Zum Inhalt springen

Haie geben 5:1-Führung aus der Hand

MITTWOCH, 02. DEZEMBER 2009

Die Haie haben auch am Dienstag das Eis als Verlierer verlassen. Nach 5:1-Führung bis zur 50. Minute unterlag der KEC nach Verlängerung den Hannover Scorpions mit 5:6. Der eine Punkt, der den Haien blieb, war an diesem Abend kein Trost.


Als Scorpions-Stürmer Chris Herperger 27 Sekunden vor Ablauf der Overtime aus der Drehung den Puck über die Linie des KEC-Tores wuchtete, ließen einige Fans ihrem Frust freien Lauf, fluchten, schimpften und pfiffen. Wut und Enttäuschung mussten raus. Manche verließen fluchtartig die Arena, doch ganz viele blieben einfach sitzen. Sie konnten einfach nicht glauben, was sich da gerade abgespielt hatte. Vielleicht würde sie ja gleich jemand zwicken …


Der Abend hatte das Zeug dazu, ein richtiges schönes Eishockeyfest für die Heimmannschaft zu werden, denn es lief lange Zeit nach Wunsch der 9.081 Zuschauer in der Halle. Die „jungen Wilden“ schickten sich an, die Haie-Fans zu verzücken. Thomas Brandl erzielte sein erstes DEL-Tor (3.) und als Marcel Ohmann (9.) auf 2:0 erhöht hatte, sah es gut aus für den KEC. Da man Führungen aber zuletzt in kürzester Zeit abgegeben hatte, trauten viele Fans der Sache nicht. Chris Herpergers Anschluss (13., Überzahl) machte den KEC-Anhang dann auch verständlicherweise etwas nervös, folgte dem ersten Gegentor in den letzten Spielen doch meist der nächste Treffer ins Haie-Herz nach nur wenigen Sekunden. Auch diesmal gab es einen Doppelschlag – doch diesmal für Köln. Stéphane Julien hämmerte den Puck ins linke obere Eck (16.) und Ivan Ciernik vollendete einen Alleingang in Unterzahl mit einem präzisen Schuss unter die Latte (18.). Mit 4:1 ging es in die Pause. Ex-Hai Travis Scott räumte danach seinen Platz im Scorpions-Tor. Für ihn spielte ab der 21. Minute Levente Szuper.


Die Haie strahlten auch im zweiten Abschnitt viel Positives aus. Körpersprache, Kommunikation, Spielkontrolle und Spiellust hatten wenig gemein mit den enttäuschenden Auftritten in den letzten Wochen. Als Marcel Müller gar auf 5:1 erhöhte (28.) schien das Spiel entschieden. Doch es kam wieder anders.


Bis zur 50. Minute deutete sehr wenig auf eine Wende hin. Die Chancen, die die Scorpions bekamen, machte Torwart Lars Weibel zunichte. Doch zehn Minuten vor Schluss brachen beim KEC wieder mal alle Dämme: Klaus Kathan (50., Überzahl) und Ben Cottreau (52.) trieben die Verunsicherung ins Haie-Team zurück. Beim Stande von 5:3 nahm KEC-Trainer Igor Pavlov eine Auszeit, doch ihre Wirkung verpuffte. Adam Mitchell (55.) und schließlich Chris Herperger 32 Sekunden vor der Sirene schafften den nicht mehr für möglich gehaltenen 5:5-Ausgleich.


In der Verlängerung war Köln die dominierende Mannschaft, scheiterte mit 100%igen Chancen durch Ciernik an Szuper und musste schließlich den schweren Hieb des 5:6 hinnehmen (65.).


„Wir haben nicht mit der letzten Konsequenz gespielt“, sagte Pavlov nach der Partie, „ein Spiel dauert nun mal mindestens 60 Minuten, aber als das Gefühl der Unsicherheit wiederkam, taten sich Lücken auf. Die hat Hannover genutzt. Wir haben über 50 Minuten kontrolliertes Eishockey gespielt, dafür muss ich die Jungs auch loben, besonders die jungen Spieler, aber ein 5:1 muss einfach für drei Punkte reichen, nicht nur für einen.“


Am Freitag spielen die Haie in Krefeld (19.30 Uhr), am Sonntag zu Hause gegen Nürnberg (18.30 Uhr).


HIER gibt es Haie-Karten!