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"Bei den Ergebnissen unterscheiden sich die Sportarten schon"

DIENSTAG, 11. JUNI 2024
Dr. Eduard Gorr und Parker Tuomie beim Cardio-Check. (Foto: Kölner Haie)

Während der Vorbereitung auf eine Eishockey-Saison stehen für unsere Profis einige Termine an. Neben dem „klassischen“ Kraft- und Eistraining gibt es auch ab und an wichtige gesundheitliche Untersuchungen. So besuchten unsere Jungs in den vergangenen Tagen die Kardiologie-Station im Krankenhaus Porz am Rhein. Dort wurden sie von unseren Mannschaftsärzten Prof. Dr. Marc Horlitz und Dr. Eduard Gorr einem Cardio-Check unterzogen.

Doch was wird bei so einer Untersuchungen eigentlich gemacht, worauf wird geachtet und wie unterscheiden sich die Eishockeyspieler von anderen Sportlern? Auch darüber haben wir haben mit unserem Kardiologen Dr. Eduard Gorr gesprochen.

Herr Dr. Gorr, in den vergangenen Tagen waren einige unserer Jungs bei Ihnen um untersucht zu werden. Was genau wird bei den Terminen gemacht und untersucht?

„Wir untersuchen bei unserem Cardio-Check den Kreislauf, das Herz und die Cardio an sich. Bei dieser sportmedizinischen Untersuchung steht im Vordergrund die Frage, ob ein Spieler aus medizinischer Sicht spielen darf oder nicht.

Vor dem Start der Vorbereitung machen wir dann den Leistungstest. Dort belasten wir die Spieler maximal aus und sehen dabei die maximale Leistungsfähigkeit, jedoch auch mögliche Defizite.“

Was wird dabei wie getestet?

„Beim Cardio-Check machen wir einen Ultraschall vom Herzen, testen den Blutdruck, nehmen Blut ab, schauen auf das EKG und testen die Lungenfunktion.“

Hat sich die Leistungsdiagnostik in den vergangenen Jahren geändert? Entwickelt sie sich – ähnlich wie Spieler und Menschen – stetig weiter?

„Ja, auch die Leistungsdiagnostik hat sich weiterentwickelt. Wir testen bei uns im Krankenhaus Porz am Rhein sehr modern- die Diagnostik läuft digital und mit computer-gesteuerten Analysen statt. Wir als Ärzte begleiten und beobachten die Tests. Die Technik hilft uns da natürlich und macht mir persönlich auch sehr viel Spaß.“

Wie sieht der Austausch mit den Spielern und sportlichen Verantwortlichen im Anschluss aus – gibt es lediglich ein Feedback oder lassen die Tests Rückschlüsse zu, die für das Trainerteam von Relevanz sein können?

„Der Cardio-Check beantwortet wie gesagt zunächst nur die Frage, ob ein Spieler aus medizinischer Sicht spielen darf oder nicht. Diese sportmedizinische Untersuchung ist daher auch von Seiten der PENNY DEL vorgeschrieben. Nach diesem Test wird das Ergebnis natürlich an die sportliche Abteilung, aber auch die Physiotherapeuten weitergegeben. Anschließend wird besprochen, ob es Auffälligkeiten gab und diese eventuell nachkontrolliert werden müssen.

Anders ist es da bei den Leistungstest unmittelbar vor dem Start der Vorbereitung. Da besprechen wir die Ergebnisse direkt mit den Athletiktrainern, die diese in ihre Arbeit der Vorbereitung mit einfließen lassen. So können sie im Training die einzelnen Trainingsbereiche besser steuern und die Spieler besser auf die Saison vorbereiten.“

Inwiefern entscheidet sich ein Leistungstest im Eishockey von dem Leistungstest anderer Sportarten, oder sind diese ähnlich aufgebaut?

„Die Test sind alle ähnliche aufgebaut, doch bei den Ergebnissen unterscheiden sich die Sportarten schon. Die Fußballer zum Beispiel sind Läufer und haben einen ganz anderen Ausdauertyp als die Eishockeyspieler. Da sehen die Maximalwerte ganz anders aus, sind deutlich höher. Bei den Eishockeyspielern ist es wichtig, dass sie während ihrer Zeit auf dem Eis sich voll auspowern, um anschließend wieder zu regenerieren.“

Bereits seit der Saison 2014 ist das Team von Prof. Dr. Marc Horlitz und Dr. Eduard Gorr für die kardiologische Betreuung unserer Spieler zuständig. Wir so ein Cardio-Check aussieht, dass zeigen wir euch auf unserem Instagram-Profil, wo wir Neuzugang Parker Tuomie beim Check begleitet haben.