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Das halbe Dutzend ist voll: Haie gewinnen 4:2 gegen Wolfsburg

SAMSTAG, 10. OKTOBER 2009

Es war 21.50 Uhr am Freitagabend, als sich die Haie-Fans plötzlich erleichtert in die Arme fielen und jeder, der unter den 8.086 Zuschauern zum KEC hielt, einen Freudenschrei Richtung Arena-Decke schickte. Gerade hatte Haie-Stürmer Christoph Ullmann mit einem gezielten Schlenzer aus dem Mitteldrittel ins leere Wolfsburger Tor alle Zweifel am Kölner Sieg weggepustet. Am Ende gewannen die Haie mit 4:2 gegen die Grizzly Adams. Die LANXESS arena entwickelt sich somit mehr und mehr zur Festung, denn es war bereits der sechste Heimsieg im sechsten Heimspiel. Durch den erneuten Erfolg vor den eigenen Fans hat der KEC den Rückstand auf die Tabellenspitze verkürzt. Von Rang drei aus sitzen sie den Eisbären Berlin, die gegen Frankfurt 2:6 unterlagen, und den Adlern Mannheim (Penaltysieg gegen Straubing) dicht im Nacken.


Sowohl vor als auch nach dem Spiel stand ein Mann im Mittelpunkt, der gehörigen Anteil am Sieg des KEC hatte: Lars Weibel. Der Schweizer Goalie wurde vor der Partie zum „Haie-Spieler des Monats September“ geehrt und – hätte es die Wahl gegeben – wäre er 60 Minuten später sicher auch zum „Spieler des Abends“ gekürt worden. Auch wenn es keine konkrete Trophäe nach dem Match gab, die Fans bedankten sich bei ihrem Star mit minutenlangen Sprechchören und viel Applaus. Weibel, der dem KEC durch etliche Paraden den Sieg sicherte, gab sich bescheiden: „Das war ein Teamsieg, wir haben bis zum Schluss kühlen Kopf bewahrt.“


Zum Spiel: Wolfsburg startete stark. Trainer Toni Krinner sagte nach der Partie: „In den ersten zehn Minuten haben wir Köln gut beschäftigt, doch dann haben wir den Rhythmus verloren.“ Das nutzte der KEC aus. Martin Bartek umkurvte das Wolfsburger Tor, passte scharf vor den Kasten, wo ein gegnerischer Spieler den Puck über die Linie lenkte (12.). Bemerkenswert: Beim 1:0 verbuchte Haie-Youngster Dennis Steinhauer seinen ersten DEL-Assistpunkt. Die Haie blieben dran. Im Powerplay zog Marcel Müller ab, Daniel Rudslätt fälschte ab: 2:0 (15.). Die Gäste ließen sich jedoch nicht abschütteln. In ihrem ersten Überzahlspiel gelang ihnen der Anschluss 17 Sekunden vor der Sirene. Mike Green wurde als offizieller Torschütze geführt, tatsächlich hatte Haie-Verteidiger Torsten Ankert die Scheibe unglücklich ins eigene Tor gefälscht (20.).


Den Schock über den ersten Gäste-Treffer ließ der KEC in der Kabine. Nach nur 48 Sekunden herrschte wieder Jubel in Köln-Deutz. Mitten in einen Wechsel – die erste Sturmreihe war im Begriff, das Eis zu verlassen – war Jason Japsers hellwach. Er sah den verbliebenen Center der ersten Reihe, Christoph Ullmann, frei stehen, passte – und der vollendete (21.). Wieder war der Pokalsieger um eine Antwort nicht verlegen: Ken Magowan haute die Scheibe aus der Luft ins Netz: 3:2 (23.).


Im letzten Abschnitt avancierte Lars Weibel endgültig zum „Matchwinner“. Ständig im Mittelpunkt rettete er mit Handschuh, Blocker, Schoner und trieb die Wolfsburger so zur Verzweiflung. Die Haie-Fans waren verzückt und ließen ihrer Sympathie zum KEC-Torwart freien Lauf. Die KEC-Anhänger spürten ganz genau, dass es in den letzten Minuten noch mal richtig eng werden würde, denn Wolfsburg gab sich nicht geschlagen. In der 59. Minute ergriffen die Fans die Initiative, standen auf und peitschten ihr Team nach vorne. Diesen Sieg wollten sie sich nicht mehr nehmen lassen. Wolfsburg nahm den Torwart vom Eis, Kölns „sechster Mann“ stand auf den Tribünen! Mit vereinten Kräften verteidigte Köln den Vorsprung und als Ullmann zehn Sekunden vor Schluss traf, war die Sache gelaufen.


KEC-Coach Igor Pavlov analysierte auf der Pressekonferenz: „Weibel und Ullmann waren überragend. Es war heute aber auch chaotisch, unberechenbar und spannend – wie immer.“


Am Sonntag spielen die Haie in Frankfurt. Los geht’s um 14.30 Uhr. Mitfiebern können KEC-Fans in der Haie-Sportsbar: Das Match wird live von Sky übertragen. Nächstes Heimspiel: Samstag (17.10.), 14 Uhr, gegen die Iserlohn Roosters.


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