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Ausflug nach Köln

DONNERSTAG, 10. JULI 2003

Schon seit längerem spielten wir mit dem Gedanken an einem spielfreien Wochenende einmal ein DEL Hockeyspiel reinzuziehen. Quasi eine Weiterbildungsreise in Sachen Eishockey zu unternehmen….

Unser früherer Trainer, Hans Zach, welcher ja ab dieser Saison die Kölner Haie trainiert organisierte den Aufenthalt und die Tickets und so machten wir uns am Freitagmorgen um 06.00 Uhr mit dem Auto auf den Weg. Es lief trotz eisiger Kälte und ständigen Durchsagen von bestehenden Eisglätten bis kurz vor Karlsruhe super und problemlos. Kurz vor Karlsruhe erwischte es dann aber einen LKW samt Anhänger.
Die Autobahn musste kurzzeitig gesperrt werden was in Richtung Basel zu einem 12 Kilometer langen Stau führte. Zu unserem Glück mussten wir auf der Weiterfahrt nach Karlsruhe nur noch einen kurzen Stau in Kauf nehmen um anschliessend ohne weitere Komplikationen nach ca. 5 1/4-stündiger Fahrt Köln zu erreichen.


Hans Zach hatte uns ein Zimmer im Haie-Hotel (Haie Sponsor) organisiert und auch die Karten hinterlegt. Einfach Super!! Das Hotel war optimal gelegen. Köln zeigte sich auch bereits in vorweihnächtlicher Stimmung. Der „Christkindel-Markt“ war riesig und auf diversen Plätzen u.a. auch vor dem Dom gelegen. Ein Meer von Leuten pilgerte trotz der grossen Kälte durch den Markt und genoss die warmen Bretzeln, den heissen Früchtepunsch oder vergnügte sich auf einer speziell aufgebauten Eisfläche.
Nach dem Altstadtbummel erholten wir uns in der hoteleigenen Sauna und tankten wieder Energie und Kraft für das abendliche Spiel. Und dann war es soweit. Wir erreichten die wunderschöne Köln – Arena. Hans hatte uns die besten Tickets organisiert! Die Plätze lagen direkt hinter der Spielerbank der Frankurt Lions in der dritten Reihe.


Beim Einlaufen entdeckte uns plötzlich Marc Fortier welcher ja von den Eisbären auf diese Saison hin zu den Lions gewechselt hatte. Er hatte uns auch noch noch nach den vielen Jahren erkannt und deutete uns an dass wir uns nach dem Spiel melden sollten



Und dann ging es los! Die Lichter in der Halle gingen aus. Der Stadionsprecher kündete nun die Spieler an welche aus dem Rachen des aufgeblasenen Haies in die Arena stürmten. Ganz einfach super! Professionell wie in der NHL. Kein Vergleich zu dem was bei uns in der Schweiz abgeht! Nur schon dadurch werden die Leute eingestimmt und die gute Stimmung aufgebaut. Dann werden die Starting Six jeder Mannschaft bekanntgegeben. Die Scheibe wurde anschliessend unter dem Ton einer Bahn-Signal-Sirena eingeworfen. Einfach genial!


Das Spiel war spielerisch sicher nicht besser als die Spiele bei uns aber das Tempo um einiges höher. Hier hat niemand Zeit die Scheibe anzunehmen und in Ruhe einen Pass zu spielen. Die Räume sind viel enger. Jeder Zweikampf wird voll angenommen und ausgetragen. Das Krachen der Checks ist unüberhörbar. Niemand wird verschont oder geschont. Ein Hockey welches eher dem NHL Hockey ähnelt als dem spielerischen Schweizer Eishockey. Es ist daher nicht verwunderlich, dass die deutschen Talente welche sich in dieser Liga durchsetzen auch eher bereit sind für die NHL.


Ein Spieler wie Mirko Lüdemann könnte problemlos in der Schweiz als Ausländer eingesetzt werden. Eine herausragende Spielerpersönlichkeit welche meiner Ansicht nach sogar den Sprung über den Teich geschafft hätte wenn er es gewollt hätte…..
Das Spiel war mehrheitlich ausgeglichen und die Frankfurter welche ja so schlecht in die Saison gestartet waren forderten den Haien alles ab. Seit dem Zuzug von unserem ex Spieler Pat Lebeau zeigt deren Leistungskurve stark nach oben. Schlussendlich setzten sich aber dennoch die Kölner verdient durch. Beeindruckt vom ganzen drum und dran trafen wir im Anschluss noch unsere beiden Ex-Spieler welche sich über unser Erscheinen sehr erfreut zeigten


Anschliessend lud uns Hans Zach noch zum „Italiener“ zum Nachtessen ein. Am nächsten Morgen zeigte er und noch das neue Trainingsgelände welches nur ca. 500 Meter von der Köln Arena entfernt liegt. Ein Trainerbüro mit allen technischen Schikanen wie Video-und Schneidegerät, ein Krafttrainingsraum mit diversen Geräten, ein grosszügiger Waschraum, ein Raum für den Medizin- und Physiotherapiebereich, ein Materialraum ein Raum fürs Einlaufen und Auslaufen mit grosser Videowand, eine helle und groszügige Garderobe, ein grosser Whirlpool und ein Schwimmbecken sind vorhanden.



Anschliessend hatte die Mannschaft der Kölner Haie noch das Abschlusstraining vor dem Abflug nach Hamburg wo sie dann am Sonntag anzutreten hatte. Um viele Erfahrungen und Eindrücke reicher verabschiedeten und bedankten wir uns bei Hans Zach und seinem Assistenten Axel Kammerer.


Es war ein unvergesslicher Ausflug und eine wunderschönes Erlebnis. Was Hans Zach hier für uns auf die Beine stellte war ganz einfach unglaublich und beeindruckend. Was wir ja schon wussten wurde einmal mehr bestätigt. Viele Schreiberlinge und andere zeichneten ein total falsches Bild von einem eishockeybesessenen, hart wirkenden Trainer der aber in Wirklichkeit ein toller Mensch und guter Freund ist, sehr einfühlsam ist und viel Herz und Charakter hat. Das Deutsche Eishockey hat es wohl nicht zuletzt ihm zu verdanken, dass es die Schweiz eingeholt und resultatmässig sogar überholt hat.


DANKE HANS für ALLES was Du uns ermöglicht hast und bleib so wie Du bist!


Freundliche Grüsse
Köbi und Kollegen