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Europapokal! CHL-Countdown: Von Medaillen und „Milchzahn-Thunfischen“

SAMSTAG, 09. AUGUST 2014

Die Kölner Europapokal-Geschichte ist lang und gespickt mit Highlights und echten Dramen


Am 21.08. startet der KEC in die Champions Hockey League. Damit schlagen die Haie ein neues Kapitel Europapokal-Geschichte in Köln auf. Die Historie der internationalen Spiele in der Domstadt ist facettenreich und gespickt mit Highlights und echten Dramen. Im „CHL-Countdown“ blicken wir auf die wichtigsten Ereignisse zurück:


Tatsächlich durfte sich eine Kölner Eishockey-Mannschaft bereits Anfang der 60er Jahre „Europapokalsieger“ nennen. Die heutigen Duelle auf internationaler Ebene haben mit dem damaligen Wettbewerb allerdings nicht viel gemein. Der Erfolg wurde in der Zeit vor der Gründung der Haie errungen, als die Kölner Eishockeyspieler noch dem KEK zugehörig waren. Im so genannten „Nordwest-Europapokal“ startete die junge Mannschaft des KEK erstmals 1954. Gegner waren zumeist Mannschaften aus Belgien und den Niederlanden. Aber auch gegen die in Zweibrücken und Söllingen stationierten Soldatenmannschaften aus Kanada und den USA fanden Spiele statt. 1962 konnte der KEK diesen Wettbewerb für sich entscheiden.


Erstes Haie-Europapokalspiel in Köln: 26. Oktober 1977 gegen den SC Bern


In den 70er Jahren nahm das „Abenteuer Europapokal“ richtig Fahrt auf. Nun tatsächlich als „Kölner Haie“ im Rennen, hatte sich der KEC als Deutscher Meister von 1977 für den Europapokal qualifiziert.


In der 1. Runde verzichteten die Haie auf ihr Heimrecht und bestritten beide Spiele beim französischen Meister HC Gap. Die Duelle stellten kein Problem für das Kölner Starensemble um Erich Kühnhackl, Udo Kießling und Craig Sarner dar: Die Haie gewannen 9:7 und 15:4. Alleine sieben der 24 Kölner Treffer erzielte Marcus Kuhl (Bild).


Da war der Schweizer Meister SC Bern in der zweiten Runde schon ein Gegner anderen Kalibers. Das mussten Trainer Olle Öst und sein Team schmerzhaft erfahren, als sie das Hinspiel in der Schweizer Hauptstadt mit 3:7 verloren. Der Berner Journalist Pierre Benoit hielt später in der SC-Bern-Chronik „Bärn isch besser“ fest: „Nicht bissige Haie mit fletschenden Zähne, sondern zahme Milchzahn-Thunfische standen damals dem SCB gegenüber.“ 


Um eine Runde weiter zu kommen, mussten die Haie das Rückspiel am 26. Oktober 1977 mit mindestens vier Toren Unterschied gewinnen. Erich Kühnhackl brachte den KEC früh in Führung, doch die Gäste konterten durch Ronner und Furrer zum 1:2. Das zweite Drittel gehörte den Haien, die den SCB an die Wand spielten und ihre Dominanz in fünf Tore zur 6:2-Führung umsetzten. Im Gesamtergebnis stand es nun unentschieden 9:9. Ein Triumph der Haie schien vor dem letzten Drittel nur noch Formsache zu sein.


Doch das Spiel nahm einen dramatischen Verlauf. Berns Conte verkürzte auf 6:3 und nach Sarners 7:3 brachte die Berner Eishockeylegende Paul-André Cadieux seine Mannschaft erneut im Gesamtergebnis in Führung. Doch der KEC konterte erneut und Franz Hofherr stellte in der 58. Minute das Endergebnis von 8:4 her. Summierte man beide Spiele, stand es 11:11. Die Entscheidung musste in einem Penaltyschießen fallen.  


Der Berner Martel scheiterte an KEC-Goalie Axel Richter. Für Köln traf Kjell-Runde Milton. Als dann  Axel Richter auch Wittwers Penalty parierte, konnte Craig Sarner (Bild) für die Entscheidung sorgen. Und der Amerikaner behielt die Nerven und erzielte das Siegtor für den KEC! 5.000 Zuschauer feierten ihr Team begeistert.


Ein besonderes Spiel war dies auch für den Kölner Stadionsprecher Walter Hospelt. „Ich musste zum ersten Mal die Ansagen auch in Englisch machen und merkte, wie das Umfeld etwas überrascht darauf reagierte. Sicher fühlte ich mich dann, als der holländische Schiedsrichter Toemen zu mir kam und mich als ‚excellent rink announcer‘ lobte.“


In der dritten Runde war für den KEC dann aber Endstation. Die Haie unterlagen Dynamo Ostberlin, dem Vorläuferclub der Eisbären, deutlich in zwei Spielen.


Sensationelle Silbermedaille in Megève


In der ersten Septemberwoche des Jahres 1985 war der französische Wintersportort Megève Schauplatz des Europapokal-Wettbewerbs der Landesmeister von 1984. Nach einer durchwachsenen Vorbereitungsphase fuhren die Haie mit dem neuen Trainer Hardy Nilsson (Bild) ohne große Erwartungen nach Frankreich, immerhin hießen die Gegner ZSKA Moskau, Dukla Iglau, AIK Stockholm und Polonia Bytom.


Nach zwei Spielen lagen die Haien abgeschlagen am Tabellenende: Die Spiele gegen den tschechoslowakischen Meister Dukla Iglau (3:5, Kölner Torschützen Steiger, Schiller und Young) und Moskau (3:9, Kölner Tore durch Sikora, Berry und Truntschka)  wurden verloren. Dann folgte ein 5:4-Sieg gegen den polnischen Meister Polonia Bytom (Sikora, Truntschka, Berry, Blumenschein und Steiger trafen für den KEC) und zum Abschluss ein überragender 6:3-Sieg gegen AIK Stockholm (Haie-Tore durch Young, McNeil je 2, Berry und Steiger).


Nach diesem Spiel wiesen Köln, Iglau und Stockholm jeweils 4:4 Punkte auf, dem Reglement entsprechend entschied das bessere Torverhältnis in den Spielen untereinander zugunsten der Haie. Die „Silber-Feier“ in der Disco des Hotels „Residence“ gilt heute noch als legendär.


Bronze vor den eigenen Fans


In der Saison 1988/89 sah der Europapokalmodus zunächst ein Vorrundenturnier in Lugano vor, bei dem sich die Haie souverän mit drei Siegen gegen die Gastgeber, Jesenice und Bozen durchsetzten.


Das Endturnier fand diesmal im Kölner Eisstadion an der Lentstraße statt. Der KEC unterlag Košice und der Übermannschaft von ZSKA Moskau, holte durch einen Sieg gegen Färjestad aber die Bronzemedaille und damit das zweite Edelmetall auf internationaler Ebene.


Legendäres Spiel gegen Jokerit Helsinki


Auch die Endrunde 1996 wurde in  Köln ausgetragen. Die Haie siegten gegen Dynamo Moskau und VEU Feldkirch aus Österreich und spielten im Finale gegen Jokerit Helsinki. Das Duell, das die Haie am Ende und nach hochdramatischem Verlauf nach Penaltyschießen verloren geben musste, gilt bis heute als eines der besten, aufregendsten und spannendsten Spiele der gesamten Haie-Geschichte. Nachdem die erste Enttäuschung verflogen war, durfte man sich zurecht über eine erneute Silbermedaille im Europapokal freuen.


Bis heute nahmen die Kölner Haie in neun Spielzeiten am Europapokal bzw. der Europaliga teil, zuletzt in der Saison 1997/1998. Drei Medaillen (zwei Mal Silber und einmal Bronze) haben den Weg in die KEC-Vitrinen gefunden. Von 1977 bis 1997 bestritten die Haie insgesamt 42 Europapokalspiele, siegten dabei 24 Mal, verloren 16 Mal und spielten zwei Mal Unentschieden.


Das Spiel am 21.08.2014 gegen den HC Košice läutet somit offiziell die zehnte Europapokal-Saison der Haie-Historie ein.


Ticketinfos zur CHL in Köln:


Der KEC trifft in der CHL-Gruppenphase auf  Košice (SVK), Liberec (CZE)  und Oulu (FIN). Nachdem Haie-Fans mit Dauerkarte ein Vorkaufsrecht hatten, ist am am 07.07. der freie Verkauf der CHL-Tickets für die Heimspiele am 21.08., 23.08. und 07.09. gestartet. Karten sind dann über alle bekannten Kanäle erhältlich.


HIER gibt es Tickets! 


HIER Saalplan und Preise der CHL anklicken! 


Wie schon vor einigen Jahren erfolgreich bei einigen Pokalspielen praktiziert, wird bei den CHL-Gruppenspielen in der LANXESS arena nur der Unterrang geöffnet sein (keine freie Platzwahl).


Um den Appetit auf den neuen Wettbewerb weiter zu steigern, haben sich die Haie dazu entschieden, die Eintrittspreise im Vergleich zu den regulären DEL-Eintrittspreisen zu reduzieren. Zudem wurden die Preiskategorien teilweise zusammengefasst. So kosten beispielsweise reguläre Haupttribünen-Einzelkarten € 30,-, also € 14,- weniger als sonst, Sitzplätze in den „Eckblöcken“ € 22,- statt € 32,-.*


Für Fans mit Haie-Dauerkarte 2014/2015 ist die Champions Hockey League besonders attraktiv! Jeder Fan mit Saisonticket 14/15 kann ein „Mini-Abo“ erwerben (auch nach Ablauf des Vorkaufsrechts, ausschließlich im Haie-Shop erhältlich!). Hierin sind alle drei Gruppenspiele zum Preis von zweien enthalten! Beispiel: Alle drei CHL-Gruppenspiele kosten für einen Sitzplatz in einem der „Eckblöcke“ im „Mini-Abo“ € 44,-., im Stehplatz z.B. € 30,-.*


Pro Dauerkarte kann ein (!) „Mini-Abo“ erworben werden. Aus technischen Gründen gibt es keine Stammplatz-Garantie. Fans mit Dauerkarte können (falls verfügbar) natürlich gerne ihren Stammplatz auswählen, aber auch Tickets (auch ihr persönliches „Mini-Abo“) für eine andere Kategorie wählen.


Es gibt wie gewohnt zwei Ermäßigungsstufen, so bezahlen jugendliche Fans mit Dauerkarte (bis 18 Jahre) für das „Mini-Abo“ gerade mal € 12,- (also umgerechnet € 4,- pro CHL-Spiel).*


Der Champions Hockey League-Spielplan der Kölner Haie:



  • 21.08. (DO),  19.30 Uhr:  Kölner Haie – HC Košice 
  • 23.08. (SA),  17.45 Uhr:  Kölner Haie – Bílí Tygři Liberec
  • 05.09. (FR),  18.30 Uhr:  Oulun Kärpät – Kölner Haie
  • 07.09. (SO),  17.45 Uhr:  Kölner Haie – Oulun Kärpät
  • 24.09. (MI),  17.30 Uhr:  Bílí Tygři Liberec – Kölner Haie
  • 08.10. (MI),  17.30 Uhr:  HC Kosice – Kölner Haie

*Bitte beachten, dass beim Kauf von CHL-Tickets die übliche Systemgebühr von € 2,- anfällt.


Bilder in diesem Artikel: Roth