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Interview mit Haie-Geschäftsführer Thomas Eichin zu den Beschlüssen der DEL - "Wichtige und gute Entscheidungen."

DONNERSTAG, 22. NOVEMBER 2007

Die DEL-Gesellschafterversammlung hat am Mittwoch wichtige Entscheidungen getroffen. Auf- und Abstieg wurden wieder eingeführt, die Anzahl der Hauptrundenspiele verringert. Wie bewerten Sie die Entscheidungen?


Thomas Eichin: Es ist bekannt, dass wir ursprünglich ein anderes Modell bevorzugt hatten. Eines unserer Ziele war es, die Liga zu verkleinern. Dieser Vorschlag war nicht mehrheitsfähig. Dennoch sehen wir als Kölner Haie sehr viele positive Aspekte in den Entscheidungen, die gestern gefällt wurden. Wir tragen diese mit. Zwei elementare Schritte wurden vollzogen: Auf- und Abstieg sind wieder eingeführt, zudem wurde die Zahl der Spiele reduziert. Das waren wichtige und gute Entscheidungen. Unsere Initiative hat vieles bewegt. Die Glaubwürdigkeit gerade in der breiten deutschen Sportöffentlichkeit aber auch bei den Eishockey-Fans ist durch die Verzahnung der DEL und der 2. Liga – immer vorausgesetzt, dass diese den Plänen zustimmt – unumstritten gestiegen.


Es wurden dennoch viele Kompromisse gemacht …


Thomas Eichin: Ja, aber Kompromisse, die wir mit tragen. Die DEL ist eine Gesellschaft, da gibt es 15 Meinungen und unterschiedlichste Club-Interessen. Es gibt nicht nur die Kölner Haie. Wir haben unser Konzept, unsere Gesamtphilosophie sehr deutlich gemacht und damit auch positive Entwicklungen vorangetrieben. 


Über den Modus wird viel diskutiert. Die Gruppeneinteilung zur Erstellung des Spielplans scheint auf den ersten Blick kompliziert …


Thomas Eichin: Wenn man es kompliziert machen will, kann man es so darstellen. Ganz einfach ausgedrückt ist es aber so: Wir spielen gegen elf Mannschaften vier Mal und gegen vier Mannschaften nur zwei Mal. Die Verteilung geschieht nach sportlichen Gesichtspunkten. Sicherlich gibt es auch aus unserer Sicht elegantere Lösungen als diesen Modus, aber es geht auch immer darum, welcher Weg durchzusetzen ist. Entscheidend ist doch nicht, wie in der Vorbereitung auf eine Saison ein Spielplan entsteht – und nur dazu gibt es die Gruppeneinteilung – sondern, dass wir eine Tabelle und einen Spielplan haben. So bald der Spielplan zu jeder Saison veröffentlicht ist, fragt doch keiner mehr, ob wir aus Gruppe A oder D sind. Es gibt keine Überkreuzspiele, keine Unterdivisionen. Ich finde, dass man mit dem Modus leben kann und auch das Sporterlebnis Eishockey positiv und glaubhaft in der Öffentlichkeit vertreten kann.


In der neuen Saison wird es nur ein Heimspiel gegen die Top-Mannschaften Mannheim, Frankfurt und Berlin geben. Ein Nachteil?


Thomas Eichin: Wieder ein Frage der Herangehensweise. Fest steht, dass diese Top-Spiele so an Bedeutung gewinnen. Sie werden noch interessanter. Es kann ja auch sein, dass wir irgendwann mal nur ein Heim-Derby gegen die DEG haben. Das steigert die Wertigkeit dieser Begegnung.


Wie sehen sie die langfristige Entwicklung des deutschen Eishockeys nach den gestrigen Entscheidungen?


Thomas Eichin: Entscheidend wird sein, wie wir alle wichtigen Eckpfeiler des Eishockeys stärken. Dabei sind Nachwuchsarbeit und die Nationalmannschaft elementare Bausteine, nicht nur die DEL. Es wurden wichtige Entscheidungen getroffen, diese können aber nur ein Schritt auf dem gesamten Weg sein.