Der KEC bezwingt die DEG im 205. Derby mit 2:1 und sichert sich drei Punkte
Am Ende hatte dieses 205. Derby zwischen den Kölner Haien und der Düsseldorfer EG alles, was ein Derby ausmacht. Emotionen, hitzige Diskussionen auf und neben dem Eis – und nach der Schlusssirene aus Kölner Sicht den richtigen Sieger! Doch der Weg zum 2:1-Erfolg für den KEC war hart umkämpft.
Im ersten Abschnitt agierten beide Teams noch verhalten, erarbeiteten sich vereinzelt Chancen. Andreas Falk versuchte es aus zentraler Position in siebten Minute, scheiterte aber ebenso wie Ryan Jones im Nachschuss an DEG-Keeper Tyler Beskorowany. Auf Düsseldorfer Seite war Andreas Martinsen der Aktivposten. Der Angreifer tauchte gleich mehrmals vor dem Haie-Tor auf und sorgte dort für Unruhe (9./11.). Die Defensivreihen beider Mannschaften standen jedoch in der ersten 20 Minuten sicher und lie
en nur wenig zu – 0:0.Im Mitteldrittel nahm das Spiel dann Fahrt auf und die Haie kamen in Unterzahl zu den ersten Einschusschancen: Charlie Stephens traf in der 25. Minuten nach einem Konter zunächst nur die Latte und musste sich nur wenige Augenblicke später, er war wieder alleine vor dem DEG-Tor, Beskorowany geschlagen geben. In der 27. Minute rettete dann Haie-Verteidiger Moritz Müller für den bereits geschlagenen Danny aus den Birken auf der Torlinie.
Erste Diskussionen folgten in den folgenden Minuten: Zunächst wurde Kölns Stephens wegen Stockschlagens, dann Jones wegen Bandenchecks – er hatte Bernhard Ebner unglücklich durch die Tür zur Kölner Spielerbank gecheckt – von den Unparteiischen auf die Strafbank geschickt. Mit beiden Entscheidungen waren die KEC-Fans ganz und gar nicht einverstanden. Und sie taten nach der aus der 5-gegen-3-Überzahl resultierenden 1:0-Führung der DEG erst recht ihren Unmut kund. Daniel Kreutzer nutzte den Platz und schob ein (31.). Doch nur drei Minuten später durften auch die Haie-Fans jubeln. Philip Gogulla nutzte das Gewühl vor dem DEG-Tor und erzielte, ebenfalls in Überzahl, den viel umjubelten Ausgleich.
Auch der Schlussabschnitt hatte an Aufregung einiges zu bieten. Nach zwei ungenutzten Powerplay-Situationen war es Andreas Falk, der wiederum in Überzahl und erneut aus einem Gewühl vor dem DEG-Tor heraus die Scheibe über die Linie drückte. Nach Videobeweis wurde der Treffer vom Schiedsrichtergespann anerkannt (57.). Vorausgegangen war eine Situation, die Düsselsdorfs Trainer Christoph Kreutzer derart aufbrachte, dass er mit einer Bankstrafe wegen Reklamierens bestraft wurde. Sein Spieler Ken Olimb war nach einem Zweikampf mit John Tripp an der Bande liegen geblieben.
In der letzten Minute ging es dann noch ein letztes Mal hoch her: Die Gäste erzielten 46 Sekunden den vermeintlichen Ausgleich. Dieser wurde von den Schiedsrichtern, erneut nach Videobeweis, nicht gegeben. So war nach der Schlusssirene der Jubel unter den meisten der insgesamt 14.274 Zuschauern, darunter der „kölsche Jung“ Lukas Podolski, in der LANXESS arena gro
.„Es ist das grö
te Derby in Europa. Klar sind wir froh, das Spiel für uns entschieden zu haben. Am Ende hatten wir mehr Kraft als der Gegner, haben das Spiel nach einem Rückstand gedreht und verdient gewonnen“, erklärte Haie-Coach Niklas Sundblad nach dem Spiel. Auch der Schütze zum Kölner Ausgleich, Philip Gogulla, war nach dem Spiel zufrieden: „Wir haben uns im Vergleich zur Partie in Augsburg gesteigert.“ An das nächste Derby im Januar, das im Rahmen des 2. DEL Winter Games stattfindet, wollte er aber noch nicht all zu viele Gedanken verschwenden. „Natürlich hat man nicht oft die Chance, an einem solchen Event teilnehmen zu dürfen. Wichtiger ist aber erst einmal, im Dezember weiter Punkte zu sammeln.“Die nächste Gelegenheit dazu haben die Kölner Haie am kommenden Freitag (19.12.2014) beim Heimspiel gegen die Thomas Sabo Ice Tiger aus Nürnberg. Spielbeginn ist dann um 19:30 Uhr.
Foto: Jürgen Peters