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Schwacher Trost: Schweizer sprechen vom "besten Spengler-Cup-Spiel" aller Zeiten

MITTWOCH, 27. DEZEMBER 2000

Es blieb der Trost von höchster Stelle – auch, wenn es ein schwacher war: „Dieses war eines der besten Spengler-Cup-Spiele aller Zeiten“, lobte Turnierdirektor Fredi Pargätzi. Manche Beobachter gingen nach dem Duell zwischen den Kölner Haien und Jokerit Helsinki noch einen Schritt weiter, krönten die Partie zum „Top-Duell aller Zeiten“.


Dennoch stand am Ende eine Niederlage für den Titelverteidiger. „Wir haben eine halbe Stunde lang sehr gutes Eishockey gespielt“, analysierte Bob Leslie hinterher. „Aber dann haben die Finnen doch noch zu ihrem Spiel gefunden.“ 3:0 führte der KEC nach den Treffern von John Miner, George Zajankala und Corey Millen, versetzte nicht nur die rund 40 mitgereisten Kölner Schlachtenbummler in wahre Verzückung. „Aber dann haben wir es verpasst, die endgültige Entscheidung herbeizuführen“, so der Chefcoach.


Folge: Die Finnen verkürzten im 2. Drittel noch auf 2:3, waren im Schlussdrittel deutlich dominierend und am Ende dem Sieg sogar in regulärer Spielzeit näher als die Haie. Nach einer fünfminütigen Overtime ohne Tore verwandelte schliesslich Niko Mikkola den insgesamt 16. (!) Penalty zum 4:3-Erfolg für die Finnen. Schlusswort Bob Leslie: „Es ist schön, dass wir zu so einem tollen Eishockey-Spiel beigetragen haben, aber es ist verdammt ärgerlich, so ein Spiel noch aus der Hand gegeben zu haben. Hoffentlich machen wir es gegen Davos besser.“


Peppi Heiss heute im Einsatz


Um 20.45 Uhr am heutigen Mittwoch steht für die Kölner Haie das zweite Turnierspiel auf dem Programm. Gegner im mit gut 7.000 Zuschauern restlos ausverkauften Davoser Eisstadion ist Gastgeber HC Davos, das am Dienstagnachmittag mit einem 3:2 nach Penaltys über Sparta Prag in die Veranstaltung startete.


Im Tor der Haie wird dann Peppi Heiss stehen. „Ich habe Peppi gesagt, dass er während des Spengler Cups Spielpraxis sammeln soll“, erklärte Bob Leslie die Entscheidung, Andrew Verner trotz überragender Leistung im Auftaktspiel diesmal auf die Bank zu setzen.


Mit dabei wird auch Andreas Lupzig sein, der gegen Helsinki nach sechswöchiger Knieverletzung sein Comeback gefeiert hatte. Dagegen ist der Einsatz von Stürmerkollege Dieter Kalt sehr fraglich. Der Oesterreicher hatte sich gegen Jokerit eine schmerzhafte Armverletzung zugezogen und muss heute möglicherweise pausieren.


Davoser Publikum entpuppt sich erneut als unfairer Gastgeber


Es ist wie im vergangenen Jahr: die Kölner Haie sind von Teilen des Davoser Publikums schon im Vorfeld als unbeliebteste Mannschaft auserkoren worden – und niemand weiss so recht, warum! Gegen Helsinki wurden die Kölner von vielen Schweizer Besuchern ausgepfiffen, die Finnen hingegen lautstark unterstützt. Kein leichter Job also für die kleine Kölner Fan-Kolonie, sich gegen den Rest der stets bestens gefüllten Halle akkustisch durchzusetzen. „Die Jungs haben mir gesagt, dass das auf uns zukommt“, so Dave McLLwain, der im letzten Jahr hier noch für das Team Canada im Einsatz war und bejubelt wurde. „Wir müssen das akzeptieren und es ist auch kein Problem für mich“, sagt McLLwain. „Aber verstehen tun wir das nicht.“