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Moritz Müller & Frederik Tiffels im Interview: "Versuchen, das Beste daraus zu machen!"

FREITAG, 17. APRIL 2020

Während der Coronakrise versuchen sich Moritz Müller und Frederik Tiffels teils auf ungewohntem Terrain: Ob als Gründer einer Non-Profit-Plattform, Hobby-Koch oder „Erzieher“ – die Herausforderungen in der eishockeyfreien Zeit sind für die beiden KEC-Profis groß.

Mo, Freddie – die wichtigste Frage vorweg: Wie geht es Euch?
Moritz Müller: „
Danke, der Nachfrage. Mir geht’s soweit gut. Ich verbringe ja aktuell viel Zeit zuhause. Gemeinsam mit meiner Frau schlüpfe ich da – häufiger als sonst üblich – in die Rolle des Erziehers. Das ist auf der einen Seite sehr schön, kann aber auch schon mal etwas fordernd sein.“    

Frederik Tiffels: „Ich hab’s da in meiner ‚Junggesellenbude‘ vielleicht ein bisschen einfacher als Mo (lacht). Schließlich bin ich nur für mich selber verantwortlich. Ich merke aber schon, wie mich das ganze Thema rund um Corona beschäftigt. Da gibt’s auch mal Tage, an denen ich dann nicht so gut drauf bin. Aber im Großen und Ganzen geht’s mir gut.“

Wie sieht dann Euer Alltag aus? Womit verbringt Ihr Eure Zeit?
Moritz Müller: „
Ich habe ja mit localoos ein Non-Profit-Projekt an den Start gebracht, das momentan viel Aufmerksamkeit und Zeit beansprucht. Außerdem trainieren wir individuell, um uns in der eishockeyfreien Zeit fit zu halten. Langweilig wird mir also nicht.“

Frederik Tiffels: „Neben meinen Workouts nutze ich die Zeit, um die Kontakte nach Amerika wieder ein bisschen zu intensiveren. Aus meiner Zeit dort sind doch einige Freundschaften entstanden, deren Pflege während der Saison manchmal etwas zu kurz kommt.“

Mo, Du hast ja bereits von Deinem neuen Projekt gesprochen. Was verbirgt sich genau dahinter?
Moritz Müller:
 „Ich habe mit localoos.de eine Non-Profit-Plattform ins Leben gerufen. Mir geht es vor allem darum, die kleineren lokalen Geschäfte und Dienstleister zu unterstützen, denen aufgrund der Pandemie von einem Tag auf den anderen die Einnahmen weggebrochen sind. Diesen Geschäften wollte ich mit localoos.de eine Plattform bieten, auf der sie sich und ihr Angebot kostenfrei präsentieren können.“

…. machst du das tatsächlich alles in Eigenregie?
Moritz Müller:
 „Nein, ich habe mir beispielsweise bei der Programmierung der Seite Unterstützung geholt. Da gibt es zum Glück Profis, die mir unentgeltlich ihre Hilfe angeboten haben. Ansonsten bin ich viel am Telefon und versuche meine Kontakte zu nutzen, um das Projekt voranzutreiben.“

Freddie, gibt es auch bei Dir „Projekte“, die Du aufgrund des „Shutdown“ anpackst?
Frederik Tiffels:
 „Normalerweise bin ich ein Restaurant-Esser. Aber das geht ja aktuell nicht. Deshalb habe ich jetzt tatsächlich angefangen, selber zu kochen. Vor allem Pasta-Gerichte gelingen mir mittlerweile schon ganz gut!“

Beim Fußball wird aktuell viel über das Thema „Geisterspiele“ diskutiert. Wäre eine Saison ohne Zuschauer für Euch als Spieler denkbar?
Frederik Tiffels:
 „Mir fällt es sehr schwer, sich dieses Szenario vorzustellen. Gerade hier in Köln, mit den tollen Fans und der riesigen Arena, würde mir doch einiges fehlen. Deshalb hoffe ich sehr darauf, dass wir unseren Sport in der kommenden Saison vor Zuschauern bestreiten können.“

Moritz Müller: „Der Eishockeysport lebt aus meiner Sicht doch sehr von den Emotionen der Fans. Da gibt es noch viele enge Arenen, wo die Stimmung für das Gesamterlebnis eine wichtige Rolle spielt. Zum anderen ist es aufgrund der Größe des TV-Vertrags – anders als beim Fußball – ökonomisch für die Vereine wohl kaum darstellbar.“

Foto. Kölner Haie