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Spieler des Monats September: Chris Rogles - eine Bank im Haie-Tor

FREITAG, 05. OKTOBER 2001

„Das ist natürlich eine große Ehre für mich“, freute sich Chris Rogles Anfang dieser Woche, als er erfuhr, dass ihn die Haie-Fans im September zum ersten „Spieler des Monats“ der neuen Saison gewählt haben. Die Aktion, auch schon im vergangenen Jahr eine feste Einrichtung bei den Kölner Haien, wird auch diesmal wieder vom Partner „Juweliere Linn“ mit Engagement unterstützt, was zur Folge hat, dass Chris heute Abend um eine wunderschöne und edle Uhr reicher sein wird. Eine verdiente Ehrung für Rogles, so werden es wohl die meisten KEC-Fans sehen, die auf die nächsten beiden Plätze übrigens Corey Millen und Petri Liimatainen wählten.


Und das die, die dem neuen KEC-Torhüter ihre Stimme gegeben haben, nicht so ganz falsch liegen, dies drückt sich auch in den offiziellen Zahlen des Eishockey-Monats September aus: zehn Spiele bestritten die Haie bis einschließlich letzten Sonntag, dem 4:1-Sieg gegen die Frankfurt Lions. Von den 600 möglichen Minuten stand Rogles bis auf 97 Sekunden (die Phasen, wo er zugunsten eines zusätzlichen Feldspielers seinen Posten räumte) immer zwischen den Pfosten des Haie-Kastens. 297mal schossen die gegnerischen Teams auf das Kölner Tor – keiner in der Liga wurde mehr beschäftigt als Chris.


Glänzend dabei seine Quoten, denn 280mal parierte der US-Amerikaner sicher, nur 17 Gegentreffer ließ er zu, was einen Schnitt von 1,70 pro Spiel ausmacht. Und auch die 94,28% gehaltener Schüsse wurde in der DEL lediglich von Mannheims Mike Rosati (95,30%) getoppt – eine ganz starke Leistung von Chris Rogles mithin, der sich ohne Zweifel als die erwartete Verstärkung bei den Haien erwiesen hat. „Er hat bei uns toll eingeschlagen“, lobt auch Cheftrainer Lance Nethery, „Chris strahlt eine enorme Ruhe aus und bringt viel positive Stimmung in die Mannschaft.“ Der einzige „Vorwurf“ an die Adresse des Keepers: „Leider hat er seine Karriere in Deutschland in Düsseldorf begonnen“, sagt Nethery – ein Scherz muss auch mal gestattet sein.


Dabei hatte Rogles im September noch jede Menge zusätzliche Aufregung – die Geburt seines ersten Sohnes Christopher stellte natürlich alles in den Schatten: „Seitdem habe ich zwar weniger geschlafen, aber es macht trotzdem jede Menge Spaß. Die meiste Arbeit hat sicher meine Frau Audra, doch auch ich wechsele ab und zu mal die Windeln.“ Ruhig und freundlich – so kennen ihn auch die Kollegen, und dass er beim KEC bislang so gut zurecht gekommen ist, dafür gibt er die Komplimente gleich weiter: „Defensiv ist es bei uns ganz ordentlich gelaufen, jetzt müssen wir nur vorne noch mehr treffen.“


Chris Rogles im Telegrammstil



  • Wurde am 22. Januar 1969 in St. Louis (US-Bundesstaat Missouri) geboren

  • Lebt im Sommer jetzt im herrlichen Cape Cod an der Atlantikküste

  • Studierte vier Jahre an der Clarkson-University (1989-93)

  • Machte als Abschluss den Bachelor of Sciences in Management und Marketing

  • Spielte auch vier Jahre im Clarkson-Eishockeyteam

  • Wurde nie von einem NHL-Team gedraftet

  • Unterschrieb 1993 aber als „Free Agent“ bei den Chicago Blackhawks

  • Wurde allerdings vorwiegend in den Minors eingesetzt (Indianapolis Ice)

  • Ging 1996 nach Schweden in die 2. Liga (Troja Lungby)

  • Von dort 1997 der Wechsel in die DEL – Beginn bei der DEG

  • Nach dem Düsseldorfer Liga-Rückzug drei Jahre Keeper der Kassel Huskies

  • Ist mit seiner aus Manchester (US-Bundesstaat Connecticut) stammenden Frau Audra seit dem 4. Juni 1994 verheiratet

  • Der September 2001 ist ein toller Monat für ihn: Sohn Christopher kam auf die Welt

  • Spielt in Deutschland seit 1997 immer mit der Rückennummer 31