Zum Inhalt springen

Das aktuelle Interview - heute mit: Haie-Geschäftsführer Holger Rathke

FREITAG, 11. JULI 2003

Holger Rathke, die Sommerpause bedeutet für die Haie-Spieler Urlaub und Grundlagentraining. Was macht ein Geschäftsführer in den Monaten Juni und Juli?


Es ist vor allem für meinen Geschäftsführer-Kollegen Thomas Eichin die arbeitsintensivste Zeit. Die Sponsorensuche steht im Vordergrund, die Verträge werden jetzt geschlossen. In diesen Zeiten ist das ein ausgesprochen harter Job und ich halte es für ein hervorragendes Ergebnis, dass unsere Sponsoringeinnahmen in der neuen Saison nicht rückläufig sein werden. Auch mit einem neuen Hauptsponsor stehen wir kurz vor dem Abschluss; wir werden nicht mit blanker Brust in die nächste Spielzeit gehen.
Weitere Aufgabengebiete in diesen Monaten sind die Spielerlizenzierungen und natürlich die gesamte Organisation des nächsten Eishockey-Jahres. Reisen, Hotelbuchungen, Events, die Saisoneröffnung, und, und, und.


Am vergangenen Dienstag fand die DEL-Gesellschafterversammlung statt. Sie sind erneut in die Medien- und Marketingkommission gewählt worden. Was gibt es da zu tun?


Es gibt diese Kommission, daneben noch die Sportkommission und die Rechts- und Wirtschaftskommission. Diese Gremien bereiten in ihren Spezialgebieten Entscheidungen vor, die danach dem Aufsichtsrat und der Gesellschafterversammlung mit entsprechenden Empfehlungen vorgelegt werden. Alle Gremien sind wiedergewählt worden, auch der Aufsichtsrat. Ich glaube, das spricht für eine stetige positive Weiterentwicklung der DEL.


In der Versammlung wurde unter anderem beschlossen, den „best-of-seven“-Modus im Play Off-Viertelfinale beizubehalten. Die Haie waren kein Freund dieser Regelung…


Aber die überwiegende Mehrheit der 14 Klubs ist eindeutig für diesen Modus. Das Votum für diesen Modus war ziemlich eindeutig, trotz unserer Bedenken. Das ist nun mal eine demokratische Mehrheitsentscheidung, das müssen wir akzeptieren. Vielleicht denken wir ja nächstes Jahr auch anders über diesen Modus, wenn wir im Viertelfinale gegen Düsseldorf spielen.


Zur neuen Saison haben die Haie das neue „All-Inclusive“-Angebot für Dauerkarte-Besitzer eingeführt. Überrascht vom großen Erfolg der Aktion?


Die Resonanz war toll. Und dass wir mit inzwischen fast 6.500 Dauerkarten einen Verkaufsrekord aufgestellt haben, hat uns schon berührt. Es ist ein klares Indiz dafür, dass Köln in dieser Hinsicht das Nonplusultra im Eishockey ist. Aber ich habe bei uns im Haus auch klar gemacht, dass es für uns in allen Bereichen eine Verpflichtung ist. Wir sind Dienstleister und haben uns nicht auf diesen Zahlen auszuruhen.


Für Gesprächsstoff bei den Fans sorgen einige Personalien bei den Haien. Neuzugang Steve Palmer hat derzeit einen kanadischen und einen britischen Pass. Bald auch einen deutschen?


Ein Einbürgerungsverfahren ist nichts, was man durch Druck von außen zeitlich beeinflussen kann. Wir werden abwarten müssen, wie sich das entwickelt. Für unsere Sportliche Abteilung war die Verpflichtung Palmers aber vollkommen unabhängig davon, ob er nun als Ausländer oder Deutscher lizenziert wird. Das heißt, die Zusammenstellung des Kaders hatte für Hans Zach und Gerhard Brunner überhaupt nichts mit dem Status Palmers zu tun.


Zwei Spieler des aktuellen Haie-Kaders – Christoph Brandner und Eduard Lewandowski – liebäugeln mit einem Wechsel in die NHL. Keiner kann ihnen diesen Traum verdenken. Wie ist da der Stand der Dinge? Tragen die beiden ab September das KEC-Trikot?


Wir werden es abwarten müssen. In diesem Fall können wir als KEC nur reagieren. Es macht auch keinen Sinn, in dieser Hinsicht zu spekulieren. In einer Woche sind wir schlauer.


Ist noch zu klären, wie es im „Fall“ Peacock aussieht. Ist eine Einigung mit dem Spieler und seinem Berater in Sicht?


Gerhard Brunner ist im Kontakt mit Peacocks Rechtsvertreter. Auch dies ist kein Thema, dass durch das Abgeben täglicher Wasserstandsmeldungen schneller gelöst wird. Ich glaube aber, dass hier alle Beteiligten daran interessiert sind, einen gemeinsamen Weg zu finden.