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Was macht eigentlich…? Dave McLlwain

SAMSTAG, 29. AUGUST 2020
City-Press

Dave McLlwain (53) trug von 2000-2009 in über 500 DEL-Partien das Trikot der Kölner Haie. 2002 holte der kanadische Center mit dem KEC den letzten Meistertitel. Aber was macht der Fan-Liebling von damals eigentlich heute? Wir haben uns mit unserer ehemaligen Nummer 71 unterhalten.

Dave, wir haben lange nichts mehr voneinander gehört. Wie geht’s Dir?
Dave McLlwain: „Ich versuche – wie jeder andere auch – irgendwie durch diese verrückten Zeiten zu kommen. Als Corona hier in Kanada aktuell wurde, war ich noch in Toronto. Seit Mitte März bin ich mit meiner Familie raus aus der Stadt in meiner Sommerresidenz.“

Beeinträchtigt Dich und Deine Familie die aktuelle Lage in Kanada?
„Wir leben hier relativ abgeschieden in einer Art Resort. Es gibt bereits seit einiger Zeit keine Neuinfektionen mehr, deshalb fühlen wir uns relativ sicher. Für mich und meine Familie war es wichtig, den Großraum Toronto rechtzeitig verlassen zu haben – auch wenn der Umzug etwas hektisch war. Mein Alltag ist eigentlich ganz normal. Du kannst einkaufen gehen, dich draußen aufhalten oder dich mit Freunden treffen. Eigentlich erkennst du nur anhand der Masken, die die Leute tragen, dass irgendetwas anders ist als normalerweise üblich.“

Es ist jetzt gut elf Jahre her, seit Du Dein letztes Profispiel für den KEC absolviert hast. Vermisst du den Sport?
„Ich werde diesen Sport immer vermissen! Mit dem Ende meiner Profikarriere habe ich aber nicht aufgehört Hockey zu spielen. Im Gegenteil: Auch heute noch stehe ich im Winter mindestens zwei Mal die Woche auf dem Eis. Dazu kommen zahlreiche Charity-Games oder andere Spiele unter Veteranen – vor allem in den Wintermonaten bin ich da normalerweise noch ganz gut eingespannt. Das ist für mich sehr wichtig, auch um meine Liebe und das Gefühl für dieses Spiel nicht zu verlieren.“

Klingt so, als wärst Du dem Eishockey immer noch sehr verbunden.
„Ja, ich schaue Hockey und ich interessiere mich nach wie vor für die aktuellen Entwicklungen in dieser Sportart. Und ich spiele – wie schon erwähnt – immer noch regelmäßig. Das werde ich auch noch so lange beibehalten, bis mein Körper nicht mehr mitmacht. Aber ich glaube nicht, dass meine Leidenschaft für diesen Sport jemals erlischt.“

Wie sieht Dein Alltag seit Deinem Abschied vom Profisport aus?
„Ich versuche in Form zu bleiben. Das gelingt mal besser mal schlechter (lacht). Außerdem habe ich mir ein kleines Business aufgebaut, das mich ganz gut in Anspruch nimmt. Langweilig wird mir also nicht.“

Offenbar hast Du noch ein enges Verhältnis zu Deinem Ex-Club: Auf Social Media sehen wir, dass Du immer noch den Haien folgst!
„Ich verfolge das Geschehen bei den Haien immer noch ganz genau. Auch wenn ich die meisten Spieler nicht mehr persönlich kenne. Ich glaube, dass die Mannschaft viel mehr Potenzial hat, als sie zuletzt zeigen konnte. Durch die Verpflichtung von Uwe Krupp als Headcoach ist ja bereits zum Ende der letzten Saison ein Ruck durch die Mannschaft gegangen und der Respekt vor diesem Team bei den Gegnern wieder gewachsen. Ich glaube, das war ein richtig guter Move! Krupps Aufgabe ist es nun, die Kölner Haie wieder in die Spitzengruppe der Liga zu führen. Wo sie nicht nur nach Meinung vieler KEC-Fans hingehören.“

Du hast Deine Ex-Kollegen zuletzt anlässlich des Legendenspiels beim DEL WINTER GAME 2019 gesehen. Was war das für ein Gefühl?
„Es war wirklich toll, die Jungs endlich mal wiederzusehen. Ich wünschte, wir könnte das jedes Jahr machen! Auch wenn wir alle älter werden – das sieht man unter anderem daran, dass beim ein oder anderen ein paar graue Haare dazu gekommen sind und du die Namen von immer mehr Kids draufhaben musst – ist es immer noch wie damals. Wir waren und sind ein verschworener Haufen.“

Hast Du denn immer noch regelmäßig Kontakt zu Deinen ehemaligen Teamkollegen?
„Durch Social Media bin ich ganz gut vernetzt und weiß, was bei den Jungs so abgeht. Das ist schön. Von den aktiven Jungs haben ich beispielsweise mit Mo ab und an noch Kontakt – oder kommentiere etwas unter seinen Posts. Generell ist es aber schon so, dass jeder jetzt sein eigenes Leben führt und seinen eigenen Kram hat. Da bleibt am Ende des Tages oft nicht mehr viel Zeit. Aber das ist ja auch normal.“

Mo hat Dir vergangene Saison seine Signature-Cap geschickt. Auf Social Media sehen wir, dass Dein Sohn die Kappe trägt…
„Ja, meine Kids sind immer ganz heiß darauf, den neuesten Haie-Stuff zu bekommen. Als ich das letzte Mal in Köln war, habe ich im HAIEstore groß eingekauft. Mittlerweile sind die Klamotten beinahe alle schon wieder zu klein. Das ist das Problem mit Kindern: Sie wachsen so schnell!“

Gibt es noch etwas, was Du in Richtung Fans oder Mannschaft unbedingt loswerden möchtest?
„Ich wünsche ihnen und der Mannschaft nur das Beste! Ich weiß aus eigener Erfahrung, mit welcher Hingabe die Fans den Club unterstützen. Auch wenn’s mal – wie vergangene Spielzeit – nicht so rund läuft. Wir haben mit Sicherheit den besten Support der Liga. Das war schon zu meiner aktiven Zeit so und hat sich bis heute nicht geändert. Diese Unterstützung zu spüren, ist ein großer Antrieb für die Jungs da unten auf dem Eis.“