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Der vergessene Kölner Sport

DIENSTAG, 22. SEPTEMBER 2020
LANXESS arena
  • In der folgenden Pressemitteilung berichtet die Allianz Kölner Sport u.a. über eine Informations-Panne der Stadt, die sich im Umfeld eines Heimspiels von Fortuna Köln ereignet hat

  • Außerdem präsentiert die Allianz vor der OB-Stichwahl Antworten von Henriette Reker und Andreas Kossiski auf dringliche Fragen rund um das Thema Sportförderung

Dass der Kölner Sport kein Leben im Schlaraffenland der finanziellen Mittel und der gesamtstädtischen Unterstützung erfährt, ist kein Geheimnis. Dass die Leistungen des Sports in vielen gesellschaftlichen Bereichen aber durchaus bekannt sind, ist auch kein Geheimnis. Es mangelt aber nach wie vor an der sichtbaren Wertschätzung dessen, was der Sport in Köln für die Gesellschaft leistet, denn das müsste einhergehen mit einem drastisch erhöhten Sportetat. Es fehlt an neuen Sportstätten, es fehlt an Sanierungen vorhandener Sportstätten, es fehlt an einem Konzept der durchgängigen Förderung vom Breitensport bis zum Leistungssport, es fehlt an der Anerkennung der herausragenden Stellung des Sports in der Stadtgesellschaft.

Was dann zudem noch am Wochenende passiert ist, das bezeichnen viele unserer Sportvereine als symptomatisch und ihnen bekannte, strukturelle Gleichgültigkeit und Unachtsamkeit gegenüber der Situation, in der sich Sportvereine befinden – ob mit oder ohne Corona.

Einer unserer Mitgliedervereine, Fortuna Köln, einer der bekanntesten Sportvereine unserer Stadt, auch bekannt für seine hervorragende Jugendarbeit, will den Spielbetrieb mit Zuschauern wieder aufnehmen, bereitet sich sorgfältig mit einem Hygienekonzept darauf vor, alles innerhalb der gesetzlichen Vorgaben. Dann kommt urplötzlich die Absage wegen neuer Regelungen. Das alleine ist nicht das Problem, Sportvereine verhalten sich in Corona-Zeiten vorbildlich! Das Problem bei Fortuna: Die Stadt hatte „vergessen“ den Verein zu informieren! Schlicht und einfach vergessen!

„Der Zeitpunkt der Spielabsage am Samstag hat uns fassungslos gemacht. Wir können das nur als Ausdruck der mangelnden Wertschätzung für einen der größten und traditionsreichsten Sportvereine der Stadt, der neben der Profiabteilung auch großes soziales Engagement in Form von 30 Jugendmannschaften lebt, deuten“, meint Fortuna-Präsident Hanns-Jörg Westendorf.

Nicht umsonst hat sich in den letzten Monaten die „Allianz Kölner Sport“ – deren Mitglied die Kölner Haie sind – unter dem Dach des Stadtsportbundes und der Sportjugend zusammengefunden, um die Situation des Sports in Köln zu dokumentieren und massive Verbesserungen zu fordern. Dazu gehört auch die vergessene Fortuna: „Wir hoffen, dass die Allianz Kölner Sport von der Stadtspitze als verzweifelter Weckruf der Sportler Kölns verstanden wird“, sagt Westendorf.

Auch für die nun anstehende OB-Stichwahl hat die Allianz wieder ein paar zentrale Fragen gestellt. Die Antworten sind nun da und können auf www.stadtsportbund.de nachgelesen werden. Wir werden – egal wie die Wahl am Sonntag ausgeht – die Antworten nicht vergessen!

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