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„Es geht nur über harte Arbeit.“

DIENSTAG, 14. OKTOBER 2014

Interview mit Niklas Sundblad

Niklas Sundblad wurde am Freitag als neuer Haie-Cheftrainer vorgestellt. Gemeinsam mit Franz Fritzmeier bildet er ab sofort das Trainerduo beim KEC. Die ersten Tage waren ereignisreich, turbulent und unruhig. Zudem gab es zwei Niederlagen gegen Krefeld und Düsseldorf. Im Interview spricht Sundblad über die ersten Tage beim KEC, seine Ziele, über Uwe Krupp u.v.m.

Niklas Sundblad, wie sind Ihre ersten Eindrücke von der Mannschaft?

„Wir hatten heute das erste Training, welches nicht wie am Freitagmorgen oder Samstagfrüh in ein DEL-Wochenende eingebettet war. Die Mannschaft zieht voll mit und gibt Vollgas. Natürlich hat man in den Spielen gemerkt, dass das Selbstvertrauen weg ist, aber das ist normal, wenn man ein paar Spiele verloren hat. Wir haben in den letzten Tagen ein Bild gekriegt, wo die Mannschaft steht. Jetzt geht es an die Arbeit. Wir haben hier eine gute Mannschaft.“

Welche Philosophie verfolgen Sie im Training?

„Alles, was wir unter der Woche machen, zielt auf die Spiele am Wochenende ab. Je härter man in der Woche arbeitet, desto besser ist man auf die Spiele vorbereitet und desto leichter fallen sie einem. Wir arbeiten jetzt an den Basics. Das macht jeder neue Trainer. Wir müssen ein Grundgerüst bauen und nicht den zweiten vor dem ersten Schritt machen. Es geht nur über harte Arbeit. Wir müssen Power reinkriegen.“

Was ist Ihr Ziel?

„Das Ziel bei den Kölner Haien ist immer die Meisterschaft. Aber das ist ein langer Weg. Wenn ich heute in die Kabine gehe und sage, dass wir Deutscher Meister werden wollen, zeigen mir alle die Tabelle und sagen, dass wir sieben Punkte aus zehn Spielen haben. Es geht nur Schritt für Schritt. Wir müssen den Weg in die Playoffs schaffen und dann ist bekanntlich alles möglich.“

Wie ist es für Sie, wieder Cheftrainer des KEC zu sein?

„Ich bin sehr stolz, dass ich diese Chance erhalten habe. Ich bin mit den Haien 2002 als Spieler Deutscher Meister geworden und war hier vier Jahre Trainer, erst Cheftrainer, dann Co-Trainer mit Uwe. Dieser Verein ist etwas sehr Besonderes für mich.“

Franz Fritzmeier ist den Haie-Fans als Cheftrainer des Kooperationspartners Duisburg ein Begriff. Jetzt ist er Ihr Assistent. Ein paar Sätze zu ihm …

„Franz hat in Duisburg einen super Job gemacht. Ich kenne ihn schon lange und wir haben während meiner Zeit in Köln sehr eng zusammen gearbeitet. Ich kenne kaum einen Trainer in Deutschland, der besser Talente fördert und formt als er. Fabio Pfohl zum Beispiel haben wir vor allem Franz Fritzmeier zu verdanken.“

Die Trennung speziell von Uwe Krupp sorgte verständlicherweise für ein sehr großes Echo. Die Fans haben ihre Sympathie für ihn bekundet, es gab Pfiffe, als Sie in der Arena vorgestellt wurden. Wie haben Sie das wahrgenommen?

„Diese Reaktionen sind normal. Uwe war hier lange Trainer und ist sehr populär. Dass die Fans da mit vielen Emotionen reagieren, ist total verständlich. Ich weiß nicht, ob die Pfiffe speziell gegen mich gerichtet waren oder gegen die Entscheidung, sich von Uwe zu trennen. Das kann man nur schwer beurteilen. Ich habe aber danach und auch in Düsseldorf gespürt, dass die Fans die Mannschaft unterstützt haben.“

Als ehemaliger Co-Trainer seinen ehemaligen Chef zu beerben, ist eine spezielle Situation …

„Ja, das ist speziell. Ich habe mit Uwe immer gut zusammen gearbeitet und war immer loyal ihm gegenüber. Es wurde in den letzten Tagen auch darüber geredet, dass ich bei den Haien beim Training war und das Ganze nun einen faden Beigeschmack habe. Ich war aber in vielen Eishallen: In Düsseldorf, in Krefeld, in Iserlohn, in Schweden, bei der DNL. Dass man sich von Uwe trennen wollte, hat mich ebenso überrascht, wie alle anderen auch. Ich war mit einem schwedischen Verein fast einig und habe bereits meine Reise dorthin geplant. Ich habe meiner Frau gesagt, sie solle warme Sachen einpacken. Am Donnerstag ging dann alles ganz schnell. Als ich gefragt wurde, habe ich „ja“ gesagt, weil es eine große Ehre ist für diesen Verein zu arbeiten. Ich bin mir auch sicher, dass für die Fans der Verein über allem steht, auch über jedem Spieler und über jedem Trainer, egal, ob er Sundblad oder Krupp heißt. Und Uwe wird immer Teil der Haie-Familie bleiben, so oder so.“