Zum Inhalt springen

"Dann sind wir nur schwer zu schlagen"

MONTAG, 13. FEBRUAR 2023
Freute sich über den SuperBowl-Sieg der Chiefs: Nick Baptiste (Foto: City-Press GmbH)

Nick Baptiste ist seit Sommer des vergangenen Jahres ein wichtiger Bestandteil des Haie-Kaders und trug auch beim vergangenen Spiel in München mit einem Tor dazu bei, dass der KEC die Partie mit 4:2 gewann. Wir konnten Nick kurz nach der Teamankunft in Ingolstadt erreichen und haben uns mit dem sympathischen Kanadier u.a. über die aktuelle Phase und die kommende Aufgabe in Ingolstadt unterhalten.

Nick, hast Du gut geschlafen?

Auf jeden Fall, wir haben alle gut geschlafen. Nach dem frühen Spiel in München konnten wir noch zusammen im Hotel Zeit miteinander verbringen. Es tut gut, sich etwas ausruhen zu können und mit den Jungs zusammen zu sein – da wird auch mal über andere Sachen als Eishockey gesprochen. Wir haben eine lange Reise vor uns. Wenn man ein frühes Spiel hat und dieses gewinnt, ist es immer schön, abends noch etwas Zeit miteinander zu verbringen.

Apropos – habt ihr den SuperBowl gesehen und wer war dein Favorit?

Es war ein ziemlich spätes Spiel. Wir haben etwas davon gesehen, aber nicht bis zum Ende. Wir waren nach der Partie in München auch sehr müde und brauchten etwas Ruhe. Zum Glück hatten wir am Montagvormittag einen späten Bus und konnten dadurch etwas mehr Schlaf bekommen als sonst. Ich war für die Chiefs. Ich hatte das Gefühl, dass sie es schaffen würden. Ich glaube, Patrick Mahomes ist ein ganz besonderer Spieler, und das hat er einmal mehr gezeigt. 

Zurück zum Eishockey – wie fühlt es sich an, den Tabellenführer verdient geschlagen zu haben?

Sehr gut! Ich denke, wir hatten einen guten Spielplan und das Glück, dass wir vor dem München-Spiel vier Tage lang trainieren konnten, was wir schon lange nicht mehr getan haben. Wir hatten einen Plan und haben uns daran gehalten – wir haben ein gutes Ergebnis erzielt. Eines, das wir brauchten, da wir immer noch im Kampf um die Top 6 der Liga sind. Es war ein schwieriges Spiel, weil München eine sehr starke und gute Mannschaft hat, aber der Sieg sollte uns Selbstvertrauen geben und hat wieder einmal gezeigt, dass wir eine sehr gute Mannschaft sind.

Ihr habt eine richtig gute Partie gespielt, Mo Müller war der Meinung, dass es vielleicht eine eurer besten Leistungen bisher war. Was waren die Faktoren für den Sieg?

Ich denke, dass Mo damit richtig liegt. Auch ich bin der Meinung, dass das eine der besten Leistungen von uns in dieser Spielzeit war. Ein Team wie München schießt viele Tore und hat eine Menge Offensivkraft. Wir waren in der Lage, ihre Zeit in unserer Zone einzuschränken und ihren Einfluss auf das Spiel zu begrenzen. Wir haben es ihnen wirklich schwer gemacht, in unsere Zone zu kommen. Wir waren physisch und haben sehr diszipliniert gespielt. Unser Powerplay hat uns ein sehr wichtiges Tor beschert, und wir konnten unsere Führung stetig ausbauen, was uns eine ziemlich komfortable Position verschafft hat.

Auch in München waren wieder zahlreiche Haie-Fans vor Ort.

Es war fantastisch, wir haben sie definitiv wahrgenommen. München hat erst in den letzten Minuten des Spiels ein Tor geschossen, weswegen die Heimfans bis dahin schon recht verstummt waren, während unsere Fans die ganze Zeit über gesungen haben. Es geht aber nicht nur um das Spiel in München – egal, wo wir spielen, haben wir eine großartige Unterstützung der KEC-Fans und dafür sind wir sehr dankbar.

Dank an die mitgereisten Fans: Einmal mehr konnten sich die Haie auf die KEC-Fans verlassen, die Jungs das ganze Spiel über lautstark unterstützten (Foto: City-Press GmbH)

Das 3:0 hast Du selbst erzielt, indem Du wach warst und dann die Ruhe behalten hast. Aktuell stehst Du bei 28 Punkten nach 38 Einsätzen. Wie bewertest Du Deine eigene Leistung in dieser Spielzeit?

Ich glaube, dass es ganz gut läuft. Ich bin etwas schwächer gestartet, als ich es mir gewünscht hätte, aber in den letzten Monaten bin ich immer besser geworden. Mein Spiel hat sich verbessert und ich freue mich auf die letzten acht Spiele und auf die Playoffs, für die wir uns hoffentlich qualifizieren werden. Jeder im Team will sein Niveau steigern und in den Playoffs am Limit spielen und für mich ist genau das der Weg, auf dem ich mich gerade befinde.

Wir befinden uns in der heißen Phase der regulären Saison, es sind nur noch acht Spiele. Was ist kurz vor Ende der regulären Saison anders als noch zu Beginn der Spielzeit?

Zu Beginn der Saison schaut man nicht so sehr auf die Tabelle, sondern eher darauf, seinen Spielstil zu finden und die Chemie mit seinen Mitspielern an den Start zu kriegen. In der aktuellen Phase, kurz vor Schluss, schaut man mehr und mehr auf die Tabelle der Liga und darauf, wer gewinnt und wer verliert, weil das auch Auswirkungen auf die eigene Position hat und ein großer Faktor dafür ist, wie der Start in die Playoffs aussehen wird. Jedes Spiel und jeder Punkt ist wichtig, aber am Ende der Saison hat das alles gefühlt noch etwas mehr Bedeutung, weil man spürt, welche direkten Auswirkungen sie haben können. Fünf Mannschaften kämpfen um sechs Plätze in dem Bereich, in dem wir uns gerade befinden. Wir wollen so gut wie möglich abschneiden und unser bestes Eishockey spielen, je näher wir den Playoffs kommen.

Ein Sieg in München gibt euch da bestimmt nochmal ordentlich Selbstvertrauen, oder?

Ganz genau. Das ist ein bisschen die Geschichte unserer Saison – wenn wir unser bestes Eishockey spielen, ist es schwer, uns zu schlagen. Das haben wir gestern Abend mit einer starken Leistung bewiesen. Wenn wir unser bestes Spiel machen, wenn wir unserem System treubleiben und als Team zusammenspielen, sind wir schwer zu schlagen.

Viel Zeit zum Ausruhen habt Ihr nicht, geht’s am Dienstag doch direkt weiter mit der Partie in Ingolstadt. Was erwartest Du für ein Spiel?

Ein sehr schwieriges. Es wird ähnlich wie in München sein, denn Ingolstadt ist eine sehr gute Mannschaft. Sie spielen einen etwas anderen Stil als RB, aber sie waren fast die ganze Saison über unter den Top 3, was zeigt, dass sie eine sehr starke Mannschaft sind. Wir wissen, wie gut sie sind und dass wir unser Bestes geben müssen, um sie zu schlagen.

Viel Erfolg dabei, Nick!