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Haie-Youngster Luis Üffing im Interview

„Bin sehr stolz darauf, das Haie-Trikot zu tragen“

DIENSTAG, 15. MÄRZ 2022

Luis Üffing gehört zu den Durchstartern der Saison. Mit 21 Jahren gab der ehemalige Junghai Anfang der Spielzeit sein Debüt für den KEC. Seitdem kommt er auf 40 Einsätze, vier Tore und drei Assist. Im Interview gibt uns Üffes, wie ihn seine Mitspieler nennen, einen Einblick in die Ausbildung der Junghaie und den für ihn nicht immer einfachen Weg zu den Profis.

Luis, wo erwischen wir Dich gerade?

Luis Üffing: „Ihr erwischt mich gerade an unserem freien Tag. An solchen Tagen gehe ich gerne in die Stadt. Dann treffe mich mit meiner Freundin oder mit Freunden. Dort komme ich mal auf andere Gedanken, weg vom Eishockey und genieße das Wetter.“

Du hast in dieser Saison auf Dich aufmerksam gemacht und warst zuletzt sogar Teil der Unterzahlformation. Hättest Du im Sommer damit gerechnet, dass es für Dich persönlich so gut laufen wird?

„Ich muss ehrlich gestehen, dass ich vor der Saison nicht damit gerechnet habe, dass ich jetzt so ein Teil der Mannschaft bin und so viel Vertrauen von meinen Mannschaftskollegen und den Coaches bekomme. Natürlich denkt man immer daran, dass man es irgendwann in die erste Liga und zu den Kölner Haien schaffen möchte. Nach meiner letzten Saison, die nicht so gut lief, wollte ich eigentlich nur versuchen im Trainingscamp und in den ersten Vorbereitungsspielen alles zu geben und zu zeigen was ich kann. Jetzt bin ich natürlich umso glücklicher und stolz, dass ich es geschafft habe. Klar ist aber auch, dass ich immer weiter hart trainieren muss.“

Gleich am fünften Spieltag hast Du Deinen ersten Treffer in der PENNY DEL erzielt. Wie war der Moment für Dich?

„Mit dem ersten DEL-Spiel in der LANXESS arena war das wohl bis jetzt der beste Moment in meiner Karriere. Es war immer mein Traum, in der LANXESS arena zu spielen. Dass ich ausgerechnet da dann auch mein erstes Tor geschossen habe, war für mich schon ein sehr großer Moment. Darauf schaue ich sehr gerne zurück.“

Hat Dir jemand den Tor-Puck gesichert? Und wenn ja, wo bewahrst Du ihn auf?

„Ich weiß gar nicht genau, wer den Puck geholt hat. Ich glaube es war Malla [Marcel Müller, Anm. d. Red.], der auch den überragenden Pass vorher gespielt hat. Der Puck liegt bei mir zuhause im Schrank neben den anderen ersten Pucks, die ich als Andenken habe.“

Du bist in sehr jungen Jahren vom bayerischen Peiting in die Domstadt gezogen. Fiel Dir die Umgewöhnung leicht?

„Ich muss ehrlich sagen, dass es die ersten Wochen und Monaten nicht einfach war, wenn man von einem kleinen Dorf in eine solche Großstadt zieht. Gleichzeitig muss ich aber auch sagen, dass es mir meine Mitspieler und damals Mitbewohner im Internat versucht haben, einfach zu machen. Es gab einige, die auch so verrückt waren in jungen Jahren von Zuhause wegzugehen und das gleiche Ziel haben. Deswegen war es schon eine geile Zeit, die wir damals hatten. Es hat Spaß gemacht – und macht natürlich immer noch Spaß.“

Wie würden Dich Deine Mitspieler beschreiben?

„Es ist immer schwer so etwas von sich selbst zu behaupten, aber ich denke ich bin eher ein ruhiger Typ. Ich gehe trotzdem sehr gerne mit den Jungs abends mal etwas essen oder unternehmen. Dann ist es immer sehr lustig.“

Das Kooperations-Dreieck mit den Profis, den Junghaien und Bad Nauheim hast auch Du durchlaufen. Wie sehr haben Dir die drei Anlaufstellen geholfen?

„Ich habe die Zeit in der DNL sehr genossen. Es war alles sehr professionell und unsere Trainer haben sich viele Ged anken gemacht, um uns besser zu machen. Damals hatten wir auch eine sehr gute Mannschaft. Der Schritt, in die DEL2 zu Bad Nauheim zu gehen, macht einem den Sprung in die DEL leichter. Wie schnell es dann klappt, hängt in meinen Augen aber von dem Spielertypen ab. Bei manchen Spielern geht es einfacher, bei anderen dauert diese Entwicklungsphase etwas länger. Im Großen und Ganzen ist es eine super Sache für jeden jungen Spieler.“

Mein zweites Zuhause war die Physiotherapie-Praxis in der Mediapark-Klinik

Dass Du heute das Haie-Trikot trägst, ist nach Deinen zwei schweren Verletzungen in Deiner Junioren-Zeit nicht selbstverständlich. Rodion Pauels sagt, dass er sich sehr für Dich freut, weil Du es geschafft hast, alle Stolpersteine aus dem Weg zu räumen. Wie schwer war dieser Weg für Dich?

„Es freut mich sehr zu hören, weil Rodion und Patrick Strauch mich damals sehr unterstützt haben. Es war eine sehr schwere Zeit und mein zweites Zuhause war die Physiotherapie-Praxis in der Mediapark-Klinik. Ich habe dort jeden Tag verbracht, hatte Untersuchungen und trotzdem versucht weiter zu trainieren. Ich habe aber nie wirklich daran gedacht aufzuhören oder aufzugeben. Es war echt eine schwere Zeit, ich denke allerdings gar nicht so viel darüber nach, was in der Vergangenheit war und schaue stattdessen nach vorne. Ich bin sehr froh, das Haie-Trikot zu tragen und bin sehr stolz darauf.“

Junghaie
Saison 2021/2022