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Wie sieht ein Sommertag in Montréal aus? Ein Tagebucheintrag von Louis-Marc Aubry

DONNERSTAG, 15. JUNI 2023
Spaß und Entspannung im Pool: Louis-Marc Aubry (m.) mit Freunden und Kindern im Garten (Foto: privat)

Einige unserer Spieler sind seit ein paar Wochen in ihren Heimatländern und besuchen dort ihre Familien und Freunde. Gleichzeitig bereiten sich die Jungs aber natürlich auch schon auf die kommende Saison vor. Wie genau so ein „normaler“ Tag in der Off-Season aussieht, hat uns Louis-Marc Aubry in Form eines kleinen Tagebucheintrags vom Mittwoch, den 14. Juni, einmal nacherzählt.

„Liebe Haie-Fans,

heute bin ich um 7:30 Uhr aufgestanden. Gestern Abend habe ich mir Spiel 5 des Stanley-Cup-Finales angeschaut, so dass ich nach diesem Spiel gegen Mitternacht ins Bett gegangen bin. Es war eine tolle Serie – Florida hat in den Playoffs einen beeindruckenden Lauf hingelegt. Es war sehr faszinierend, wie sie zum Ende der Spiele oder auch in den Verlängerungen immer wieder Tore erzielt haben. Besonders natürlich Matthew Tkachuk von den Panthers.

Ich glaube, dass ihnen zum Ende hin dann etwas der Saft ausging, die Las Vegas Golden Knights waren in der Finalserie recht dominant. Ich freue mich sehr für Knights-Spieler Jonathan Marchessault, der aus meiner Region Québec kommt und die Conn-Smythe-Trophäe gewonnen hat. Ich war sehr beeindruckt von ihm und dem gesamten Team – auch Jack Eichel war beispielsweise sehr stark und hat viele tolle Spielzüge kreiert. Alles in allem sind die Knights der würdige NHL-Champion in diesem Jahr.

Zurück zu meinem Tagesablauf: Nachdem ich aufgestanden bin, habe ich erstmal Omelette für die Familie gemacht. Nach dem Frühstück ging es für die Kinder, meine Frau Julia und mich raus in unseren Garten – dort haben wir uns allesamt ausgetobt. Während mein Körper die Belastung ganz gut ausgehalten hat, waren meine Kinder danach relativ müde, sodass sie von 10:30 bis fast 13 Uhr erstmal ein kleines Nickerchen gehalten haben. Das war aber auch etwas meine Absicht.

Ich habe die Nickerchen der Kinder genutzt, um in meinem eigenen kleinen Fitnessraum zuhause zu trainieren. Auch im Sommer ist es wichtig für uns Eishockeyspieler, täglich zu arbeiten und sich fit zu halten. Ich habe für verschiedene Muskelpartien Übungen gemacht. Nachdem die Kinder wach geworden sind, gab es Mittagessen, um dieses hat sich aber zum Glück meine Frau Julia gekümmert. Sie kommt gebürtig aus Deutschland, freut sich aber, im Sommer mit mir in Kanada zu sein. Sie fühlt sich sehr wohl und hat mittlerweile viele Freunde in Québec. Das ist sehr schön zu sehen.

Nachmittags bin ich zusammen mit Romy, unserer ganz kleinen Tochter, einkaufen gefahren und anschließend zusammen mit der Familie im Park spaziert und habe das gute Wetter mit einem erweiterten „Walk“ in unserer Nachbarschaft genutzt. Dort treffe ich dann auch immer wieder alte Freunde und Nachbarn, mit denen ich mich gerne unterhalte, denn allzu häufig sehe ich sie im Jahr ja nicht wirklich.

Wir gehen bei gutem Wetter auch häufig schwimmen, haben es aber heute nicht geschafft. Ich habe Leon auf das Wochenende vertröstet, auch wenn aktuell Regen für Samstag und Sonntag angesagt ist. Falls es zu sehr regnen sollte und der Freibadbesuch ins Wasser fallen sollte, muss ich mir etwas einfallen lassen, denn Leon wird das bis dahin sicherlich nicht vergessen.

Abends haben wir als Familie zusammen gegessen, Julia hat lecker gekocht. Falls ihr euch fragt, was wir hier so essen. Ein typisches Gericht aus Québec ist natürlich die Poutine, lecker! Was wir hier auch haben und verwerten, ist Ahornsirup. Meine Eltern kaufen ihn teils kistenweise von lokalen Händlern und es gibt kaum Gerichte, die wir nicht mit etwas Ahornsirup aufwerten (lacht).

Für das kommende Wochenende haben wir uns zudem vorgenommen, meine Schwestern und meine Eltern zu sehen. Das ist auch für mich immer sehr schön, da ich sie unter einer Saison nicht allzu häufig sehe.

Ich hoffe, ich konnte Euch einen kleinen Einblick in einen „normalen“ Tag in der Heimat geben. Jetzt haue ich mich noch ein wenig vor den Fernseher und gehe dann schlafen.

Bis bald, liebe Haie-Fans, und Grüße aus Montréal!

Louis-Marc“