An einem absolut gebrauchten Abend müssen wir nach 60 Minuten in eine 3:10-Niederlage beim ERC Ingolstadt einwilligen. Wir haben den Spielbericht.
Es entwickelte sich von Anfang an die erwartet schwierige Partie gegen bissige Panther. Die Gastgeber konnten sich früh ein optisches Übergewicht erspielen, ohne daraus Kapital zu schlagen. Nachdem wir das Spiel bis zur 14. Minute noch ausgeglichen gestalten und trotz Ingolstädter Druck auch selbst immer wieder Nadelstiche setzen konnten, ging der ERC in der 14. Minute in Führung.
Im ersten Powerplay des Abends kam Riley Barber auf der rechten Seite zum Abschluss und traf im kurzen Eck zur verdienten Führung. Nachdem Tobias Ancicka zuvor mehrfach stark gehalten hatte, war er beim Versuch von Ingolstadts Top-Scorer machtlos. Damit war der Knoten für die Ingolstädter augenscheinlich gelöst, denn bis zur ersten Drittelpause schraubten die Bayern das Ergebnis (leider) noch auf 3:0 hoch.
Kenny Agostino veredelte mehrere druckvolle Shifts des ERCs zum 2:0 (16.), der US-Amerikaner brachte die Scheibe von hinter dem Tor in den Slot – Ancicka, der zuvor stark gehalten hatte, war bereits ohne Schläger und bekam den Puck unglücklich gegen seine Schoner, 0:2. Wenige Minuten später erhöhte Daniel Schmölz auf 3:0 – der Stürmer stand im Powerplay im Slot goldrichtig und fälschte einen Versuch aus der Distanz entscheidend zum Pausenstand ab. Die Überlegenheit spiegelte sich auch im Schussverhältnis wieder, 18:8 pro ERC.
Zwar konnten wir den Mittelabschnitt etwas ausgeglichener gestalten und durch Patrick Russell nach tollem Set-Up im Powerplay durch Gregor MacLeod und Valtteri Kemiläinen den Anschlusstreffer erzielen (28.), doch die Panther lieen sich von dem Gegentreffer leider nicht beeindrucken. „Im Gegenteil“: Innerhalb von gut drei Minuten schraubten die starken Gastgeber das Ergebnis von 3:1 auf 6:1 hoch.
Abott Girduckis machte den Anfang und traf aus spitzem Winkel zum 4:1, 30 Sekunden nach unserem Anschlusstreffer. Noch mehr Wind aus den Segeln nahmen uns per Doppelschlag in der 31. Minute Philipp Krau (5:1, 31. Minute) und Philip Rose-Preto (6:1) – unser Trainerteam um Chefcoach Kari Jalonen reagierte und brachte Aaron Kaiser für Tobias Ancicka ins Spiel. Der junge Goalie feierte damit sein Profidebüt für uns in der PENNY DEL und erlebte auf dem Eis, wie Brady Austin kurz vor Abschluss des bitteren Mittelabschnitts für Ergebniskosmetik sorgte. Der Verteidiger wurde in der Zone der Ingolstädter nicht angegriffen und traf humorlos zum 2:6 (38.) – mit diesem Zwischenstand ging es in die letzte Drittelpause.
Im letzten Drittel blieben die Panther auf dem Gaspedal und markierten vier weitere Treffer durch Barber (42.), Breton (45.), Tropmann (53.) und Schmölz (58.) – unser Powerplaytreffer durch Nate Schnarr zum zwischenzeitlichen 3:8 (46.) war letztlich nur Ergebniskosmetik an einem absolut gebrauchten Abend.
TORE
1:0 Riley Barber (Powerplay/Breton, Sheen) 14. Minute; 2:0 Kenny Agostino (Ellis, Breton) 16. Minute; 3:0 Daniel Schmölz (Powerplay/Hüttl, Girduckis) 20. Minute; 3:1 Patrick Russell (Powerplay/MacLeod, Kemiläinen) 28. Minute; 4:1 Abbott Girduckis (Agostino) 28. Minute; 5:1 Philipp Krau (Sheen, Breton) 31. Minute; 6:1 Philip Rose-Preto (Pietta, Krau) 31. Minute; 6:2 Brady Austin (Tyrväinen) 38. Minute; 7:2 Riley Barber (Abbondonato) 42. Minute; 8:2 Alex Breton (Powell, Agostino) 45. Minute; 8:3 Nate Schnarr (Powerplay/ Kemiläinen, Russell) 46. Minute; 9:3 Edwin Tropmann (Powerplay/Hüttl, Powell) 53. Minute; 10:3 Daniel Schmölz (Ellis, Barber) 58. Minute
FAKTEN
- Fünf Tore fielen im Powerplay
- zwischen dem 1:3 und dem 1:4 lagen 30 Sekunden
- vier der fünf Tore im Mittelabschnitt fielen innerhalb von 3:40 Minuten
STIMMEN
Für ein gutes Eishockeyspiel brauchst du eine gute Offensive, eine gute Defensive, einen sicheren Rückhalt und Qualität in den Special Teams. Wir hatten heute nichts davon. So kommt das Resultat zustande. Manchmal gibt es solche Spiele, nicht so oft. Wir müssen das Spiel schnell vergessen, Sonntag erwartet uns das nächste wichtige Spiel.
KARI JALONEN
Das war ein sehr schlechtes Spiel von uns. Mir fehlen die Worte. Wir müssen uns das Spiel anschauen. Wenn du zehn Treffer kassierst, ist das sehr schlecht. Wir haben im Spiel den Glauben an uns verloren. Das einzig Positive ist, dass es in zwei Tagen weitergeht und wir aus diesem Spiel sehr viel lernen können
VELI-MATTI VITTASMÄKI