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Das aktuelle Interview - Heute mit Haie-Stürmer Kai Hospelt

FREITAG, 25. JULI 2003

Anfang August  beginnt das Eistraining. Bist du gut erholt?


Naja, Urlaub war dieses Jahr leider nicht drin. Noch läuft ja die Schule. Ich geh in die 11. Klasse des Apostel-Gymnasiums in Lindenthal. Und sobald die Schulferien beginnen, fängt das Training an. Aber der Sommer in Köln war bislang ja echt schön, da konnte ich ein wenig entspannen.


In wenigen Tagen gibt´s Zeugnisse. Danach Straftraining?


(lacht) Nein, mein Zeugnis fällt ganz gut aus. Im nächsten Schuljahr will ich dann an meinem Abitur arbeiten. Ich belege Leistungskurse in Englisch und Deutsch. In enger Kooperation mit Trainer Hans Zach und den Lehrern wird das wohl klappen. Zumindest die 12. Klasse will ich erfolgreich absolvieren, dann hätte ich mein Fach-Abi. Wenn´s hart auf hart kommt, geht aber Eishockey vor.


Eine andere wichtige Prüfung steht unmittelbar bevor…


Ja, nächste Woche hab ich meine Führerscheinprüfung. Die Theorie hab ich schon bestanden. Wäre natürlich super, wenn das auch noch klappt.


Du gehst in Dein zweites Profijahr bei den Haien. Welche Erwartungen hast Du?


Einerseits ist es für mich schwerer, weil ich von mir selbst mehr erwarte. Ich will möglichst viel spielen und mich in die Mannschaft kämpfen, andererseits ist es einfacher, weil ich bestimmt nicht mehr so nervös sein werde, wie im ersten Profijahr. Das Team – glaube ich – ist stärker als im Vorjahr, weil viele Spieler, wie ich, ihr zweites Haie-Jahr vor sich haben, deshalb mehr Erfahrung mit reinbringen. Ich bin ganz optimistisch.


Spürst Du so etwas wie Druck?


Von außen nicht. Den Druck mache ich mir selbst. Ich habe mir eben viel vorgenommen. Man muss immer ruhig bleiben und darf sich nicht verrückt machen lassen. Der Druck von außen kommt noch früh genug.


Als bekannt wurde, dass Christoph Brandner nach Minnesota gehen wird, hat Trainer Hans Zach gesagt: Das ist die Chance für die jungen Deutschen.


Hans Zach meinte ja nicht, dass wir Brandner gleichwertig ersetzen sollen, sondern die Chance haben könnten, innerhalb des Teams aufzurücken. Für uns junge Spieler geht es nicht in erster Linie darum, ausländische Spieler zu verdrängen. Erstmal müssen wir uns teamintern durchsetzen, gegen andere junge Spieler.


Du wurdest von den San Jose Sharks gedraftet. Bist Du bald NHL-Profi?


Das ist noch ganz weit weg für mich. Natürlich bin ich stolz darauf, dass ich gedraftet wurde, aber mehr als ein erster telefonischer Kontakt mit dem Sharks-Betreuer, der für europäische Spieler zuständig ist, besteht kaum. Natürlich ist es ein Traum, in die NHL zu gehen, aber jetzt will ich mich erst mal in der DEL durchsetzen.


Dein Vater Wim ist Trainer bei den Jung-Haien, früher hat er auch beim KEC gespielt, war überaus erfolgreich. Wie gehst du damit um?


Mein Vater hilft mir sehr viel. Er gibt mir wichtige Tipps, macht mich auf Fehler aufmerksam. Ich habe daraus bislang nur Vorteile gezogen.


Du wirst am 23. August 18 Jahre alt. Wo siehst Du Dich in den nächsten Jahren?


Es ist für mich als Kölner ein Kindheitstraum, bei den Haien spielen zu dürfen. So lange es hier läuft, bleibe ich hier.