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Haie planen zweigleisig: Finale oder Training am Silvestertag

SAMSTAG, 30. DEZEMBER 2000

Das Gros der Kölner Mannschaft verfolgte die Partie zwischen dem HC Davos und Team Canada vor dem Fernseher in der Hotelbar – und war über den Verlauf einigermassen enttäuscht. 2:0 führten die Schweizer bereits, um dann doch noch in regulärer Spielzeit zwei Gegentore und in Overtime gar eine Niederlage zuzulassen. Das reichte zwar dem Gastgeber zum Finaleinzug, nicht aber den Haien. Bei einem glatten Sieg der Eidgenossen hätten sie als Endspielteilnehmer festgestanden, so hat nun das Team Canada um die Ex-Kölner Marty Murray und Jean Yves Roy die besten Aussichten, am morgigen Silvestertag den Sieger des 74. Spengler-Cup auszuspielen. Die Rechnung ist ganz einfach: gewinnt Sparta Prag, selbst ohne Finalchancen, am Abend (20.45 Uhr) in regulärer Spielzeit gegen das Team Canada, stehen die Haie im Finale. Holen die Kanadier auch nur einen einzigen Punkt, bleibt dem KEC der dritte Platz.


Im Kölner Lager wird zweigleisig geplant: bei einem glatten Sieg der Tschechen wird unmittelbar der Countdown auf das Finale (morgen, 12.00 Uhr) eingeläutet, bei einem Erfolg der Kanadier steht morgen um 9.00 Uhr ein letztes Training in Davos auf dem Programm. Silvester verbringt die gesamte Delegation in der Schweiz, am Neujahrstag geht es um 10.00 Uhr ab Davos wieder Richtung Köln.


Der heutige Samstag steht als Familientag zur freien Verfügung. Bei herrlichem Sonnenschein, allerdings auch Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt, machten die meisten Kölner einen Ausflug zum Jakobshorn, wo heute ein Snowboard-Weltcup-Event ansteht. Andere erkundeten per Schlittenfahrt die naher Davoser Umgebung.


„Wir können schon jetzt ein positives Fazit ziehen“, analysiert Cheftrainer Bob Leslie. „Ich glaube, die ganze Unternehmung hat sich alleine schon gelohnt, weil das Team noch einmal enger zusammengerückt ist. Und wir haben uns auch sportlich sehr ordentlich verkauft.“ Leslie wird jedoch heute abend genauso zittern und hoffen wie alle Haie. Denn: „Jetzt, wo wir plötzlich doch so nahe dran sind, wollen wir natürlich alle ins Finale. Schade, dass wir jetzt aktiv nichts mehr dafür tun können.“