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Reisebericht aus Essen

MITTWOCH, 26. SEPTEMBER 2001

Am Sonntag, den 23.09.01 trafen wir uns um 11 Uhr morgens an der Kölnarena 2, wo der Bus von den Young Blue Sharks bereitstand. Es waren überwiegend junge Leute anwesend, darunter auch einige bekannte Chatter. Nachdem zwei Leute etwas zu spät ankamen, ging es endlich los. Im Bus bekamen alle einen Bon für ein Freigetränk. In Essen hat sich der Busfahrer erst mal verfahren. Weil ich mich gut in Essen auskenne (während meiner Ausbildung war ich in Essen in der Berufsschule der Hörgeschädigte), habe ich ihm den richtigen Weg gezeigt.

Nachdem wir endlich angekommen waren, wollten wir zu meinem damaligen griechischen Stammimbiß gehen, wo man Pizza, Pommes und Döner essen kann. Jedoch öffneten sie zu unserer Enttäuschung erst um 15 Uhr. Also holten wir Pommes und Bratwürste vor dem Stadion. Auch im Stadionrestaurant kann man essen. Da bieten sie seit neuestem auch italienisches Essen. Vielleicht werde ich beim nächsten Haie-Gastspiel hier mal richtig speisen.

Nachdem wir alle gestärkt waren, gingen wir zum Gästeblock, wo ca. 100 – 150 Kölner Fans standen. Es waren zwei Trommeln am Werk. Und wie immer auch eine KEC-Fahne mit dem Text „Scheiß DEG“. Als die Haie aufs Eis zum Aufwärmtraining gekommen waren, wurden sie von den Kölner Fans mit Sprechchören „Haie, Haie“ gefeiert. Nach dem Aufwärmtraining ging das Licht aus – will Essen damit Strom sparen? Nee! Die Cheerleader und ein Moskito-Maskottchen begrüssten die Essener Spieler. Nach einer ganz guten Lightshow stellte der Stadionsprecher die beiden Mannschaften vor. Zwei Jugendliche in der Stehkurve zündeten ein kleines Feuerwerk. Darüber kümmerten die Sicherheitsleute nicht weiter, denn sie paßten auf die Haiefans auf. Das müssen sie, weil es im Dezember 1999 hier eine schwere Schlägerei zwischen den Hooligans von Rot-Weiß Essen und einigen Haie-Fans gab.

Nachdem die Show vorüber war, konnte das Spiel endlich beginnen. Fünf Minuten später schon Jubel unter den Haiefans. Lüdemann hatte das 1-0 geschossen. Endlich klappte es, daß die Haie im 5-3 Situation ein Tor schiessen. Die Fans feierten und skandierten „Jetzt geht es los“. Aber auch die Essener Fans feuerten ihre Spieler an. Keine 2 Minuten später gab es das 1-1 durch Essen. Naja, dann müssen sich die Haie-Spieler eben mehr anstrengen. Etwas später gab es einen dummen Wechselfehler. Denn auf dem Eis waren nur vier Spieler vom KEC, obwohl keiner auf der Strafbank saß. Erst etwas zu spät bemerkte der KEC diesen Fehler und ein Spieler wollte aufs Eis. Trotzdem verhängte der Schiedsrichter eine 2-Minuten- Strafe wegen Wechselfehler. Einige Spieler haben protestiert. Ich kann nicht sagen, wer recht hat. Aber auch in der folgenden Unterzahl gab es zum Glück kein Gegentor. Nun folgte die Pause. Fast alle rannten ins Freie. Was war passiert? Nichts, sie wollten draußen rauchen, weil überall im Stadion Rauchverbot herrscht. Es begann das 2. Drittel. Der Chatter „BigHai“ schaute mir mehrmals über die Schulter, weil er neugierig war, was ich in die Notiz für den Reisebericht geschrieben habe. Er meinte, ich solle lieber den Laptop mitbringen. Wo gibt es bei den Stehplätzen einen Tisch? Und eine Steckdose?

Die Haie hatten zweimal freie Räume vor dem gegnerischen Torwart, jedoch konnten sie einfach kein Tor schießen. Genau wie beim Penalty-Schießen. Da waren ein paar Fans sauer auf diese Spieler. Etwas später schoß Essen das Tor zum 2-1. Die Essener Fans waren wirklich sehr laut und trommelten wie verrückt. Aber die Haie machten daraufhin das 2-2! Endlich Jubel unter die Haie-Fans. Kurz vor dem Beginn der Pause schoß KEC dann auch noch das Tor zum 3-2. Noch größerer Jubel mit Abklatschen der Hände unter Fans. Nun folgte die zweite Drittelpause.

Während des letzten Drittels feierten die Haie-Fans, während die Essener Fans versuchten, die Spieler nach vorne zu peitschten, was zum Glück aber nicht klappte. Denn zum Schluß zeigte uns die Stadiontafel: Moskitos – KEC 2-3. Endlich der erste Auswärtssieg in der neuen Saison. Sofort regelte die Security den Block der Haie-Fans aus Sicherheit ab, damit keine Hooligans von RWE reinkommen. Die Haiefans durften das Stadion verlassen. Zum Glück blieb es aber friedlich. So konnten wir zufrieden die Heimfahrt antreten. Kölsch floß im Bus nun in Strömen und eine Stunde später waren wir endlich wieder in Köln.