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Captain-Mo: "Wir wollen weiter mutig spielen!"

FREITAG, 17. MAI 2019
City Press GmbH

Haie-Kapitän Moritz Müller führt auch die deutsche Nationalmannschaft bei der WM mit dem „C“ auf der Brust aufs Eis. Nach vier Siegen aus vier Gruppenspielen zieht „Mo“ eine Zwischenbilanz.

Mo, vier Spiele, vier Siege bei der WM – war es ein Start nach Maß?
Auf jeden Fall. Wir waren ein bisschen verwundert, dass die Leute so überrascht waren von den ersten drei Siegen. Natürlich muss man diese Spiele erst einmal gewinnen, aber unser Anspruch war es schon gegen Großbritannien, Frankreich und Dänemark zu gewinnen. Dass es dann auch geklappt hat, war super. Dass es gegen die Slowaken ein 50:50-Spiel werden würde, haben wir schon geahnt und so kam es auch. 

Jetzt habt ihr erst einmal Pause – wie nutzt man diese, was macht ihr so?
Es ist hier in Kosice doch relativ überschaubar. Wir haben eine ganz schöne Straße – dort spielt sich im Prinzip alles ab. Hier gehen wir einen Kaffee trinken oder mal eben etwas essen. Gestern waren wir mit der Mannschaft zusammen Steak essen und heute fängt dann auch wieder die Spieltagsvorbereitung an. 

Wie sind generell die Eindrücke von der Weltmeisterschaft bisher?
Man kümmert sich hier sehr gut um uns. Es ist natürlich schwierig Kosice mit St. Petersburg oder der Heim-WM in Köln zu vergleichen, weil die Städte einfach etwas mehr zu bieten haben. Aber die Halle ist klasse, die Kabinen sind angenehm groß und alle Trainingsbedingungen sind gut. 

Mit wem bist du auf einem Zimmer? Dein üblicher Roommate Felix Schütz ist ja dieses Jahr nicht dabei.
Ich bin dieses Mal mit Korbinian Holzer auf einem Zimmer. 

Du darfst die DEB-Auswahl als Kapitän anführen. Was bedeutet dir das „C“?
Es hat mich sehr gefreut, dass der Trainer mich zum Kapitän ernannt hat. Gefühlt hat sich aber wenig verändert, da ich hier in der Vorbereitung schon das „C“ getragen habe, dazu in Köln das Amt auch schon ausgeführt habe und hier war ich auch schon vorher ein Führungsspieler. Deswegen war das keine große Umstellung für mich, aber natürlich eine große Ehre. 

Gegen die Slowakei hast du irgendwann wieder gezwungenermaßen ohne das „C“ gespielt – weil dein Trikot zerrissen wurde. Was war da los?
Da war eine kleine Rangelei vor dem Tor. Ich habe gemerkt, dass ein Slowake mich am Trikot gepackt hat und das reißt. Ich war dann so sauer, dass er mein Trikot gerade zerreißt, dass ich versucht habe, auch ihm das Trikot zu zerreißen, aber das hat leider nicht geklappt – ich habe so fest gezogen wie ich nur konnte (lacht). 

Mit den USA, Finnland und Kanada warten jetzt noch drei ganz große Eishockeynationen auf Euch. Wie wollt ihr diese Spiele angehen?
Wir wollen die Spiele mutig angehen. Die Slowaken haben schon gegen Kanada gezeigt, dass es deren Kragenweite ist. Deswegen denke ich, dass auch wir gegen die vermeintlich größeren Nationen mitspielen und Punkte holen können. Aber wir müssen trotzdem noch weiter an unserem Spiel arbeiten. Es ist immer noch nicht so, dass wir zufrieden sind mit der Art und Weise wie wir die Spiele teilweise gewonnen haben. Es ist gut, aber wir haben noch Luft nach oben.