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Interview mit Tobias Ancicka - "Von da an wollte ich immer ins Tor"

MITTWOCH, 26. APRIL 2023
Aktuell bei der Nationalmannschaft im Einsatz: Neuzugang Tobias Ancicka. (Foto: City-Press GmbH)

Zusammen mit Mirko Pantkowski wird Tobias Ancicka in der Saison 2023/24 das Torhüter-Duo der Haie bilden. Doch zuvor ist der Goalie noch in Diensten der deutschen Nationalmannschaft aktiv. Wir haben mit unserem neuen Torhüter gesprochen und dabei unter anderem erfahren, wieso er Torwart wurde, wie er zu seiner Rückennummer 45 kam und wie seine Pläne für den Sommer aussehen.

Hallo Tobias und herzlich Willkommen bei den Kölner Haien. Wo treffen wir dich gerade an?

„Ich bin aktuell in Landshut bei der Nationalmannschaft. Hier läuft die Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft im Mai. Am Donnerstag geht es dann für uns in die Slowakei, wo zwei Länderspiele gegen die Slowaken anstehen.“

Wie besonders ist es für dich, das DEB-Logo auf der Brust zu tragen?

„Es ist sehr besonders. Für mich ist es ja auch das erste Mal, dass ich bei einer WM-Vorbereitung dabei sein darf. Es sind viele neue, schöne Eindrücke und Erlebnisse.“

Mit Moritz Müller und Maxi Kammerer sowie Athletiktrainer Arne Greskowiak und Equipment Manager Sascha Engel sind vier weitere Haie aktuell beim Nationalteam. Habt ihr euch schonmal über Köln und die Haie ausgetauscht?

„Ich wurde von ihnen heute schon als Kölner begrüßt (lacht). Mit Mo und Maxi habe ich mich die Tage schon ein paar Mal unterhalten. Da ging es dann um die Wohngegenden, die Trainingshalle und die Mannschaft für die kommende Saison. Ich freue mich schon jetzt, nach der Zeit beim DEB die Jungs in Köln wiederzusehen.“

Dein Vater Martin spielte für 16 Jahre in Deutschland und war auch deutscher Nationalspieler. Jedoch war er als Verteidiger aktiv, wogegen du im Tor zu Hause bist. Wie kam es dazu?

„Durch meinen Papa hatte ich natürlich bereits in jungen Jahren viel Kontakt mit Eishockey und war schon als Kind in den Kabinen unterwegs. Als mein Papa in Mannheim gespielt hat, ist mir in der Kabine besonders die rote Torhüter-Ausrüstung von Robert Müller aufgefallen. Die hat mir sofort super gefallen. Und von da an wollte ich immer ins Tor. Zwar hat mein Papa alles versucht, dass ich Spieler werde, doch mir war klar, dass ich Torhüter werde.“

Was fasziniert dich am Torhüterspiel?

„Der Torhüter hat eine sehr besondere Bedeutung im Eishockey. Man hat einen direkten Einfluss auf das Spiel. Mit einer guten Leistung kann man dem Team helfen das Spiel zu gewinnen, aber es kann natürlich auch mal umgekehrt laufen.“

Nach deiner Zeit im Nachwuchs in Regensburg und Berlin gingst du 2019 für ein Jahr in die erste finnische Nachwuchsliga. Wie war es, eine Saison weg von der Heimat zu spielen?

„Das war eine sehr besondere Zeit für mich. Alles war neu und erstmal ungewohnt. Ich kannte niemanden und musste mich mit meinem Englisch zurechtfinden. Im Club hat mich dann besonders das Training beeindruckt. Wir haben sehr viel trainiert, meistens zweimal Off-Ice- und zweimal Eis-Training pro Tag. In Finnland wurde, vor allem bei uns Torhütern, viel mehr in der Athletik gearbeitet. Ich habe aus diesem Jahr viel mitnehmen können.“

Im Sommer 2020 hast du dann beim NHL-Team der LA Kings das Development Camp besucht. Wie war die Erfahrung in den USA beim Camp mit vielen talentierten Nachwuchsspielern dabei zu sein?

„Dies war eine super Erfahrung für mich, mit den besten Spielern deiner Altersgruppe auf dem Eis zu stehen. Wir haben im großen Trainingszentrum der LA Kings gespielt. Dies war sehr beeindruckend. Auch einige Stars der Kings haben wir gesehen, die parallel ihr Sommerprogramm absolviert haben.“

Die vergangenen drei Jahre spieltest du für die Eisbären Berlin insgesamt 68 Spiele in der PENNY DEL. Dabei wurdest du mit den Eisbären 2021 und 2022 deutscher Meister. Wie würdest du diese Zeit für dich bewerten?

„Die drei Jahre waren schon eine besondere Zeit für mich. Mit 18 Jahren habe ich das Vertrauen in der DEL bekommen und mehr Spiele machen dürfen, als ich zunächst gedacht habe. Mit Matthias Niederberger hatte ich einen super Torhüter und tollen Menschen als Teamkollegen. Von ihm konnte ich sehr viel lernen. Und in der vergangenen Saison habe ich mir dann viele Spiele erarbeiten können. Darauf möchte ich nun aufbauen.“

Du wirst auch bei den Haien mit der Rückennummer 45 spielen. Gibt es da eine Geschichte, warum du diese, für einen Torhüter doch eher untypische, Nummer trägst?

„Ich hatte im Nachwuchs normalerweise immer die Nummer 72. Als ich dann in Berlin in der DNL gespielt und auch mit den Profis trainiert habe, kamen die Sprüche, ob der Rob Zepp (Anm. d. Red.: ehemaliger Torhüter der Eisbären mit der Rückennummer 72) denn zurück sei. Da wollte ich von weg und mir eine neue Nummer aussuchen. Da in meiner Kindheit mein Opa mit mir zu vielen Goalie-Camps gereist ist und er im Jahr 1945 geboren wurde, habe ich die Nummer ausgewählt. Zuvor hatte ich zufällig auch bei meinem ersten Lehrgang mit dem DEB die Rückennummer 45 zugeteilt bekommen. Da habe ich die Zufälle mitgenommen und bin so zu meiner Nummer 45 gekommen.“

Du bildest kommende Saison ein Torhüter-Duo mit Mirko Pantkowski. Kennt ihr euch schon und welche Ziele hast du für die kommende Saison?

„Ja, ‚Pante‘ (Mirko Pantkowski) kenne ich vom Deutschland-Cup im vergangenen Jahr und auch von zuvor. Er ist ja auch nicht so viel älter als ich. Pante ist ein cooler Typ und ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit ihm. Wir können und müssen uns gegenseitig pushen und wollen eine erfolgreiche Saison spielen.“

Wie sehen deine Pläne für den Sommer aus?

„Sobald meine Zeit beim DEB endet, werde ich recht schnell nach Köln ziehen und dort mit dem Sommertraining beginnen. Je nach dem, wie weit die anderen Jungs schon in ihrem Trainingsplan sind, werde ich so schnell es geht da einsteigen.“

Wer Tobias und die Haie bei jedem Heimspiel von seinem Stammplatz aus anfeuern möchte, sichert sich am besten die Haie-Dauerkarte für die Saison 2023/24. Alle Infos, Preise und Vorteile der Dauerkarte bekommt ihr HIER.