In einem intensiven und für den Zuschauer gut anzuschauendes Eishockeyspiel haben wir auf die Augsburger Führungen dreimal eine Antwort. Dominik Bokk (2x) und Gregor MacLeod gleichen dreimal aus, unser 3:3 fällt kurz vor Ende der Partie. In der Overtime überstehen wir eine Unterzahlsituation bravourös – im Penaltyschieen haben die Panther dann knapp die Nase vorn. Der Spielbericht.
Ein eigentlich sehr gutes erstes Haie-Drittel startete zunächst mit einem kleinen Schock. Anthony Louis wurde in der ersten Minute bei seinem Lauf übers halbe Eis nicht wirklich angegriffen und traf aus zentraler Position mit einem Handgelenkschuss zur frühen Führung (1.) – das sollte uns jedoch nicht gro verunsichern, denn mit jedem Shift übernahmen wir mehr und mehr die Kontrolle über das Spielgeschehen.
In der dritten Minute hatten wir im Powerplay durch Patrick Russell, der von Louis-Marc Aubry im Slot perfekt bedient wurde, eine Top-Chance, doch der Däne traf die Scheibe leider nicht richtig (3.) – genauer zielte Teamkollege Dominik Bokk in der siebten Minute. Der Angreifer kam auf links zum Abschluss und schweite das Spielgerät genau in den Winkel – AEV-Goalie Michael Garteig konnte nicht eingreifen, 1:1! (7.).
Wir blieben weiter auf dem Fahrersitz, was die Schussstatistik nach 20 Minuten von 22:9 für uns bestätigen sollte, doch gute Chancen von Russell (12.), Gregor MacLeod (14. & 15.) sowie Frederik Storm blieben leider ungenutzt, sodass es mit dem 1:1 in die erste Drittelpause ging.
Das zweite Drittel ähnelte ein wenig den ersten 20 Minuten – wir machten das Spiel, doch Augsburg – die selbst immer wieder gefährlich vor unser Tor kamen – ging zunächst in Führung. Ex-Hai Tim Wohlgemuth konnte einen starken Pass seines Reihenpartners Cramarossa am zweiten Pfosten verwerten. Augsburgs Nummer 33 brauchte die scharfe Hereingabe „nur“ ins Tor bugsieren.
Wir schüttelten uns kurz und hatten durch Bokk (23.) sowie Oliwer Kaski und Russell (beide 25., Powerplay) Top-Möglichkeiten zum Ausgleich, doch Garteig sollte zunächst nicht überwunden werden. Auf der Gegenseite hatten wir Glück, als Janne Juvonen in unserem Tor zweimal gegen Ex-Hai Alexandre Grenier überragend hielt und wir anschlieend das Glück des Tüchtigen hatten, als Moritz Müller und Co. eine Scheibe kurz vor Überquerung der Linie nach ordentlich Verkehr vor unserem Tor klären konnten.
In der 30. Minute – das Spiel hatte in dieser Phase für die Zuschauer alles zu bieten – belohnten wir uns dann. Nach zwei, drei starken Shifts hintereinander setzte MacLeod unserer Druckphase ein kleines Krönchen auf. Tief in der AEV-Zone konnten wir die Scheibe gewinnen – über Russell landete der Puck bei MacLeod, der nicht lange fackelte und direkt abzog, 2:2!
Beinahe hätte Brady Austin die Haie-Führung besorgt, doch sein Schuss aus kurzer Distanz landete etwas über dem Tor (35.). Kurz darauf initiierte Ryan MacInnis den schönsten Angriff des Abends, konnte diesen aber leider nicht vollenden. Nach Stationen über Valtteri Kemiläinen und Veli-Matti Vittasmäki landete die Scheibe wieder bei MacInnis, der mit seiner Finte knapp an Garteig scheiterte.
Beinahe hätte sich dies in einer wilden Szene kurz vor Schluss des toll anzusehenden Eishockeydrittels noch gerächt – Juvonen zeigte in dieser einmal mehr sein ganzes Können. Augsburg gab eine Scheibe tief in unserer Zone nicht auf und kam durch Grenier zum Abschluss. Juvonen, der zuvor mehrfach gut gehalten hatte, war ohne Schläger, und musste nach den Grenier-Versuchen dann noch mit ansehen, wie ein Schuss Eliass‘ an den Pfosten rauschte. Wir überstanden die Situation, weswegen es mit dem 2:2 in die Drittelpause ging.
Auch das dritte Drittel sollte – wie schon zuvor – Unentschieden enden. Doch der Reihe nach. Wieder gingen die Gäste in Führung. Riley Damiani vollendete einen guten Shift der Augsburger mit dem 3:2 – der Angreifer kam am zweiten Pfosten zum Tip-In. Ein starkes Play, weil wohl alle mit einer Hereingabe auf den ersten Pfosten gerechnet hatten.
Wir gaben jedoch abermals nicht auf und konnten uns zwei Minuten vor Schluss mit dem verdienten Ausgleichstreffer belohnen. Im Powerplay brachte Kemiläinen mit ordentlich Wucht in Richtung des AEV-Kastens, dort wurde sie abgefälscht und landete über Umwege bei Bokk. Der reagierte blitzschnell und schob die Scheibe nur wenige Zentimeter vor der Linie ins Tor zum vielumjubelten Ausgleich. Nach 60 Minuten ging es damit zum ersten Mal für uns in dieser Saison in die Overtime.
Und in dieser waren wir gleich gefordert – nach einer Strafe gegen Kemiläinen mussten wir in der Verlängerung zwei Minuten im Drei gegen Vier spielen. Das Trio um Müller, Austin und Tyrväinen verteidigte bravourös und hatte zusammen mit Goalie Juvonen einen erheblichen Anteil, dass es für uns nach 65 Minuten ins Penaltyschieen ging.
Dort brachte uns Patrick Russell in Führung, Alexander Blank glich aus. In der Folgezeit scheiterten Oliwer Kaski und Bokk für uns, während Louis im letzten Versuch für die Gäste traf. Somit mussten wir uns am Ende knapp mit 3:4 geschlagen geben.
Weiter geht’s für unsere Mannschaft bereits am Sonntag, den 23. November mit dem Heimspiel gegen die Schwenninger Wild Wings. Puckdrop ist um 18:00 Uhr.
TORE
0:1 Anthony Louis 1. Minute; 1:1 Dominik Bokk (Kammerer) 7. Minute; 1:2 Tim Wohlgemuth (Cramarossa, Trevelyan) 22. Minute; 2:2 Gregor MacLeod (Russell) 30. Minute; 2:3 Riley Damiani (Busdeker) 48. Minute; 3:3 Dominik Bokk (Powerplay/Kemiläinen) 59. Minute; 3:4 Anthony Louis (entscheidender Penalty)
FAKTEN
- Das erste Mal in dieser Saison ging ein Spiel von uns in die Overtime
- Die LANXESS arena war zum dritten Mal hintereinander ausverkauft
- Trotz der Niederlage machen wir in der PENNY DEL-Tabelle einen Platz gut und stehen aktuell auf dem vierten Tabellenplatz
- Alle Drittel sowie die Overtime endeten Unentschieden (1:1/1:1/1:1/0:0)
STIMMEN
„Wir hatten heute einen schweren Stand, es war kein einfaches Spiel. Ich hatte das Gefühl, dass uns fünf Prozent gefehlt haben – in allen Bereichen. Das hat man besonders gut bei den ersten beiden Gegentoren gemerkt. Wir waren nicht so konzentriert wie gehabt. Wer wei, wofür der Punkt am Ende gut ist. Erstmal müssen wir das Spiel analysieren und das nächste Mal besser sein – darauf lege ich Wert.“
KARI JALONEN
„Es war bis zum Schluss ein enges Spiel, in dem wir leider im Penaltyschieen nicht das glücklichere Ende hatten. Für mich persönlich war es natürlich schön, nach meiner Verletzung wieder ein Pflichtspiel absolviert zu haben.“
JAN LUCA SENNHENN