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Toller 8:2-Sieg zum Jubiläum - Haie beschenken Mo und sich selbst mit drei Punkten

FREITAG, 24. FEBRUAR 2023
Siegerlächeln: Der Jubilar nach dem Spiel. (Foto: City-Press GmbH)

Im 1.000. DEL-Spiel von Haie-Kapitän Moritz Müller setzt sich ein ganz stark aufspielender KEC mit 8:2 bei den Roosters aus Iserlohn durch. Es gibt viele schöne Geschichten, die dieses Spiel schreibt. Eine davon ist, dass der KEC durch den Sieg den Anschluss an die Top 6 der PENNY DEL hält.

Unmittelbar vor dem Spiel würdigten auch die Iserlohn Roosters Moritz Müller mit einer schönen Rede auf dem Eis, einem Blumenstrauß, den Roosters-Geschäftsführer Wolfgang Brück übergab sowie viel Applaus von den Rängen in der ausverkauften Balver Zinn Arena. Feine Gesten, die nicht nur Moritz Müller Respekt abnötigten. Und ein Blick in das ausverkaufte Rund zeigte viele KEC-Trikots mit dem Schriftzug Müller auf dem Rücken und eigens kreierte Shirts und Schals zum Jubiläum.

Um kurz nach halb acht wurde es an diesem Freitagabend dann aber sportlich – keine zwei Minuten waren gespielt, da gingen die Haie vor über 600 mitgereisten und lautstarken Haie-Fans in Führung. Jan-Luca Sennhenn zog von der blauen Linie ab und stellte damit mehr oder weniger früh die Weichen auf Sieg. Nur sieben Minuten später erhöhte ein fast schon entfesselnd aufspielender KEC durch Brady Austin auf 2:0 (9.) – der Verteidiger wurde von Nick Baptiste schön freigespielt und traf mit der Rückhand sehenswert zum zweiten Kölner Treffer des Tages.

Das wahrscheinlich schönste Tor erzielte Louis-Marc Aubry in der 16. Minute – auch, weil die Haie trotz der Führung den Fuß einfach nicht vom Gaspedal nahmen und die spezielle Atmosphäre im Stadion am Seilersee somit gar nicht richtig zur Entfaltung kommen ließen. Im Powerplay lief die Scheibe schnörkellos über Thuresson, Kammerer und eben Aubry – Letztgenannter musste im Slot nur noch seine Kelle hinhalten und stellte damit auf 3:0. Mit der Dreitore-Führung ging es in die Drittelpause.

Kurz nach Beginn der zweiten zwanzig Minuten hatten die Hausherren durch Poirier die große Gelegenheit zum Anschlusstreffer, doch Mirko Pantkowski im KEC-Tor blieb im Eins gegen Eins Sieger. Ein Weckruf, den die Haie nicht brauchten, denn sie spielten weiter starkes Eishockey und kamen vor 4.967 Zuschauern zu weiteren Treffern. Zach Sill gewann tief im Iserlohner Drittel die Scheibe, schaltete dann schnell um und bediente Carter Proft, der aus kurzer Distanz sehenswert unter den Giebel traf, 4:0 (24.).

Die Roosters kamen nicht hinterher, der KEC nutzte das – Landon Ferraro erhöhte nach einem Rebound auf 5:0 (27.), IEC-Trainer Greg Poss reagierte und holte Torwart Andreas Jenike vom Eis. In der 34. Minute überschlugen sich die Ereignisse dann. Zunächst kamen die Hausherren zum ersten Treffer des Tages durch Alanov, doch nur wenige Sekunden später stellten die Haie durch Zach Sill den Fünf-Tore-Vorsprung wieder her. Die Freude über diesen Treffer war an diesem Abend riesengroß, denn es war der erste Saisontreffer Sills.

Kurz vor Ende des zweiten Drittels konnte sich mit Maxi Kammerer auch der siebte KEC-Torschütze an diesem Abend auf das Scoreboard eintragen – einen Abpraller nach Schuss Baptistes verwertete der Haie-Stürmer kurz vor dem Slot zum 7:1.

Das letzte Drittel ist dann einigermaßen schnell erzählt. Der KEC ließ es etwas ruhiger angehen. Und so kamen die Iserlohner zu einem weiteren Treffer durch Rausch (55.). Doch die Haie hatten an diesem wunderbaren Abend das letzte Wort und kamen durch Jon Matsumoto kurz vor Schluss zum 8:2 (57.).

Dass die Haie-Fans Mo Müller und die Mannschaft an diesem denkwürdigen Abend mit Standing Ovations und Sprechchören verabschiedeten, ist eine von vielen schönen Geschichten der Partie. Eine andere, dass der KEC durch den Sieg weiter den Anschluss an Platz 6 hält!

TORE

0:1 Jan-Luca Sennhenn (Maxi Kammerer) 2. Minute; 0:2 Brady Austin (Baptiste, Ferraro) 9. Minute; 0:3 Louis-Marc Aubry (Thuresson, Kammerer) 16. Minute; 0:4 Carter Proft (Sill) 24. Minute; 0:5 Landon Ferraro (Matsumoto) 27. Minute; 1:5 Eugen Alanov (Acolatse) 34. Minute; 1:6 Zach Sill (Van Calster) 34. Minute; 1:7 Maxi Kammerer (Baptiste) 39. Minute; 2:7 Maxim Rausch (Ankert) 55. Minute; 2:8 Jon Matsumoto (Dietz) 57. Minute

HIGHLIGHTS UND FAKTEN

  • Gut Ding will Weile haben: Groß war die Freude nach dem 6:1. Dieses Tor erzielte nämlich Zach Sill, der damit seinen ersten Treffer in dieser Spielzeit verbuchen konnte
  • Wo wir schon dabei sind: Den Assist zum 6:1 gab Robin Van Calster, der damit seinen ersten Assist in der PENNY DEL ablieferte
  • Alle Achtung: Gleich acht unterschiedliche Haie trafen beim Sieg in Iserlohn
  • Lautstark: Die über 600 mitgereisten KEC-Fans machten ordentlich Alarm und hatten ihren Anteil daran, dass die Wucht der Zinn Salver Arena so nie richtig zum Tragen kam
  • Die Pre-Playoffs sind so gut wie sicher: Durch den Erfolg hat der KEC bei noch vier verbleibenden Spielen und zwölf Punkten Vorsprung auf Platz 11 die Pre-Playoffs fast gebucht

STIMMEN

„Es war für beide Mannschaften ein Spiel mit viel Bedeutung. Die Anspannung war für beide groß. Das erste Tor war eine wichtige Sache und das ist für uns sehr schnell gefallen. Wir konnten dann nachlegen mit dem zweiten und dritten und dann spielt es sich natürlich etwas leichter. Der Druck war dann bei Iserlohn. Ich muss sagen, dass wir viele Sachen gut und einfach ein gutes Spiel gemacht haben. Wir waren sehr fokussiert, uns sind wenig Fehler unterlaufen und wir waren in der Struktur, in der wir sein wollen. Wir haben ein gutes Auswärtsspiel abgeliefert. Das sind drei wichtige Punkte, denn es ist alles sehr eng.“

UWE KRUPP

„Es war nicht irgendein Spiel von den Tausend, sondern ein ganz besonderes für mich und auch für uns. Es stand viel auf dem Spiel, denn wir kämpfen um die direkte Playoff-Qualifikation und hatten uns viel vorgenommen. Dass wir dann so eine Partie abliefern, da muss ich mich bei den Jungs bedanken, die das für uns und auch für mich so erinnerungswürdig gemacht haben. Es war ein aufregender Tag und ich war auch etwas aufgeregt im Vorfeld – da war auch viel von außen, was auf mich eingeprasselt ist. Ich habe versucht, das zuzulassen, mich aber ab einem gewissen Punkt auf das Spiel zu konzentrieren. Das war heute ein rundum gelungener Tag.“

MORITZ MÜLLER