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"Im Großen und Ganzen sehr positives Fazit"

WM-Rückblick mit Kapitän Moritz Müller

MITTWOCH, 01. JUNI 2022
Foto: Peter Schatz

Für Haie- und DEB-Kapitän Moritz Müller geht eine lange Saison zu Ende. Bei der vergangenen Eishockey-Weltmeisterschaft in Finnland war unser Verteidiger für die Deutsche Nationalmannschaft im Einsatz. Nach einer starken Gruppenphase und dem Aus im Viertelfinale gegen Tschechien befindet er sich jetzt wieder in Köln. Im Interview sprechen wir mit Mo über sein WM-Erlebnis und werfen einen Blick in seine Sommerplanung.

Foto: Peter Schatz

Mo, du bist frisch zurück in Köln. Wie fällt dein Fazit zur WM in Finnland aus?

„Es hat sehr großen Spaß gemacht. Wir hatten eine starke Mannschaft, in der eine tolle Stimmung herrschte. Wir haben überwiegend gute Ergebnisse erzielt. Am Ende ist man natürlich etwas unzufrieden, wenn man schon im Viertelfinale ausscheidet. Aber im Großen und Ganzen fällt mein Fazit sehr positiv aus.“

Ihr habt eine beeindruckende Gruppenphase gespielt. Was hätte gegen Tschechien im Viertelfinale anders laufen müssen?

„Ich hatte das Gefühl, dass wir, aber auch die Schweiz, im letzten Gruppenspiel viele Emotionen an den Tag gelegt haben. Es ging um sehr viel und die Duelle gegen die Schweiz sind immer etwas Besonderes. Gefühlt gab es nach diesem emotionalen Hoch dann im Viertelfinale einen kleinen Druckabfall. Dazu kommt, dass unser Unterzahlspiel nicht gut genug war. Da waren die Tschechen aufgrund ihrer hohen Qualität eiskalt. Wir ärgern uns, weil wir das Gefühl haben, dass wir sie hätten schlagen können, wenn wir uns etwas cleverer angestellt hätten. Wäre unser erstes Tor früher gefallen, hätten wir vielleicht das Ruder umreißen können. Aber am Ende müssen wir mit dem Ergebnis leben.“

Das Team macht Lust auf mehr. Wie viel Potential siehst du mit dieser Truppe in den nächsten Jahren?

„Auf jeden Fall hat es uns Spielern Spaß gemacht und ich denke, den Fans vor dem Fernseher oder vor Ort auch. Weltmeisterschaften bieten immer sehr enge Duelle auf hohem Niveau. Wir hatten in der Mannschaft eine gute Mischung aus viel Erfahrung und jungen Talenten, wie Moritz Seider, Tim Stützle oder Lukas Reichel. Wenn wir dann noch so Spieler wie einen Leon Draisaitl oder J.J. Peterka hinzubekommen, ist das eine richtig gute Truppe.“

Foto: Peter Schatz

Etwas „Positives“ hatte das Ausscheiden: Du konntest so früher wieder zu deiner Familie zurück…

„Das ist die positive Seite der Medaille. Meine Familie und ich freuen uns sehr auf die gemeinsame Zeit im Sommer. Es war ja doch wieder ein sehr ereignisreiches Jahr mit Höhen und Tiefen bei den Haien, den Olympischen Spielen und zuletzt der WM. Jetzt freue ich mich, das Familienglück zuhause genießen zu können.“

Was steht jetzt im Sommer alles noch so für dich an?

„Der Sommer ist für mich gar nicht so lang. Ich habe dieses Jahr fast bis Anfang Juni Eishockey gespielt. Ich habe sechs Wochen Zeit, um die richtige Balance aus dem Körper die nötige Ruhe zu geben und bestimmte Sachen zu trainieren. Aber jetzt steht erst einmal der Familienurlaub in Griechenland an, dazu kommen Termine mit der Spielervereinigung, das tägliche Training und das Abschiedsspiel eines Weggefährten in Kassel. Das sind so die ersten Dinge, die mir in den Kopf kommen und ich bin mir sicher, dass noch vieles hinzukommt.“

Die neue Saison wird einiges mit sich bringen. Wir feiern unser 50-jähriges Jubiläum und tragen im Dezember das DEL WINTER GAME 2022 aus. Keine Saison wie jede andere, oder?

„Ich freue mich sehr auf die neue Saison. Unser Jubiläum wird sicherlich groß gefeiert. Für mich wird es auch die 20. Saison bei den Haien, in der ich hoffentlich mein 1000. PENNY DEL-Spiel absolvieren werde. Und auf das DEL WINTER GAME 2022 muss man sich als Spieler und Eishockey-Fan einfach freuen. Für viele Jungs ist es ihr erstes Open-Air-Spiel. Aber selbst für jemanden, der es schon einmal erlebt hat, ist dieses Spektakel aufregend. Die Vorfreude auf die kommende Spielzeit ist auf jeden Fall riesig und ich hoffe, dass wir mit einer schlagkräftigen Mannschaft viele Siege mit unseren Fans feiern können.“