Wolfsburg hat sich revanchiert. Nachdem der KEC Mitte Oktober beim 2:1 n.V. zwei Zähler aus der VW-Stadt entführen konnte, drehten die Grizzly Adams das Ergebnis am Freitagabend um. Der KEC unterlag mit 1:2 n.V., konnte nach 0:1-Rückstand aber immerhin einen Zähler mit nach Köln bringen. Da Hamburg im Parallelspiel in Nürnberg drei Punkte einfahren konnte, übernahmen die Freezers (allerdings mit einem Spiel mehr auf dem Konto) die Tabellenführung.
Hohes Tempo, harte Checks und Chancen auf beiden Seiten waren der Stempel auf dem ersten Drittel. Die Mannschaften übten sich in vielen gefährlichen Offensivaktionen, fanden aber in den ersten 20 Minuten keinen Weg, um die Scheibe über die Linie zu bringen. Auf Wolfsburger Seite wähnten Spieler und Fans den Puck zwar einmal im Netz, doch die Hartgummischeibe hatte sich aufs Dach des Tores „verirrt“ (13.). Gute Möglichkeiten für Köln ergaben sich z.B. im ersten Powerplay, als zunächst Yared Hagos (3.) und kurz darauf Rok Ticar und Alex Wei
nur knapp scheiterten (4.).Der erste „Aufreger“ des zweiten Drittels passierte bei Kölner Unterzahl (22.). KEC-Verteidiger Torsten Ankert flog nach einem Zweikampf mit Marco Rosa in die Bande. Rosa erhielt eine fünfminütige Strafe (+ Spieldauerdisziplinarstrafe). Diese – aber auch viele weitere – Überzahlsituationen auf beiden Seiten fielen im Mittelabschnitt sehr gutem Unterzahlspiel beider Teams zum Opfer. Hier hatten vor allem die Haie alle Hände voll zu tun. Insbesondere Torwart Danny aus den Birken hielt den KEC mit zahlreichen starken Reflexen bei Wolfsburger Powerplay im Spiel. Acht zwei-Minuten-Strafen gegen die Haie alleine im zweiten Drittel bedeuteten viel Defensivarbeit für den KEC. Die letzte Überzahlchance im Mittelabschnitt konnten die Grizzly Adams aber schlie
lich verwerten. Brent Aubin traf 48 Sekunden vor der Sirene zum 1:0 (20.).Binnen vier Minuten im letzten Drittel stand den Wolfsburgern das Glück zur Seite. Alex Wei
(42.) und Charlie Stephens (46.) hatten Pech mit Pfostenschüssen. Die Zuschauer sahen indes weiterhin ein rasantes Duell, das den 3.737 Fans kaum einen Moment des Durchatmens gewährte. Norm Milley (48.) und Gerrit Fauser (55.) auf Seiten der Niedersachsen sowie Alex Wei und Ales Kranjc für den KEC (49.) vergaben die nächsten Möglichkeiten. Das Spiel blieb hochklassig und die Haie der Strafbank fern. Das wurde belohnt. Torsten Ankert wuchtete sich in aussichtsreiche Position und schaffte gut vier Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit das 1:1 (57.). Es ging in die Verlängerung.Dort geriet der KEC in Unterzahl, was Tyler Haskins zum Sieg für die Gastgeber nutzen konnte (64.).
Uwe Krupp sagte nach dem Spiel: „Es war ein intensives Spiel mit hohem Tempo. Wolfsburg war im ersten Drittel besser und hatte aufgrund der vielen Strafen im zweiten Drittel ein Übergewicht. Im letzten Abschnitt waren wir stärker. Es war ein typisches Köln-Wolfsburg-Duell, in dem es meist um einen Treffer Unterschied geht.“
Am Sonntag spielen die Haie bei der DEG (17.45 Uhr, live auf Servus TV), am Dienstag zuhause gegen Iserlohn (19.30 Uhr).
Bild: Schlegel, EHC