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Jakub Kindl zeigt Größe im Sinne des Fairplay

MONTAG, 04. NOVEMBER 2019
Basti Sevastos
  • Gegen Ingolstadt veranlasst der Haie-Verteidiger die Rücknahme einer Strafe

  • Unsere Nummer 46 liefert ein Musterbeispiel für #teildesspiels​​​​​​

Wenn der gegnerische Trainer in einer Pressekonferenz nach der Niederlage seiner eigenen Mannschaft einen Spieler des Gegners lobt, muss etwas ganz besonderes passiert sein. „Würde er nicht schon bei Köln spielen, ich hätte ihn gerne in meiner Mannschaft“, sagte Doug Shedden, Chefcoach des ERC Ingolstadt, angesprochen auf Haie-Verteidiger Jakub Kindl. Dabei bezog sich der Trainer nicht auf die zweifelsohne tadellose Leistung unserer Nummer 46. Vielmehr lobte Shedden eine Aktion, die sich zuvor auf dem Eis ereignet hatte: 7:44 Minuten vor Ende des zweiten Drittels war Kindl beim Spielstand von 1:1 in eigener Unterzahl zu Fall gekommen. Die Schiedsrichter sahen ein Vergehen – und schickten Ingolstadts Jerry D’Amigo auf die Strafbank. So zumindest der Plan.

Doch dann redete der gerade gefoulte KEC-Profi auf Schiedsrichter Aleksi Rantala ein – der daraufhin die Strafe gegen Ingolstadt zurücknahm. Aber worum ging es in dem Dialog? „Ich bin ohne Fremdberührung einfach weggerutscht. Mein Gegenspieler wurde also für etwas bestraft, was er nicht getan hat.“ Genau das habe er dem Schiri auch so gesagt. Kindl: „Ich glaube, dass jedem von uns so etwas auf dem Eis passieren kann. Es fühlte sich für mich in dem Moment einfach richtig an.“

Eine tolle Aktion im Sinne des Fairplay, die auch Mike Stewart großen Respekt abnötigte: „In dieser Situation, wo das Spiel komplett auf der Kippe stand, so zu reagieren – Chapeau“, sagte der Haie-Chefcoach nach dem Spiel. „Vielleicht war es auch das positive Kama, das von dieser Aktion ausging, dass uns danach das Spiel hat gewinnen lassen.“ Kama oder nicht – in jedem Fall zeigte Kindl Größe.

Vor der Saison hatte die DEL in Zusammenarbeit aller 14 Erstliga-Vereine die Initiative #teildesspiels ins Leben gerufen, um für einen respektvolleren Umgang zwischen Spielern, Schiedsrichtern, Fans und Verantwortlichen zu werben. Die Initiatoren dürften seinerzeit genau solche Aktionen, wie die von Jakub Kindl, im Sinn gehabt haben.