Wir haben unter der Woche den nächsten Neuzugang verpflichtet – der 26-jährige Nate Schnarr verstärkt uns auf der Centerposition und kommt vom finnischen Club JYP Jyväskyläs, für die er in der vergangenen Saison 46 Spiele bestritt und 34 Scorerpunkte erzielte. Wir haben den Kanadier am Telefon erwischt, weilt er aktuell doch noch für einige Tage in der Heimat. Im kurzweiligen Gespräch haben wir u.a. herausgefunden, wie die Umstellung von Nordamerika auf Europa war, welche Lebensmittel er im finnischen Supermarkt ohne Probleme gefunden hat und warum er in Gespräch mit den Haien von Anfang an ein gutes Gefühl hatte.
Nate, kannst du schon ein paar Worte auf Deutsch?
„Leider nicht. Bis auf Hallo und Danke, habe ich noch keine weiteren Vokabeln im Kopf, aber ich freue mich darauf, mehr zu lernen und die Kultur kennenzulernen. Zudem habe ich über das Internet gelesen, dass man in Köln einen speziellen Dialekt spricht.“
Du meinst Kölsch.
„Genau, aber vielleicht fange ich erstmal mit etwas Deutsch an, ehe ich mich am Kölsch probiere (lacht).“
Finnisch gilt als eine der am schwersten zu erlernenden Sprachen der Welt – hast du in den vergangenen beiden Jahren ein bisschen Finnisch gelernt?
„Ich kenne ein paar Wörter – genug, um mich nicht völlig zu blamieren. Ich kann zum Beispiel in einem Restaurant halbwegs überzeugend so tun, als wüsste ich, was ich bestelle. Im Supermarkt habe ich irgendwann ohne Probleme die Nudeln oder auch Gemüse gefunden, ohne jemanden um Hilfe zu fragen.“
Nach vielen Jahren in Nordamerika hast du die vergangenen zwei Jahre in Finnland und damit in Europa gespielt, wie war die Umstellung für dich?
„Ich habe meine Zeit in Nordamerika wirklich genossen, das ist meine Heimat. Der Wechsel nach Europa war dementsprechend eine groe, aber sehr spannende Umstellung. Die Fangemeinde und die Atmosphäre in den Eisstadien sind sehr besonders. Es war für mich etwas Besonderes, nach all den Jahren in Nordamerika, in die europäische Kultur eintauchen zu können.“
Besonders war wahrscheinlich auch die Umstellung von der kleinen auf die groe Eisfläche, wie hast du diese Umstellung wahrgenommen?
„Die gröere Fläche führt zu einem anderen Spielstil und anderen Systemen als dem, mit dem ich aufgewachsen bin und jahrelang gespielt habe. Es war definitiv neu für mich und hat etwas Zeit gebraucht, aber ich habe das Gefühl, dass es zu meinem Spielstil passt.“
Zwei Jahre Finnland, jetzt also Deutschland und die Kölner Haie – nimm uns mal mit. Wieso hast du dich dazu entschieden, zu uns zu wechseln?
„Ich habe meine Zeit in Finnland wirklich genossen, es war ein toller Übergang für mich und eine schöne erste Station in Europa, ich habe Freunde gefunden und den Eishockeystil dort geliebt. Als die Gespräche mit Köln anfingen, hatte ich ein gutes Gefühl, was sich über die Zeit verfestigt hat.“
Inwiefern?
„Es gibt einfach sehr viele positive Aspekte: eine tolle Fangemeinde, eine – so lässt es zumindest meine Internetrecherche vermuten – besondere Stadt sowie ein wirklich wettbewerbsfähiges Team. Ich freue mich sehr, demnächst in den Flieger zu steigen und ein neues Kapitel zu beginnen.“
Hattest du vorher bereits Berührungspunkte mit den Haien?
„Um ehrlich zu sein nicht wirklich, nein. Von daher bin ich vielleicht der Neuling im Team. Ich habe aber Freunde, die in Deutschland spielen, und sie haben mir viel Gutes über die Organisation und ihre Erfahrungen beim Spiel gegen Köln in der LANXESS arena erzählt.“
Was nimmst du dir für deine Zeit bei uns vor?
„Ich möchte Teil eines funktionierenden und konkurrenzfähigen Teams sein – mein Ziel ist es, jedes Spiel alles zu geben, um dabei zu helfen, dass wir als Sieger vom Eis gehen.“
Wie würdest du dich und deinen Spielstil beschreiben?
„Ich bin ein kanadischer Junge, der alles am Eishockey liebt. Auf dem Eis habe ich Spa und versuche gleichzeitig, jeden Tag besser zu werden. Ich würde mich als zuverlässigen Center auf beiden Seiten des Eises beschreiben, der gerne offensiv beisteuert.“
Am 12. September startet die Saison, das ist in nicht mal mehr zwei Monaten – wie gro ist die Vorfreude, das erste Mal in der LANXESS arena vor über 18.000 Fans zu spielen?
„Was soll ich sagen? Ich habe gehört, dass die Atmosphäre in der LANXESSArena unglaublich sein soll, und ich kann es kaum erwarten, das Eis zum ersten Mal vor heimischem Publikum zu betreten. Bis bald, Haie-Fans!“
Danke für deine Zeit, Nate!