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KEC in Frankfurt: Haie verlieren Spiel, Renz, Ullmann und Lüdemann

SONNTAG, 11. OKTOBER 2009

Die Haie haben am Sonntag einen bitteren Nachmittag erlebt. Der KEC verlor beim 2:5 in Frankfurt nicht nur die Punkte, zudem Andreas Renz, Christoph Ullmann und Mirko Lüdemann.


Es waren exakt 15 Minuten gespielt, als das Spiel eine neue – für die Haie unangenehme – Richtung einschlagen sollte. Zuvor lieferten sich KEC und Lions ein Duell auf Augenhöhe, es gab Chancen auf beiden Seiten, gut aufgelegte Torhüter (Gordon bei Frankfurt, Vajs spielte für den kranken Weibel im Kölner Tor) und zwei Treffer: Derek Hahn hatte die Gastgeber in Führung gebracht (9.), Daniel Rudslätt in Überzahl ausgeglichen (11.). Fünf Minuten vor der Sirene beging Haie-Verteidiger Andreas Renz ein Foul an Christoph Gawlik. Geahndet als „Check gegen den Kopf“ schickte Schiedsrichter Schimm Renz mit Matchstrafe vom Eis. Als kurz darauf Marcel Müller eine weitere Strafe kassierte, sah sich das Team von Trainer Igor Pavlov plötzlich in doppelter Unterzahl – und das zwei komplette Minuten. Doch die Haie überstanden diese pikante Situation mit viel Geschick. Zudem ließ sich Torwart Stefan Vajs nicht aus der Ruhe bringen, so dass die Haie das 1:1 in die Umkleide retteten.


Eine schlechte Nachricht drangt in der ersten Pause aus der Haie-Kabine: Christoph Ullmann musste aufgrund einer Knieverletzung ausscheiden. Pavlov stellte um, setzte Bryan Adams in die erste Reihe. Dessen Platz nahm Marcel Müller im Sturm ein, welcher wiederum von Dennis Steinhauer ersetzt wurde. Die Haie suchten in den ersten Minuten des zweiten Drittels ihren Spiel-Rhythmus vergebens. Die vielen mitgereisten KEC-Anhänger mussten nach nur 96 Sekunden im Mittelabschnitt das 2:1 durch Simon Danner mit ansehen (22.). Wie dicht Erfolg und Misserfolg im Sport beieinander liegen, erlebten die 5.100 Zuschauer kurz darauf. Die Haie kamen durch Ivan Ciernik zum Abschluss. Torwart Gordon musste den Puck durch die Arme kullern lassen, bis über die Linie schaffte es die Hartgummischeibe dennoch nicht, da sie ein Lions-Verteidiger aus dem Torraum kratzte. Dem knapp verpassten 2:2 folgte nur Sekunden später das 3:1. Im direkten Gegenzug ließ Schneider dem KEC-Schlussmann Vajs keine Chance (25.). Die Löwen hatten in der Folge die besseren Chancen, doch der KEC gab sich nicht geschlagen. Schritt für Schritt arbeitete sich die Mannschaft aus dem Tief, so dass eine ordentliche Druckphase rund um die 35. Spielminute entstand – Zählbares jedoch nicht. Frankfurt lauerte auf Konter – und bekam sie. Vajs musste mehrfach klären. Glück hatte der Weibel-Vertreter, als Joey Tenute den Pfosten traf (40.).


Der endgültige Beweis, dass dieser Sonntag nicht der Tag der Kölner Haie werden sollte, wurde in der 42. Minute angetreten. Die Haie übten enormen Druck auf das Lions-Tor aus, hatten zahlreiche aussichtsreiche Schuss-Chancen und als schließlich Mirko Lüdemann von der blauen Linie ins leere Frankfurter Tor abschließen wollte, da Gordon längst aus der Position geraten war, passierte es. Sein Schläger brach. So bekam er keinen Druck hinter seinen Schuss, der Puck prallte gegen den Pfosten. Kein 3:2 stattdessen das: Lüdemann entledigte sich seiner zwei Schlägerteile. Ob absichtlich oder nicht: Sie landeten auf der Haupttribüne mitten im Publikum, weshalb sich Schimm genötigt sah, Lüdemann mit einer Spieldauerdisziplinarstrafe zu belegen. Als Sean Blanchard kurz darauf das 4:1 erzielte (44.), schien die Partie gelaufen. Doch der KEC wehrte sich. Jason Jaspers gelang schließlich der Anschluss (46.), doch weitere gute Chancen blieben ungenutzt. Verzweifeltes Kopfschütteln gab es kurz drauf im Haie-Block, denn ein Treffer aus dem „Kuriositäten-Kabinett“ bedeutete den Endstand. Ein Puck, der von hinter dem Tor an den Körper von Vajs prallte, kullerte über die Linie: Offizieller Torschütze zum 5:2: Gawlik (49.). Beachtlich war, wie die Haie dennoch nicht aufgaben, immer wieder den Weg zum Tor suchten. Gordon, der nach der Partie zum besten Lions-Akteur gekürt wurde, verhinderte jedoch eine Aufholjagd.


Pavlov sagte nach dem Spiel: „Wir waren kampfbereit, sind viel gelaufen, waren aber wohl zu emotional. Die Matchstrafe war umstritten, weil der Lions-Spieler weitergespielt hat. Die Punkte können wir uns wiederholen, aber gerade Ullmann, bei dem Verdacht auf eine Innenbandverletzung besteht, wird uns fehlen.“


Am Samstag um 14 Uhr erwarten die Haie die Iserlohn Roosters in der LANXESS arena. Renz und Lüdemann werden gesperrt fehlen, wie lange Ullmann ausfällt, ist offen.


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