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„Ein überragendes Erlebnis“ - Interview mit Marcel Müller nach dem Spiel gegen Schweden

DONNERSTAG, 18. FEBRUAR 2010

Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft hat zum Auftakt des olympischen Turniers erwartungsgemäß gegen den Titelverteidiger Schweden verloren, sich beim 0:2 heute Nacht (MEZ) aber sehr gut verkauft. Wir erreichten Haie-Stürmer Marcel Müller nach dem Spiel zum Interview für haie.de.


0:2 verloren, aber trotzdem sehr ordentlich gespielt. Wie hast Du das den Olympiaauftakt empfunden?


Wir haben gut gespielt. Im zweiten Drittel hatten wir bei 5 gegen 3 einen Pfostenschuss. Wenn der reingeht, läuft das Spiel anders. Wir hatten das ganze Spiel über die Chance, das Match anders zu gestalten. Insgesamt war es doch ziemlich ausgeglichen.


Warst Du nervös vor der Partie, schließlich ging es gegen einige der besten Spieler der Welt?


Eigentlich war ich nicht besonders nervös. Im ersten Drittel waren meine Aktionen etwas unsicher, aber das hat sich dann gelegt. Man merkt schon, dass diese Spieler sehr abgeklärt sind, alles ist schneller als bei uns, aber: Ich stand heute mit Zetterberg und Forsberg auf dem Eis und die haben mir auch nicht 17 Mal die Scheibe durch den Schnürsenkel gespielt. Es sind auch nur Eishockey-Spieler. Sie kochen auch nur mit Wasser. Sicher können die Schweden noch eine Schippe drauflegen, aber wir selbst konnten ziemlich viele positive Akzente setzen.


Deine Reihe mit Kai Hospelt und Manuel Klinge hat ziemlich gut harmoniert …


Ja, das passt ganz gut. Wir hatten kaum Situationen, in denen wir defensiv total unter Druck standen.


Wir empfindest Du das Gesamterlebnis Olympische Spiele?


Es ist überragend. Das ist mit das größte, was ich je erlebt habe. Die Leute sind so freundlich, offen – und eishockey-verrückt. Wir werden häufig angesprochen, die Menschen sagen: Das Ganze hier ist ein großes Eishockey-Turnier mit ein paar Randsportarten. Eishockey hat einen riesigen Stellenwert bei den Leuten.


Gab es schon den olympischen Moment für Dich?


Als Wayne Gretzky mit der olympischen Fackel bei der Eröffnungsfeier loslief, das war schon cool …


Sind Euch schon die Eishockey-Mega-Stars Crosby oder Ovechkin über den Weg gelaufen?


Ja, die wohnen ja auch im Olympischen Dorf. In den ersten zwei Tagen war das schon noch was besonderes, aber man gewöhnt sich dran. Der Ovechkin ist ein ganz schöner Schrank. Der sah im Fernsehen nicht so groß aus.


Wie ist das Leben im Olympischen Dorf?


Es ist toll, dass wir so zentral untergebracht sind. Wir gehen nur fünf Minuten bis zum Eisstadion, mit der Bahn sind wir in fünf Minuten downtown. Mit dem Team haben wir meist ein gemeinsames Essen, aber auch bei den anderen Mahlzeiten sitzt man da nie alleine.


Was ist denn im kulinarischen Angebot?


Essen gibt es in einem riesigen Zelt, das ist größer als das Oktoberfestzelt am Südstadion. Es gibt Essen aus aller Welt, damit alle zufrieden sind: Fastfood, Sushi oder einfach Nudel. Es ist ein gigantisches Buffet.


Hast Du Dir schon andere Wettkämpfe angesehen?


Bislang blieb leider keine Zeit dafür, zumal viele Wettbewerbe 150 Kilometer entfernt stattfinden. Aber Snowboard würde ich mir gerne noch ansehen.


Wie hast Du die beiden Haie-Spiele gegen Ingolstadt und Wolfsburg verfolgt?


Ich war im Liveticker und habe das Fanradio gehört. Danach habe ich mit einigen der Jungs telefoniert. Mit Mats Trygg habe ich hier vor Ort darüber gesprochen. Wenn wir zurück sind, greifen wir wieder an.