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Comeback-Sieg in Wolfsburg - Haie drehen 1:3 in 4:3

SAMSTAG, 15. NOVEMBER 2025
Wir gewinnen ein spektakuläres Spiel in Wolfsburg durch den Siegtreffer von Patrick Russell (rechts) mit 4:3. (Foto: City-Press GmbH)

Eishockey, was bist du für ein geiler Sport! Wir drehen in einem umkämpften Auswärtsspiel in Wolfsburg einen 1:3-Rückstand durch drei Tore im Schlussdrittel in einen späten 4:3-Erfolg. Patrick Russell erzielt 43 Sekunden vor dem Ende den im stimmungsvollen Gästeblock viel umjubelten Siegtreffer für unsere Mannschaft, ehe Janne Juvonen in der Schlusssekunde die drei Punkte festhält. Wir haben den Spielbericht.

Zum ersten Spiel nach der Länderspielpause kamen die gastgebenden Grizzlys besser in die Partie und erspielten sich in den Anfangsminuten ein optisches Übergewicht. Janne Juvonen zwischen unseren Pfosten war von Beginn an hellwach und entschärfte die ersten Abschlüsse der Wolfsburger sicher.

Nachdem die Grizzlys ihre erste Powerplaygelegenheit ungenutzt ließen, kamen wir fortan besser in die Partie. Als wir kurz darauf in der 16. Minute unsere erste Überzahlchance hatten, wussten wir dies zu nutzen. Über mehrere präzise Stationen lief die Scheibe von Oliwer Kaski zu Dominik Bokk, der ideal für Ryan MacInnis auflegte. Der jagte den Puck per perfekt getimten One-Timer unhaltbar ins linke obere Eck – die 1:0-Führung. Diese hatte auch bis zur ersten Drittelpause Bestand, da unsere Mannschaft defensiv stabil stand und die gefährlichen Pass- und Schussbahnen zustellte.

Doch auch zum zweiten Drittel sollten die Hausherren besser aus der Kabine kommen. Die Grizzlys agierten aggressiv im Forecheck und drängten uns phasenweise tief in die eigene Zone. In der 29. Minute fiel dann der Ausgleich: Jacob Hayhurst konnte unbedrängt vor Juvonen abschließen und traf zum 1:1. Nur wenige Augenblicke später bekamen wir den nächsten Rückschlag: Tyler Gaudet verwertete vor dem Kasten ein Machacek-Zuspiel und brachte Wolfsburg erstmals in Führung. Der schnelle Doppelpack der Gastgeber zeigte Wirkung, das Momentum kippte.

Doch damit nicht genug. Wiederum nur ein paar Sekunden später setzte Ex-Hai Fabio Pfohl die Scheibe aus spitzem Winkel zum aus unserer Sicht 1:3 in die Maschen. Die Grizzlys drehten die Partie in nicht einmal zweieinhalb Minuten. Trotz intensiver Gegenwehr mussten wir in dieser Phase viel verteidigen.

Unsere größte Chance im zweiten Drittel war ein Lattentreffer von Kammerer, der nach langem Videobeweis jedoch nicht zum Torerfolg führte. Besonders in Unterzahl hatten wir Schwerstarbeit zu verrichten, verteidigten aber mit großem Einsatz und verhinderten Schlimmeres. Mit einem 1:3 aus unserer Sicht ging es so in die zweite Pause.

Aus dieser heraus hielt uns Janne Juvonen mit einigen starken Paraden zunächst im Spiel. In der 47. Minute hatte er dann auch das Glück des Tüchtigen, als ein Dumont-Schuss am linken Innenpfosten landete. Es sollte eine Schlüsselszene der Partie werden, denn ein vierter Wolfsburger Treffer hätte diese Spiel wohl entschieden.

So blieb unsere Mannschaft im Spiel und erneut sollte eine Powerplay-Situation uns auf die Anzeigetafel bringen. Ein Schuss von MacLeod wurde vor dem Tor geblockt, Louis-Marc Aubry reagierte am schnellsten und drückte den Puck mit der Rückhand zum 2:3 über die Linie (50.).

Der Anschlusstreffer sorgte spürbar für neuen Schwung in unseren Spiel. Nur wenige Minuten später belohnten wir uns für den druckvollen Auftritt. Kapitän Moritz Müller fasste sich ein Herz und setzte einen zwar nicht sonderlich kraftvollen aber dafür platzierten Direktschuss aus der Distanz in den rechten Winkel – der 3:3-Ausgleich in der 54. Minute!

Die Partie war nun völlig offen, beide Teams wollten den Siegtreffer. Das bessere Ende hatte dabei unsere Mannschaft – und dies wieder in Überzahl. 43 Sekunden vor der Schlusssirene bekam Patrick Russell die Scheibe im linken Anspielkreis, nahm Maß und jagte den Puck traumhaft in den Winkel – ein absoluter Sahnetreffer zum viel umjubelten 4:3!

Die Entscheidung? Noch nicht, denn die letzten Sekunden hatten es nochmal in sich. Wolfsburg nahm den Torhüter vom Eis, drückte noch einmal gewaltig und traf in den Schlusssekunden durch White den Pfosten. Juvonen rettete in höchster Not und wurde schließlich zu unserem Matchwinner, als er den folgenden Nachschuss spektakulär parierte.

Kurz darauf war das Spiel vorbei und unsere Mannschaft feierte mit den mitgereisten Fans einen starken 4:3-Comebackerfolg. Für unser Team geht es weiter am Sonntag (16:30 Uhr) mit dem Spiel gegen die Dresdner Eislöwen. Zum ersten Heimspiel überhaupt gegen die Eislöwen erwarten wir eine ausverkaufte LANXESS arena – vereinzelte Tickets sind in unserem Online-Ticketshop noch erhältlich!

TORE

0:1 Ryan MacInnis (Bokk, Kaski) 16. Minute; 1:1 Jacob Hayhurst 29. Minute; 2:1 Tyler Gaudet (Machacek, Schinko) 31. Minute; 3:1 Fabio Pfohl (Lynch) 32. Minute; 3:2 Louis-Marc Aubry (MacLeod) 50. Minute; 3:3 Moritz Müller (Niedenz, Austin) 54. Minute; 3:4 Patrick Russell (Aubry) 60. Minute

FAKTEN

  • Wir konnten alle drei Powerplay-Situationen nutzen und blieben in eigener Unterzahl ohne Gegentreffer

  • 138 Sekunden lagen nur zwischen den drei Gegentreffern im zweiten Drittel

  • Gregor MacLeod verbuchte sein 150 PENNY DEL-Assist

  • Moritz Müller erzielte in Wolfsburg seinen ersten Saisontreffer

STIMME

„Wir haben in der zweiten Drittelpause mit dem Team gesprochen und an unsere Chance geglaubt, wenn wir alles hereinwerfen. Unser Powerplay ist diese Saison sehr stark und war heute ein Schlüssel zum Sieg. Es war heute ein Characktersieg.“

KARI JALONEN
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