Diese Mannschaft macht Spa! Wir gewinnen unser Auswärtsspiel bei den Eisbären Berlin mit 4:3 im Penaltyschieen und setzen damit einen tollen Lauf fort – in der Hauptstadt ist es das erwartet schwere Spiel beim deutschen Meister, der uns alles abverlangt. Den Groteil des Spiels liegen wir hinten, doch stecken zu keiner Zeit auf. Der Lohn? Erst der späte Ausgleichstreffer von Nate Schnarr, der dann im Penaltyschieen erneut zum Matchwinner wird und eine willensstarke Leistung unseres Teams mit dem Extrapunkt krönt. Wir haben den Spielbericht.
In der ausverkauften Uber Arena kamen wir nicht sonderlich gut in die Partie und mussten relativ früh einem Zwei-Tore-Rückstand hinterlaufen. Eric Hördler (3.) und Blaine Byron (7.) brachten den amtierenden Deutschen Meister mit den ersten zwei Möglichkeiten der Gastgeber direkt in Front. Zum Glück hatten wir nur handgestoppte 14 Sekunden später durch Parker Tuomie die perfekte Antwort parat.
Der Angreifer stand im Slot goldrichtig und erzielte an alter Wirkungsstätte das 1:2 (7.) – auch wenn wir die Partie zusehends besser in den Griff bekamen, blieben die Gastgeber in jedem Moment gefährlich. So auch in der zehnten Minute, als Glötzl als letzter Mann nur das Foul zog, Juvonen im Anschluss den Penaltyschuss aber stark parierte. Kurz vor Ablauf des ersten Drittels kamen wir in Überzahl zu gleich mehreren vielversprechenden Möglichkeiten, doch Jonas Stettmer im EBB-Kasten überstand zusammen mit seinen Vorderleuten unseren Druck, sodass es mit dem 1:2 aus unserer Sicht in die erste Drittelpause ging.
Im zweiten Drittel waren knapp 27 Minuten gespielt, da stellte Marcel Noebels im Powerplay den Zwei-Tore-Vorsprung für seine Berliner wieder her. Der Angreifer verwertete auf halbrechter Position ein schnörkelloses Play mit einem One-Timer zum 3:1. Gegen Ende des Drittels wurde die Aufgabe, Zählbares mitzunehmen, dann gefühlt immer schwieriger. Nach zwei Strafen binnen weniger als 30 Sekunden, kamen die Berliner zu einem gut eineinhalbminütigen doppelten Überzahlspiel, scheiterten hier aber an einem ganz starken Penalty Kill von unseren Jungs.
Und wie es manchmal im Sport so ist – Moritz Müller, der das Spiel mit einigen Kollegen von der Tribüne aus verfolgte und in der zweiten Drittelpause bei MagentaSport zum Interview eingeladen war, sprach vom „Schlüsselmoment“ der Partie – drehte sich das Momentum auch durch das starke Penalty Killing auf unsere Seite. In der letzten Minute des zweiten Drittels erzielte Dominik Bokk das so wichtige 2:3 (40.) und meldete uns zurück im Spiel an.
Der letzte reguläre Abschnitt war ebenfalls einer auf Augenhöhe. Beide Mannschaften verteidigten gut und spielten die Zweikämpfe hart und sauber zu Ende. Hinten sorgte Juvonen im Verbund mit seinen Vorderleuten dafür, dass es bei einem „Ein-Tore-Spiel“ blieb, während wir uns vorne zunächst an Stettmer die Zähne ausbissen. Gute Chancen von Maxi Kammerer (45.), Brady Austin (47.) oder auch Oliwer Kaski (49. & 51.) blieben ungenutzt, sodass es bis zur 55. Minute noch nach einer Niederlage aussah.
Dann hatte Nate Schnarr jedoch eine Idee und schoss den Puck aus halblinker Position unhaltbar und genial unter die Maschen, Ausgleich (55.). Beide Teams gingen anschlieend nicht mehr allzu sehr ins Risiko, sodass es fast schon folgerichtig in die Overtime ging.
Auch in dieser konnte sich unser Penalty Kill-Team erneut auszeichnen – die letzten 96 Sekunden der Verlängerung mussten wir mit einem Mann weniger bestreiten, hielten den Laden aber irgendwie dicht. Mal rettete Juvonen, mal rettete der Pfosten (65.), mal war das Glück auf unserer Seite. Daher ging es gegen kurz vor 22 Uhr ins Penaltyschieen.
Und in dieser traf einzig und allein Nate Schnarr (mit dem ersten Schuss), sodass wir nach umkämpften 65 Minuten den Extra-Punkt mitnehmen konnten – eine willensstarke Leistung, die belohnt wurde. Diese Mannschaft macht Spa.
Weiter geht’s für unsere Mannschaft mit dem Auswärtsspiel am Dienstag, den 23. Dezember bei den Löwen Frankfurt – Puckdrop in der Mainmetropole ist um 19:30 Uhr (live auf MagentaSport).
TORE
1:0 Eric Hördler (Pfödertl, Geibel) 3. Minute; 2:0 Blaine Byron (Tiffels, Reinke) 7. Minute; 2:1 Parker Tuomie (Bokk, Aubry) 7. Minute; 3:1 Marcel Noebels (Powerplay/Byron, Reinke) 27. Minute; 3:2 Dominik Bokk (Powerplay/MacInnis, Kaski) 40. Minute; 3:3 Nate Schnarr (Austin) 55. Minute; 3:4 Nate Scharr (Penaltyschuss)
FAKTEN
- Es war unser dritte Sieg in Folge
- Nate Schnarr schoss den Ausgleichstreffer und den einzigen Treffer im Shootout, das Game-Winning-Goal
- Wir punkteten im 13. Spiel in Folge
- Die Uber Arena in Berlin war ausverkauft
- Beide Teams konnten je ein Tor in Überzahl erzielen
STIMMEN
Es war bis zum Schluss ein intensives und enges Spiel. Wir hatten keinen guten Start, haben nahezu den ganzen Abend über zurückgelegen. Die Mannschaft glaubt an sich und gibt nicht auf, mein Team spielt aktuell mit sehr viel Selbstvertrauen. Der Glaube hat heute Abend eine entscheidende Rolle gespielt. Die Art und Weise zeigt, wie wir bisher in der Saison agieren – es war ein perfektes Beispiel.
KARI JALONEN
Wir hatten keinen guten Start in die Partie, haben es etwas verschlafen. Es ist gut zu sehen, wie wir reagiert und das Spiel gewonnen haben. Es gab viele Duelle und Zweikämpfe – wir waren oft in Unterzahl gefordert, aber am Ende zählt der Sieg. Wir hatten in dieser Situation schon häufiger die Situation, dass wir zurücklagen und zurückgekommen sind. Wir spielen sehr selbstbewusst und können Spiele auf unterschiedliche Art und Weisen gewinnen.
VELI-MATTI VITTASMÄKI