeit für das Interview nimmst. Wo erreichen wir dich gerade, wie sah dein Sommer bislang aus?
„Ich bin gerade in Wolfsburg, in unserer eigenen Wohnung. Dort verbringen wir als Familie, meine Frau kommt aus Wolfsburg, die Zeit. Vor ein paar Wochen kam unsere zweite Tochter zur Welt, daher versuchen wir aktuell so gut es geht zur Ruhe zu kommen. Dazu bereite ich mich natürlich auch auf die neue Saison vor. Wir bleiben noch ein paar Wochen in Wolfsburg, ehe wir dann im Juli als Familie nach Köln kommen.“
Dann nehmen wir es mal ein bisschen vorweg und sagen „Herzlich willkommen in Köln“. Wie fühlt es sich an, ab sofort Teil der Kölner Haie zu sein?
„Es ist ein tolles Gefühl, ab sofort ein Teil der Haie zu sein. Ich hatte mit Matthias Baldys ein sehr gutes Gespräch. Ab dem Zeitpunkt hatte ich gehofft, ein Angebot der Haie zu bekommen. Als dieses dann kam, war es eine sehr schnelle Entscheidung. Meine Familie und ich sind sehr glücklich, dass ich für einen so gro
en und geschichtsträchtigen Club auflaufen kann.“Du hast bereits einige Spiele in der LANXESS arena gemacht – wie gro
ist die Vorfreude, nun für die Haie in der Arena zu spielen?„Ich freue mich sehr darauf. Die Spiele in Köln – egal ob mit Wolfsburg oder Mannheim – waren immer sehr stimmungsvoll. Besonders in den Playoffs zuletzt hat man nochmal gemerkt, wie euphorisch die Haie-Fans sind. Daher freue ich mich sehr – auch die Fans bei der Saisoneröffnung und weiteren Events kennenzulernen.“
Du trägst die Rückennummer 90, eine eher ungewöhnliche Nummer für einen Goalie. Gibt es da eine Geschichte hinter?
„Ich bin 1990 geboren und habe mir die Nummer daher damals ausgesucht. Der Nummer bin ich über meine Karriere treu geblieben und freue mich, diese nun auch in Köln zu tragen.“
Deine Brüder Maximilian und Alexander, der aktuell bei eurem Heimatverein EHC Freiburg aktiv ist, spielen und haben ebenfalls Eishockey gespielt. Wie bist du, wie seid ihr zum Eishockey gekommen?
„Das haben wir unserem grö
eren Bruder Max zu verdanken. Er wurde damals von einigen Freunden mit nach Freiburg zum Eishockey genommen und hat dann später auch Alex und mich zum Eishockey gebracht. Ehrlicherweise muss ich aber sagen, dass ich nach etwas Zeit auch wieder mit dem Eishockey aufgehört habe.“Wie kam es dazu?
„Es hatte mir einfach nicht mehr so viel Spa
gemacht, damals war ich noch Feldspieler. Geändert hat sich dies, als ich etwas später zusammen mit meinen Brüdern auf der Stra e gespielt habe und ins Tor gegangen bin. Das hat mir unheimlich viel Spa gemacht und ich wollte es dann unbedingt auch auf dem Eis machen. Seitdem bin ich Torhüter.“Die Torhüterposition ist ja im Eishockey auch eine besondere Position.
„Auf jeden Fall. Ich kann es persönlich gar nicht beschreiben warum. Es ist einfach magisch, das Spiel aus einer ganz anderen Perspektive zu erleben. Mir macht es unfassbar viel Spa
, die Scheiben zu halten. Es ist eine gro e Leidenschaft für mich, auf dem Eis zu stehen und im Training und vor allem im Spiel immer sein Bestes zu geben.“In deiner DEL-Karriere hast du bislang nur für zwei Clubs gespielt. Wie wichtig ist dir eine Bindung zum Club und der Stadt?
„Das ist meiner Familie und mir sehr wichtig, auch wenn wir noch nicht so oft in Köln waren. 2017 habe ich vor der Heim-WM einige Wochen der Vorbereitung in Köln verbracht, wurde dann aber leider vor dem WM-Start noch aus dem Kader gestrichen. Wir freuen uns nun sehr, diese tolle Stadt kennenzulernen und uns einzuleben. Daher war es uns auch wichtig, schon einige Wochen vor dem Trainingsauftakt nach Köln zu kommen.“
Neben deiner DEL-Karriere absolviertest du bislang auch 40 Länderspiele für die deutsche Nationalmannschaft. Was hat es dir bedeutet, den Bundesadler auf der Brust zu tragen?
„Es ist für jeden Spieler ein Meilenstein und eine Ehre, für die Nationalmannschaft spielen zu dürfen. Ich bin dankbar über jedes Spiel und jede Minute, die ich spielen durfte. Das sind Momente, die ich ein Leben lang nicht vergessen werde. Speziell die WM 2021 in Riga und die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2022 in Peking werden für mich immer in Erinnerung bleiben.“
Du sprichst Olympia 2022 gerade an. Dies war sicherlich ein gro
es Highlight deiner Karriere?„Absolut, auch wenn ich als dritter Torhüter nicht zum Einsatz gekommen bin. Die Teilnahme an sich war ein super Erlebnis. Es hat einen gro
en Spa gemacht, auch trotz der Einschränkungen durch den Corona-Pandemie.“Wie man merkt, bringst du eine Menge Erfahrung mit. Siehst du dich auch als Mentor für jüngere Spieler im Team?
„Dies kommt mit dem Alter natürlich. Auch grundsätzlich würde ich mich als hilfsbereite Person beschreiben. Ich stehe jedem Spieler gerne mit Rat und Tat zur Seite. Durch die Jahre habe ich viel erlebt und mitgenommen und teile dies gerne auch mit jüngeren Spielern. Ich freue mich auch, zusammen mit Tobi Ancicka ein Duo zu bilden und ihn so gut ich kann und nach bestem Gewissen zu unterstützen – damit wir beide erfolgreich durch die Saison gehen.“
Was sind deine Ziele, persönlich und mit dem Team, für die kommende Saison mit den Haien?
„Für mich ist es logisch, dass jeder DEL-Spieler vor einer neuen Saison das ganz gro
e Ziel hat. Aber ich denke, was viel wichtiger ist, dass man jeden Tag versucht besser zu werden. Jeden Tag ein Prozent besser werden ist und war schon die vergangenen Jahre mein Ziel. Das bedeutet, dass man im Training immer 100 Prozent gibt, um sich so bestens auf die Spiele vorzubereiten. Mit der Mannschaft wollen wir schnell eine Gemeinschaft werden, durch die Höhen und Tiefen, die eine lange Saison hat, durchgehen, um anschlie end bestmöglich auf die Playoffs vorbereitet zu sein.“Dabei wünschen wir dir und dem Team viel Erfolg!